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Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838.

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Und drunten an dem Berge
Die Hütte dort ist mein,
Da liegt auch meine Krone,
Geschmuck und Edelstein.
Willt du meine Liebste heißen,
So sage, wie und wann,
An Tagen und in Nächten
Ich zu dir kommen kann?" --
"Ich bind' eine güldne Pfeife
Wohl an den Flügel hin,
Daß sie sich helle hören läßt,
Wann ich daheime bin.
Doch willt du bei mir wohnen,
Sollt mir willkommen seyn:
Mein Haus ist groß und weit mein Hof,
Da wohn ich ganz allein." --
Der Königssohn ihr folget
Mit Freuden in ihr Haus;
Sie tischt ihm auf, sie spielet ihm
Die Zither fein zum Schmaus.
Und schaffet, was sein Herz begehrt,
Er fragt nicht lang woher;
Ein Küßlein sie ihm auch gewährt,
Doch weiter nimmermehr.
Und drunten an dem Berge
Die Huͤtte dort iſt mein,
Da liegt auch meine Krone,
Geſchmuck und Edelſtein.
Willt du meine Liebſte heißen,
So ſage, wie und wann,
An Tagen und in Naͤchten
Ich zu dir kommen kann?“ —
„Ich bind' eine guͤldne Pfeife
Wohl an den Fluͤgel hin,
Daß ſie ſich helle hoͤren laͤßt,
Wann ich daheime bin.
Doch willt du bei mir wohnen,
Sollt mir willkommen ſeyn:
Mein Haus iſt groß und weit mein Hof,
Da wohn ich ganz allein.“ —
Der Koͤnigsſohn ihr folget
Mit Freuden in ihr Haus;
Sie tiſcht ihm auf, ſie ſpielet ihm
Die Zither fein zum Schmaus.
Und ſchaffet, was ſein Herz begehrt,
Er fragt nicht lang woher;
Ein Kuͤßlein ſie ihm auch gewaͤhrt,
Doch weiter nimmermehr.
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[27/0043] Und drunten an dem Berge Die Huͤtte dort iſt mein, Da liegt auch meine Krone, Geſchmuck und Edelſtein. Willt du meine Liebſte heißen, So ſage, wie und wann, An Tagen und in Naͤchten Ich zu dir kommen kann?“ — „Ich bind' eine guͤldne Pfeife Wohl an den Fluͤgel hin, Daß ſie ſich helle hoͤren laͤßt, Wann ich daheime bin. Doch willt du bei mir wohnen, Sollt mir willkommen ſeyn: Mein Haus iſt groß und weit mein Hof, Da wohn ich ganz allein.“ — Der Koͤnigsſohn ihr folget Mit Freuden in ihr Haus; Sie tiſcht ihm auf, ſie ſpielet ihm Die Zither fein zum Schmaus. Und ſchaffet, was ſein Herz begehrt, Er fragt nicht lang woher; Ein Kuͤßlein ſie ihm auch gewaͤhrt, Doch weiter nimmermehr.

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Zitationshilfe: Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moerike_gedichte_1838/43>, abgerufen am 21.11.2024.