Und stolzen Siegeswagen Stürzt' ich mich brausend nach, Die Harfe wird zerschlagen, Die nur von Liebe sprach.
Wie? singst du so vermessen, Herz, hast du nicht bedacht, Hast, Närrchen, ganz vergessen, Was dich so trunken macht?
Ach, wohl! was aus mir singet, Ist nur der Liebe Glück, Die wirren Töne schlinget Sie sanft in sich zurück.
Was hilft, was hilft mein Sehnen? Geliebte, wärst du hier! In tausend Freudethränen Verging' die Erde mir.
Und ſtolzen Siegeswagen Stuͤrzt' ich mich brauſend nach, Die Harfe wird zerſchlagen, Die nur von Liebe ſprach.
Wie? ſingſt du ſo vermeſſen, Herz, haſt du nicht bedacht, Haſt, Naͤrrchen, ganz vergeſſen, Was dich ſo trunken macht?
Ach, wohl! was aus mir ſinget, Iſt nur der Liebe Gluͤck, Die wirren Toͤne ſchlinget Sie ſanft in ſich zuruͤck.
Was hilft, was hilft mein Sehnen? Geliebte, waͤrſt du hier! In tauſend Freudethraͤnen Verging' die Erde mir.
<TEI><text><body><divn="1"><lgtype="poem"><pbfacs="#f0165"n="149"/><lgn="6"><l>Und ſtolzen Siegeswagen</l><lb/><l>Stuͤrzt' ich mich brauſend nach,</l><lb/><l>Die Harfe wird zerſchlagen,</l><lb/><l>Die nur von Liebe ſprach.</l><lb/></lg><lgn="7"><l>Wie? ſingſt du ſo vermeſſen,</l><lb/><l>Herz, haſt du nicht bedacht,</l><lb/><l>Haſt, Naͤrrchen, ganz vergeſſen,</l><lb/><l>Was dich ſo trunken macht?</l><lb/></lg><lgn="8"><l>Ach, wohl! was aus mir ſinget,</l><lb/><l>Iſt nur der Liebe Gluͤck,</l><lb/><l>Die wirren Toͤne ſchlinget</l><lb/><l>Sie ſanft in ſich zuruͤck.</l><lb/></lg><lgn="9"><l>Was hilft, was hilft mein Sehnen?</l><lb/><l>Geliebte, waͤrſt du hier!</l><lb/><l>In tauſend Freudethraͤnen</l><lb/><l>Verging' die Erde mir.</l><lb/></lg></lg><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></body></text></TEI>
[149/0165]
Und ſtolzen Siegeswagen
Stuͤrzt' ich mich brauſend nach,
Die Harfe wird zerſchlagen,
Die nur von Liebe ſprach.
Wie? ſingſt du ſo vermeſſen,
Herz, haſt du nicht bedacht,
Haſt, Naͤrrchen, ganz vergeſſen,
Was dich ſo trunken macht?
Ach, wohl! was aus mir ſinget,
Iſt nur der Liebe Gluͤck,
Die wirren Toͤne ſchlinget
Sie ſanft in ſich zuruͤck.
Was hilft, was hilft mein Sehnen?
Geliebte, waͤrſt du hier!
In tauſend Freudethraͤnen
Verging' die Erde mir.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moerike_gedichte_1838/165>, abgerufen am 17.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.