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Modestinus, Theophilus: Freymüthige Doch Bescheidene Unterredungen Von Kirchen- Religions- Politischen- und Natur-Sachen. Frankfurt (Main) u. a., 1737.

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mächtige Jehova (welcher alles lencken kann nach
dem heil. Wohlgefallen seines Willens/ und der
sein Auge gerichtet hat auff die so ihn von Hertzen
lieben) ihn erhalten/ beschützen und beschirmen will;
ihme gewiß auch keine Macht werde schaden können
noch wollen. Es lehren es auch die Exempel/ daß
diejenige, die sich von gantzem Hertzen auff den
HErrn verlassen haben/ viel glücklicher gefahren/
als diejenige/ welche sich auff ihren Arm und Macht
verlassen haben.
Alamodan. Will er denn die Soldaten und deren
Profeßion verdammen.
Modestin. Das sey ferne von mir! ich weiß/ daß
unter allerley Volck und Profeßion fromme gotts-
fürchtige Leute gefunden werden. Jch sehe die Sol-
daten an/ als scharffe Richter und Executores der
göttlichen Gerechtigkeit: Lasse aber einem jeden Ver-
ständigen/ der GOtt über alles und seinen Näch-
sten als sich selbst wahrhafftig liebet/ urtheilen:
Ob es nicht besser ein Werckzeug der Liebe/ der
Barmhertzigkeit/ und des Friedens zu seyn/ als
des Zorns/ Grimmes und Verderbens? Da ein
jeder der nicht blind seyn will/ den Unterscheid leicht
sehen und erkennen kan; wo ihn nicht ratio status
verblendet.
Nicander. Wir leben in einer bösen und verkehr-
ten Welt; und wo man sich denen Bösen nicht wie-
dersetzen wollte/ würde es bald drunter und drüber
gehen. Dahero auch Obrigkeiten/ als Göttliche
Ordnunzen/ das Schwerdt nicht umsonst führen.
Modestin. Der Herr hat in diesem Stück gantz
recht;


maͤchtige Jehova (welcher alles lencken kann nach
dem heil. Wohlgefallen ſeines Willens/ und der
ſein Auge gerichtet hat auff die ſo ihn von Hertzen
lieben) ihn erhalten/ beſchuͤtzen und beſchirmen will;
ihme gewiß auch keine Macht werde ſchaden koͤnnen
noch wollen. Es lehren es auch die Exempel/ daß
diejenige, die ſich von gantzem Hertzen auff den
HErrn verlaſſen haben/ viel gluͤcklicher gefahren/
als diejenige/ welche ſich auff ihren Arm und Macht
verlaſſen haben.
Alamodan. Will er denn die Soldaten und deren
Profeßion verdammen.
Modeſtin. Das ſey ferne von mir! ich weiß/ daß
unter allerley Volck und Profeßion fromme gotts-
fuͤrchtige Leute gefunden werden. Jch ſehe die Sol-
daten an/ als ſcharffe Richter und Executores der
goͤttlichen Gerechtigkeit: Laſſe aber einem jeden Ver-
ſtaͤndigen/ der GOtt uͤber alles und ſeinen Naͤch-
ſten als ſich ſelbſt wahrhafftig liebet/ urtheilen:
Ob es nicht beſſer ein Werckzeug der Liebe/ der
Barmhertzigkeit/ und des Friedens zu ſeyn/ als
des Zorns/ Grimmes und Verderbens? Da ein
jeder der nicht blind ſeyn will/ den Unterſcheid leicht
ſehen und erkennen kan; wo ihn nicht ratio ſtatus
verblendet.
Nicander. Wir leben in einer boͤſen und verkehr-
ten Welt; und wo man ſich denen Boͤſen nicht wie-
derſetzen wollte/ wuͤrde es bald drunter und druͤber
gehen. Dahero auch Obrigkeiten/ als Goͤttliche
Ordnunzen/ das Schwerdt nicht umſonſt fuͤhren.
Modeſtin. Der Herr hat in dieſem Stuͤck gantz
recht;
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[66/0072] maͤchtige Jehova (welcher alles lencken kann nach dem heil. Wohlgefallen ſeines Willens/ und der ſein Auge gerichtet hat auff die ſo ihn von Hertzen lieben) ihn erhalten/ beſchuͤtzen und beſchirmen will; ihme gewiß auch keine Macht werde ſchaden koͤnnen noch wollen. Es lehren es auch die Exempel/ daß diejenige, die ſich von gantzem Hertzen auff den HErrn verlaſſen haben/ viel gluͤcklicher gefahren/ als diejenige/ welche ſich auff ihren Arm und Macht verlaſſen haben. Alamodan. Will er denn die Soldaten und deren Profeßion verdammen. Modeſtin. Das ſey ferne von mir! ich weiß/ daß unter allerley Volck und Profeßion fromme gotts- fuͤrchtige Leute gefunden werden. Jch ſehe die Sol- daten an/ als ſcharffe Richter und Executores der goͤttlichen Gerechtigkeit: Laſſe aber einem jeden Ver- ſtaͤndigen/ der GOtt uͤber alles und ſeinen Naͤch- ſten als ſich ſelbſt wahrhafftig liebet/ urtheilen: Ob es nicht beſſer ein Werckzeug der Liebe/ der Barmhertzigkeit/ und des Friedens zu ſeyn/ als des Zorns/ Grimmes und Verderbens? Da ein jeder der nicht blind ſeyn will/ den Unterſcheid leicht ſehen und erkennen kan; wo ihn nicht ratio ſtatus verblendet. Nicander. Wir leben in einer boͤſen und verkehr- ten Welt; und wo man ſich denen Boͤſen nicht wie- derſetzen wollte/ wuͤrde es bald drunter und druͤber gehen. Dahero auch Obrigkeiten/ als Goͤttliche Ordnunzen/ das Schwerdt nicht umſonſt fuͤhren. Modeſtin. Der Herr hat in dieſem Stuͤck gantz recht;

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Zitationshilfe: Modestinus, Theophilus: Freymüthige Doch Bescheidene Unterredungen Von Kirchen- Religions- Politischen- und Natur-Sachen. Frankfurt (Main) u. a., 1737. , S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/modestinus_unterredungen_1737/72>, abgerufen am 24.11.2024.