Sie regiere. Der Ewige selbst wird ihnen vom Berge Sinai, dessen rauchender Gipfel bey seiner Herabfahrt 245Zittern wird, mit Donner und Blitzen, und unter dem Schalle Lauter Drommeten, Gesetze geben; Gesetze zum Theil nur Für die Ordnung des Staats, theils für die Opfergebräuche, Um sie durch vorbildende Schatten vom künftigen Saamen Zu belehren, der einst der Schlange den Kopf wird zertreten, 250Und durch was für Mittel des Menschengeschlechtes Erlösung Er vollendet. Doch Gottes Stimm' ist sterblichen Ohren Allzufurchtbar; drum bitten sie ihn, daß Moses in Zukunft Seinen Willen verkündge, damit ihr Schrecken sich ende, Moses williget ein in ihr Begehren, gelehret, 255Daß kein Zutritt je sich ohne Mittler zu Gott naht. Sein erhabenes Amt bekleidet itzt Moses figürlich, Einen größeren einst zu diesem Amte zu führen, Dessen herrlichen Tag er fernen Altern verkündigt; So wie alle Propheten in ihren verschiedenen Zeiten 260Die wohlthätigen Tage des großen Meßias besingen. Wenn nun Gesetze, Sitten, und Recht befestiget worden, Hat Gott an den Menschen, die seinem Willen gehorchen, Solchen Gefallen, daß er die Hütte des Bundes bey ihnen Aufzurichten befiehlt, und unter den sterblichen Menschen 265Er, der Heilige, wohnt. Nach seiner eigenen Vorschrift Wird ein Heiligthum ihm von Cedernholze gebauet, Ueberzogen mit Gold; und eine heilige Lade Jn dasselbe gestellt, und in die Lade sein Zeugniß,
Seines
Das verlohrne Paradies.
Sie regiere. Der Ewige ſelbſt wird ihnen vom Berge Sinai, deſſen rauchender Gipfel bey ſeiner Herabfahrt 245Zittern wird, mit Donner und Blitzen, und unter dem Schalle Lauter Drommeten, Geſetze geben; Geſetze zum Theil nur Fuͤr die Ordnung des Staats, theils fuͤr die Opfergebraͤuche, Um ſie durch vorbildende Schatten vom kuͤnftigen Saamen Zu belehren, der einſt der Schlange den Kopf wird zertreten, 250Und durch was fuͤr Mittel des Menſchengeſchlechtes Erloͤſung Er vollendet. Doch Gottes Stimm’ iſt ſterblichen Ohren Allzufurchtbar; drum bitten ſie ihn, daß Moſes in Zukunft Seinen Willen verkuͤndge, damit ihr Schrecken ſich ende, Moſes williget ein in ihr Begehren, gelehret, 255Daß kein Zutritt je ſich ohne Mittler zu Gott naht. Sein erhabenes Amt bekleidet itzt Moſes figuͤrlich, Einen groͤßeren einſt zu dieſem Amte zu fuͤhren, Deſſen herrlichen Tag er fernen Altern verkuͤndigt; So wie alle Propheten in ihren verſchiedenen Zeiten 260Die wohlthaͤtigen Tage des großen Meßias beſingen. Wenn nun Geſetze, Sitten, und Recht befeſtiget worden, Hat Gott an den Menſchen, die ſeinem Willen gehorchen, Solchen Gefallen, daß er die Huͤtte des Bundes bey ihnen Aufzurichten befiehlt, und unter den ſterblichen Menſchen 265Er, der Heilige, wohnt. Nach ſeiner eigenen Vorſchrift Wird ein Heiligthum ihm von Cedernholze gebauet, Ueberzogen mit Gold; und eine heilige Lade Jn daſſelbe geſtellt, und in die Lade ſein Zeugniß,
Seines
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Das verlohrne Paradies.
Sie regiere. Der Ewige ſelbſt wird ihnen vom Berge
Sinai, deſſen rauchender Gipfel bey ſeiner Herabfahrt
Zittern wird, mit Donner und Blitzen, und unter dem Schalle
Lauter Drommeten, Geſetze geben; Geſetze zum Theil nur
Fuͤr die Ordnung des Staats, theils fuͤr die Opfergebraͤuche,
Um ſie durch vorbildende Schatten vom kuͤnftigen Saamen
Zu belehren, der einſt der Schlange den Kopf wird zertreten,
Und durch was fuͤr Mittel des Menſchengeſchlechtes Erloͤſung
Er vollendet. Doch Gottes Stimm’ iſt ſterblichen Ohren
Allzufurchtbar; drum bitten ſie ihn, daß Moſes in Zukunft
Seinen Willen verkuͤndge, damit ihr Schrecken ſich ende,
Moſes williget ein in ihr Begehren, gelehret,
Daß kein Zutritt je ſich ohne Mittler zu Gott naht.
Sein erhabenes Amt bekleidet itzt Moſes figuͤrlich,
Einen groͤßeren einſt zu dieſem Amte zu fuͤhren,
Deſſen herrlichen Tag er fernen Altern verkuͤndigt;
So wie alle Propheten in ihren verſchiedenen Zeiten
Die wohlthaͤtigen Tage des großen Meßias beſingen.
Wenn nun Geſetze, Sitten, und Recht befeſtiget worden,
Hat Gott an den Menſchen, die ſeinem Willen gehorchen,
Solchen Gefallen, daß er die Huͤtte des Bundes bey ihnen
Aufzurichten befiehlt, und unter den ſterblichen Menſchen
Er, der Heilige, wohnt. Nach ſeiner eigenen Vorſchrift
Wird ein Heiligthum ihm von Cedernholze gebauet,
Ueberzogen mit Gold; und eine heilige Lade
Jn daſſelbe geſtellt, und in die Lade ſein Zeugniß,
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Milton, John: Das Verlohrne Paradies. Bd. 2. Übers. v. Justus Friedrich Wilhelm Zachariae Altona, 1763, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/milton_paradies02_1763/256>, abgerufen am 15.08.2024.
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