Milton, John: Das Verlohrne Paradies. Bd. 2. Übers. v. Justus Friedrich Wilhelm Zachariae Altona, 1763.
Einem g) Nach dem Virgil im sechsten Buche
der Aeneis: [Spaltenumbruch] Haec tum nomina erunt, nunc sunt sine nomine terrae.
Einem g) Nach dem Virgil im ſechſten Buche
der Aeneis: [Spaltenumbruch] Haec tum nomina erunt, nunc ſunt ſine nomine terrae. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="5"> <l> <pb facs="#f0252" n="226"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das verlohrne Paradies.</hi> </fw> </l><lb/> <l>Bis in die Wuͤſten gen Suͤden; (ich nenne die Oerter, die itzt noch<lb/><note place="left">150</note>Namenlos ſind, bey kuͤnftigen Namen <cb/> <note place="foot" n="g)">Nach dem Virgil im ſechſten Buche<lb/> der Aeneis:<lb/><cb/> <hi rendition="#aq">Haec tum nomina erunt, nunc ſunt<lb/><hi rendition="#et">ſine nomine terrae.</hi></hi></note>;) von <hi rendition="#fr">Hermon</hi> gen Oſten,</l><lb/> <l>Bis zur großen weſtlichen See; hier <hi rendition="#fr">Hermons</hi> Gebirge,</l><lb/> <l>Dort das Meer; ſieh beyde Plaͤtze vor deinem Geſichte,</l><lb/> <l>Wie ſie mein Finger dir zeichnet! ſieh dort an ſeinen Geſtaden<lb/><hi rendition="#fr">Carmels</hi> Gebirg; und hier den aus gedoppelten Quellen<lb/><note place="left">155</note>Stroͤmenden <hi rendition="#fr">Jordan,</hi> die wahre Graͤnze des Landes gen Oſten.</l><lb/> <l>Seine Soͤhne werden indeß in <hi rendition="#fr">Seneir</hi> wohnen,</l><lb/> <l>Jener langen Reihe von Bergen. Dieß merke dir, <hi rendition="#fr">Adam,</hi></l><lb/> <l>Daß in ſeinem Saamen ſich alle Voͤlker der Erden</l><lb/> <l>Sollen geſegnet ſehn. Durch dieſen geſegneten Saamen<lb/><note place="left">160</note>Wird dein <hi rendition="#fr">großer Erloͤſer</hi> gemeynt; er, welcher der Schlangen</l><lb/> <l>Einſt den Kopf zertritt. Bald ſollſt du dieſe Verkuͤndgung</l><lb/> <l>Deutlicher ſehn. Der ſeelige Vater von dieſem Geſchlechte,</l><lb/> <l>Welchen die kuͤnftige Zeit den glaͤubigen <hi rendition="#fr">Abraham</hi> nennet,</l><lb/> <l>Zeugt nur Einen wuͤrdigen Sohn; ein Enkel entſtehet<lb/><note place="left">165</note>Von dem Sohne, der ihm an Tugend, Glauben und Weisheit,</l><lb/> <l>Und an Nachruhm gleicht. Sieh dieſen Enkel! Er zieht itzt</l><lb/> <l>Von zwoͤlf Soͤhnen begleitet aus <hi rendition="#fr">Canaans</hi> duͤrren Provinzen</l><lb/> <l>Jn ein Land, das nach der Zeit <hi rendition="#fr">Aegypten</hi> genennt ward,</l><lb/> <l>Von dem <hi rendition="#fr">Nilfluß</hi> getheilt. Sieh, wie er ſtroͤmend dahinfließt,<lb/><note place="left">170</note>Und ſich in die See durch ſieben Muͤndungen gießet.</l><lb/> <l>Jn dieß Land koͤmmt er, von einem juͤngeren Sohne</l><lb/> <l>Eingeladen, zur Zeit von einer entſetzlichen Theurung;<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Einem</fw><lb/></l> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [226/0252]
Das verlohrne Paradies.
Bis in die Wuͤſten gen Suͤden; (ich nenne die Oerter, die itzt noch
Namenlos ſind, bey kuͤnftigen Namen
g);) von Hermon gen Oſten,
Bis zur großen weſtlichen See; hier Hermons Gebirge,
Dort das Meer; ſieh beyde Plaͤtze vor deinem Geſichte,
Wie ſie mein Finger dir zeichnet! ſieh dort an ſeinen Geſtaden
Carmels Gebirg; und hier den aus gedoppelten Quellen
Stroͤmenden Jordan, die wahre Graͤnze des Landes gen Oſten.
Seine Soͤhne werden indeß in Seneir wohnen,
Jener langen Reihe von Bergen. Dieß merke dir, Adam,
Daß in ſeinem Saamen ſich alle Voͤlker der Erden
Sollen geſegnet ſehn. Durch dieſen geſegneten Saamen
Wird dein großer Erloͤſer gemeynt; er, welcher der Schlangen
Einſt den Kopf zertritt. Bald ſollſt du dieſe Verkuͤndgung
Deutlicher ſehn. Der ſeelige Vater von dieſem Geſchlechte,
Welchen die kuͤnftige Zeit den glaͤubigen Abraham nennet,
Zeugt nur Einen wuͤrdigen Sohn; ein Enkel entſtehet
Von dem Sohne, der ihm an Tugend, Glauben und Weisheit,
Und an Nachruhm gleicht. Sieh dieſen Enkel! Er zieht itzt
Von zwoͤlf Soͤhnen begleitet aus Canaans duͤrren Provinzen
Jn ein Land, das nach der Zeit Aegypten genennt ward,
Von dem Nilfluß getheilt. Sieh, wie er ſtroͤmend dahinfließt,
Und ſich in die See durch ſieben Muͤndungen gießet.
Jn dieß Land koͤmmt er, von einem juͤngeren Sohne
Eingeladen, zur Zeit von einer entſetzlichen Theurung;
Einem
g) Nach dem Virgil im ſechſten Buche
der Aeneis:
Haec tum nomina erunt, nunc ſunt
ſine nomine terrae.
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