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Milton, John: Das Verlohrne Paradies. Bd. 2. Übers. v. Justus Friedrich Wilhelm Zachariae Altona, 1763.

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Das verlohrne Paradies.

Bis in die Wüsten gen Süden; (ich nenne die Oerter, die itzt noch
150Namenlos sind, bey künftigen Namen [Spaltenumbruch] g);) von Hermon gen Osten,

Bis zur großen westlichen See; hier Hermons Gebirge,
Dort das Meer; sieh beyde Plätze vor deinem Gesichte,
Wie sie mein Finger dir zeichnet! sieh dort an seinen Gestaden
Carmels Gebirg; und hier den aus gedoppelten Quellen
155Strömenden Jordan, die wahre Gränze des Landes gen Osten.

Seine Söhne werden indeß in Seneir wohnen,
Jener langen Reihe von Bergen. Dieß merke dir, Adam,
Daß in seinem Saamen sich alle Völker der Erden
Sollen gesegnet sehn. Durch diesen gesegneten Saamen
160Wird dein großer Erlöser gemeynt; er, welcher der Schlangen

Einst den Kopf zertritt. Bald sollst du diese Verkündgung
Deutlicher sehn. Der seelige Vater von diesem Geschlechte,
Welchen die künftige Zeit den gläubigen Abraham nennet,
Zeugt nur Einen würdigen Sohn; ein Enkel entstehet
165Von dem Sohne, der ihm an Tugend, Glauben und Weisheit,

Und an Nachruhm gleicht. Sieh diesen Enkel! Er zieht itzt
Von zwölf Söhnen begleitet aus Canaans dürren Provinzen
Jn ein Land, das nach der Zeit Aegypten genennt ward,
Von dem Nilfluß getheilt. Sieh, wie er strömend dahinfließt,
170Und sich in die See durch sieben Mündungen gießet.

Jn dieß Land kömmt er, von einem jüngeren Sohne
Eingeladen, zur Zeit von einer entsetzlichen Theurung;

Einem
g) Nach dem Virgil im sechsten Buche
der Aeneis:
[Spaltenumbruch] Haec tum nomina erunt, nunc sunt
sine nomine terrae.

Das verlohrne Paradies.

Bis in die Wuͤſten gen Suͤden; (ich nenne die Oerter, die itzt noch
150Namenlos ſind, bey kuͤnftigen Namen [Spaltenumbruch] g);) von Hermon gen Oſten,

Bis zur großen weſtlichen See; hier Hermons Gebirge,
Dort das Meer; ſieh beyde Plaͤtze vor deinem Geſichte,
Wie ſie mein Finger dir zeichnet! ſieh dort an ſeinen Geſtaden
Carmels Gebirg; und hier den aus gedoppelten Quellen
155Stroͤmenden Jordan, die wahre Graͤnze des Landes gen Oſten.

Seine Soͤhne werden indeß in Seneir wohnen,
Jener langen Reihe von Bergen. Dieß merke dir, Adam,
Daß in ſeinem Saamen ſich alle Voͤlker der Erden
Sollen geſegnet ſehn. Durch dieſen geſegneten Saamen
160Wird dein großer Erloͤſer gemeynt; er, welcher der Schlangen

Einſt den Kopf zertritt. Bald ſollſt du dieſe Verkuͤndgung
Deutlicher ſehn. Der ſeelige Vater von dieſem Geſchlechte,
Welchen die kuͤnftige Zeit den glaͤubigen Abraham nennet,
Zeugt nur Einen wuͤrdigen Sohn; ein Enkel entſtehet
165Von dem Sohne, der ihm an Tugend, Glauben und Weisheit,

Und an Nachruhm gleicht. Sieh dieſen Enkel! Er zieht itzt
Von zwoͤlf Soͤhnen begleitet aus Canaans duͤrren Provinzen
Jn ein Land, das nach der Zeit Aegypten genennt ward,
Von dem Nilfluß getheilt. Sieh, wie er ſtroͤmend dahinfließt,
170Und ſich in die See durch ſieben Muͤndungen gießet.

Jn dieß Land koͤmmt er, von einem juͤngeren Sohne
Eingeladen, zur Zeit von einer entſetzlichen Theurung;

Einem
g) Nach dem Virgil im ſechſten Buche
der Aeneis:
[Spaltenumbruch] Haec tum nomina erunt, nunc ſunt
ſine nomine terrae.
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[226/0252] Das verlohrne Paradies. Bis in die Wuͤſten gen Suͤden; (ich nenne die Oerter, die itzt noch Namenlos ſind, bey kuͤnftigen Namen g);) von Hermon gen Oſten, Bis zur großen weſtlichen See; hier Hermons Gebirge, Dort das Meer; ſieh beyde Plaͤtze vor deinem Geſichte, Wie ſie mein Finger dir zeichnet! ſieh dort an ſeinen Geſtaden Carmels Gebirg; und hier den aus gedoppelten Quellen Stroͤmenden Jordan, die wahre Graͤnze des Landes gen Oſten. Seine Soͤhne werden indeß in Seneir wohnen, Jener langen Reihe von Bergen. Dieß merke dir, Adam, Daß in ſeinem Saamen ſich alle Voͤlker der Erden Sollen geſegnet ſehn. Durch dieſen geſegneten Saamen Wird dein großer Erloͤſer gemeynt; er, welcher der Schlangen Einſt den Kopf zertritt. Bald ſollſt du dieſe Verkuͤndgung Deutlicher ſehn. Der ſeelige Vater von dieſem Geſchlechte, Welchen die kuͤnftige Zeit den glaͤubigen Abraham nennet, Zeugt nur Einen wuͤrdigen Sohn; ein Enkel entſtehet Von dem Sohne, der ihm an Tugend, Glauben und Weisheit, Und an Nachruhm gleicht. Sieh dieſen Enkel! Er zieht itzt Von zwoͤlf Soͤhnen begleitet aus Canaans duͤrren Provinzen Jn ein Land, das nach der Zeit Aegypten genennt ward, Von dem Nilfluß getheilt. Sieh, wie er ſtroͤmend dahinfließt, Und ſich in die See durch ſieben Muͤndungen gießet. Jn dieß Land koͤmmt er, von einem juͤngeren Sohne Eingeladen, zur Zeit von einer entſetzlichen Theurung; Einem g) Nach dem Virgil im ſechſten Buche der Aeneis: Haec tum nomina erunt, nunc ſunt ſine nomine terrae.

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Milton, John: Das Verlohrne Paradies. Bd. 2. Übers. v. Justus Friedrich Wilhelm Zachariae Altona, 1763, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/milton_paradies02_1763/252>, abgerufen am 24.11.2024.