muthlich soll er mich aufsuchen. Aber warum er so plötz- lich wieder weggeritten ist? kann ich nicht begreifen. Jndem kam Marx wieder mit seinem Herrn, Kronhelm, der auch zu Pferd war. Kronhelm sprang von seinem Pferd, und umarmte Siegwart stillschweigend. Was treibst du? fing er endlich an. Jch suche dich seit zwey Tagen im Land herum, bis man mir von einem Einsiedler sagte, bey dem du vielleicht wärest. -- Ja, hätt ich den Bauer nicht angetroffen, sagte Marx, der mir Bescheid gesagt hat, wir ritten noch im Nebel herum. -- Kronhelm grüste nun erst den Einstedler, und ließ sich von seinem Schwager erzählen, wie's ihm gegan- gen sey, und wie er sich verirrt habe. Das beste ist, sagte endlich Kronhelm, wir reiten jezt gleich aufs nächste Dorf, um da zu übernachten. Sieg- wart wollte Schwierigkeiten machen, aber Kron- helm nahms nicht an. Marx muste von seinem Pferd steigen, und Siegwart setzte sich darauf. Er ging mit dem Einsiedler voran, und wies den Weg aus dem Holz. Als sie an den Ausgang des Waldes ka- men, nahm der Einsiedler Abschied. Siegwart sprang vom Pferd, küßte und drückte seinen lieben Ferdinand mit tausend Thränen, und versprach ihm noch einmal, zu ihm in seine Einsiedeley zu
muthlich ſoll er mich aufſuchen. Aber warum er ſo ploͤtz- lich wieder weggeritten iſt? kann ich nicht begreifen. Jndem kam Marx wieder mit ſeinem Herrn, Kronhelm, der auch zu Pferd war. Kronhelm ſprang von ſeinem Pferd, und umarmte Siegwart ſtillſchweigend. Was treibſt du? fing er endlich an. Jch ſuche dich ſeit zwey Tagen im Land herum, bis man mir von einem Einſiedler ſagte, bey dem du vielleicht waͤreſt. — Ja, haͤtt ich den Bauer nicht angetroffen, ſagte Marx, der mir Beſcheid geſagt hat, wir ritten noch im Nebel herum. — Kronhelm gruͤſte nun erſt den Einſtedler, und ließ ſich von ſeinem Schwager erzaͤhlen, wie’s ihm gegan- gen ſey, und wie er ſich verirrt habe. Das beſte iſt, ſagte endlich Kronhelm, wir reiten jezt gleich aufs naͤchſte Dorf, um da zu uͤbernachten. Sieg- wart wollte Schwierigkeiten machen, aber Kron- helm nahms nicht an. Marx muſte von ſeinem Pferd ſteigen, und Siegwart ſetzte ſich darauf. Er ging mit dem Einſiedler voran, und wies den Weg aus dem Holz. Als ſie an den Ausgang des Waldes ka- men, nahm der Einſiedler Abſchied. Siegwart ſprang vom Pferd, kuͤßte und druͤckte ſeinen lieben Ferdinand mit tauſend Thraͤnen, und verſprach ihm noch einmal, zu ihm in ſeine Einſiedeley zu
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muthlich ſoll er mich aufſuchen. Aber warum er ſo ploͤtz-
lich wieder weggeritten iſt? kann ich nicht begreifen.
Jndem kam Marx wieder mit ſeinem Herrn,
Kronhelm, der auch zu Pferd war. Kronhelm
ſprang von ſeinem Pferd, und umarmte Siegwart
ſtillſchweigend. Was treibſt du? fing er endlich an.
Jch ſuche dich ſeit zwey Tagen im Land herum,
bis man mir von einem Einſiedler ſagte, bey dem
du vielleicht waͤreſt. — Ja, haͤtt ich den Bauer
nicht angetroffen, ſagte Marx, der mir Beſcheid
geſagt hat, wir ritten noch im Nebel herum. —
Kronhelm gruͤſte nun erſt den Einſtedler, und ließ
ſich von ſeinem Schwager erzaͤhlen, wie’s ihm gegan-
gen ſey, und wie er ſich verirrt habe. Das beſte
iſt, ſagte endlich Kronhelm, wir reiten jezt gleich
aufs naͤchſte Dorf, um da zu uͤbernachten. Sieg-
wart wollte Schwierigkeiten machen, aber Kron-
helm nahms nicht an. Marx muſte von ſeinem
Pferd ſteigen, und Siegwart ſetzte ſich darauf. Er ging
mit dem Einſiedler voran, und wies den Weg aus dem
Holz. Als ſie an den Ausgang des Waldes ka-
men, nahm der Einſiedler Abſchied. Siegwart
ſprang vom Pferd, kuͤßte und druͤckte ſeinen lieben
Ferdinand mit tauſend Thraͤnen, und verſprach
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Miller, Johann Martin: Siegwart. Bd. 2. Leipzig, 1776, S. 961. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/miller_siegwart02_1776/541>, abgerufen am 20.07.2024.
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