ein Mädel angeführt hat, kann's nicht wohl gehen. (Hier wischte er sich die Augen.)
P. Anton. Nun, Franz, was sagt ihr da- zu?
Franz. Nichts, als daß der Blitzkerl recht hat.
Sixt. Seht, Vater, es thut mir leid, daß ich euch die Zeit her so viel Kummer gemacht hab. Es war mir nirgends wohl. Der liebe Gott weiß, wie ich ganze Nächte durch geächzt habe. Jch hab mir tausendmal den Tod gewünscht. Aber es ist einmal nur umsonst; wider besser Wissen und Gewissen kann man nicht thun. Der Mutter hab ichs oft gesagt, die hatte auch keine ruhige Stunde; aber sie sah's doch ein, und hör- te mir zu.
Franz. Nun, Sixt, gib mir die Hand, und verzeih mir! Es war nicht so bös gemeynt. Kannst das Mädel haben. Sey's in Gottes Namen! Stromauf kann man freylich in der Donau nicht schwimmen. Sapperment! ich wollt dir des Wirths Tochter geben; das wär auch was gewest. Aber, nicht wahr, Herr Pater, bes- ser ist besser? Nun, nun, wenn ihr einander mit Gewalt haben wollt, so kriecht zusammen! Hätt
ein Maͤdel angefuͤhrt hat, kann’s nicht wohl gehen. (Hier wiſchte er ſich die Augen.)
P. Anton. Nun, Franz, was ſagt ihr da- zu?
Franz. Nichts, als daß der Blitzkerl recht hat.
Sixt. Seht, Vater, es thut mir leid, daß ich euch die Zeit her ſo viel Kummer gemacht hab. Es war mir nirgends wohl. Der liebe Gott weiß, wie ich ganze Naͤchte durch geaͤchzt habe. Jch hab mir tauſendmal den Tod gewuͤnſcht. Aber es iſt einmal nur umſonſt; wider beſſer Wiſſen und Gewiſſen kann man nicht thun. Der Mutter hab ichs oft geſagt, die hatte auch keine ruhige Stunde; aber ſie ſah’s doch ein, und hoͤr- te mir zu.
Franz. Nun, Sixt, gib mir die Hand, und verzeih mir! Es war nicht ſo boͤs gemeynt. Kannſt das Maͤdel haben. Sey’s in Gottes Namen! Stromauf kann man freylich in der Donau nicht ſchwimmen. Sapperment! ich wollt dir des Wirths Tochter geben; das waͤr auch was geweſt. Aber, nicht wahr, Herr Pater, beſ- ſer iſt beſſer? Nun, nun, wenn ihr einander mit Gewalt haben wollt, ſo kriecht zuſammen! Haͤtt
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ein Maͤdel angefuͤhrt hat, kann’s nicht wohl gehen.
(Hier wiſchte er ſich die Augen.)
P. Anton. Nun, Franz, was ſagt ihr da-
zu?
Franz. Nichts, als daß der Blitzkerl recht
hat.
Sixt. Seht, Vater, es thut mir leid, daß
ich euch die Zeit her ſo viel Kummer gemacht
hab. Es war mir nirgends wohl. Der liebe
Gott weiß, wie ich ganze Naͤchte durch geaͤchzt
habe. Jch hab mir tauſendmal den Tod gewuͤnſcht.
Aber es iſt einmal nur umſonſt; wider beſſer
Wiſſen und Gewiſſen kann man nicht thun. Der
Mutter hab ichs oft geſagt, die hatte auch keine
ruhige Stunde; aber ſie ſah’s doch ein, und hoͤr-
te mir zu.
Franz. Nun, Sixt, gib mir die Hand,
und verzeih mir! Es war nicht ſo boͤs gemeynt.
Kannſt das Maͤdel haben. Sey’s in Gottes
Namen! Stromauf kann man freylich in der
Donau nicht ſchwimmen. Sapperment! ich wollt
dir des Wirths Tochter geben; das waͤr auch
was geweſt. Aber, nicht wahr, Herr Pater, beſ-
ſer iſt beſſer? Nun, nun, wenn ihr einander mit
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Miller, Johann Martin: Siegwart. Bd. 1. Leipzig, 1776, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/miller_siegwart01_1776/83>, abgerufen am 22.11.2024.
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