Kronhelm. Nun, Gott sey Dank! Dann soll uns auf der Welt nichts im Wege stehn! -- Was macht deine Schwester? Was sagte Sie?
Siegwart. Sie weinte, schwieg, und sah gen Himmel, als ich sie verließ.
Kronhelm. Nun, Gott wird sie trösten, hoff ich! -- Das arme Mädchen! Daß sie mei- netwegen leidet! -- O, das geht mir durch die Seele, Xaver! Hast du sie nicht trösten können? Hast ihr nicht gesagt, daß ichs ehrlich meyne? Daß sie mein seyn soll, auf ewig?
Siegwart. Wußt ich das?
Kronhelm. Freylich hättest's wissen sollen! -- Komm, laß uns noch zu ihr!
Siegwart. Jetzt ists schon zu spät, Kron- helm! Sie wird schon im Bette seyn. Du kannst ihrs ja morgen sagen.
Kronhelm. Morgen! Man sieht wohl, daß du nie geliebt hast! Ein Augenblick, den sie um mich leidet, wird mir zum Jahrtausend! Warum hast mirs doch nicht eher gesagt!
Siegwart. Jch sagt' es dir ja gleich, als ich von ihr herkam.
Kronhelm. Nun, so ists schon gut! -- Aber morgen mit dem frühesten muß ich mit ihr
Kronhelm. Nun, Gott ſey Dank! Dann ſoll uns auf der Welt nichts im Wege ſtehn! — Was macht deine Schweſter? Was ſagte Sie?
Siegwart. Sie weinte, ſchwieg, und ſah gen Himmel, als ich ſie verließ.
Kronhelm. Nun, Gott wird ſie troͤſten, hoff ich! — Das arme Maͤdchen! Daß ſie mei- netwegen leidet! — O, das geht mir durch die Seele, Xaver! Haſt du ſie nicht troͤſten koͤnnen? Haſt ihr nicht geſagt, daß ichs ehrlich meyne? Daß ſie mein ſeyn ſoll, auf ewig?
Siegwart. Wußt ich das?
Kronhelm. Freylich haͤtteſt’s wiſſen ſollen! — Komm, laß uns noch zu ihr!
Siegwart. Jetzt iſts ſchon zu ſpaͤt, Kron- helm! Sie wird ſchon im Bette ſeyn. Du kannſt ihrs ja morgen ſagen.
Kronhelm. Morgen! Man ſieht wohl, daß du nie geliebt haſt! Ein Augenblick, den ſie um mich leidet, wird mir zum Jahrtauſend! Warum haſt mirs doch nicht eher geſagt!
Siegwart. Jch ſagt’ es dir ja gleich, als ich von ihr herkam.
Kronhelm. Nun, ſo iſts ſchon gut! — Aber morgen mit dem fruͤheſten muß ich mit ihr
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Kronhelm. Nun, Gott ſey Dank! Dann
ſoll uns auf der Welt nichts im Wege ſtehn! —
Was macht deine Schweſter? Was ſagte Sie?
Siegwart. Sie weinte, ſchwieg, und ſah
gen Himmel, als ich ſie verließ.
Kronhelm. Nun, Gott wird ſie troͤſten,
hoff ich! — Das arme Maͤdchen! Daß ſie mei-
netwegen leidet! — O, das geht mir durch die
Seele, Xaver! Haſt du ſie nicht troͤſten koͤnnen?
Haſt ihr nicht geſagt, daß ichs ehrlich meyne?
Daß ſie mein ſeyn ſoll, auf ewig?
Siegwart. Wußt ich das?
Kronhelm. Freylich haͤtteſt’s wiſſen ſollen!
— Komm, laß uns noch zu ihr!
Siegwart. Jetzt iſts ſchon zu ſpaͤt, Kron-
helm! Sie wird ſchon im Bette ſeyn. Du
kannſt ihrs ja morgen ſagen.
Kronhelm. Morgen! Man ſieht wohl, daß
du nie geliebt haſt! Ein Augenblick, den ſie um
mich leidet, wird mir zum Jahrtauſend! Warum
haſt mirs doch nicht eher geſagt!
Siegwart. Jch ſagt’ es dir ja gleich, als
ich von ihr herkam.
Kronhelm. Nun, ſo iſts ſchon gut! —
Aber morgen mit dem fruͤheſten muß ich mit ihr
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Miller, Johann Martin: Siegwart. Bd. 1. Leipzig, 1776, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/miller_siegwart01_1776/403>, abgerufen am 22.11.2024.
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