recht wohl gefallen soll; denn| so schön hätt' ich mir das Klosterleben gar nicht vorgestellt.
Nun kam der Thorwart des Klosters, und fragte, ob sie in das Conversatorium kommen woll- ten? die Paters waren alle schon da versammelt, und hatten ihre Vigilien schon gesungen. Sie be- sprachen sich über den jungen Siegwart, den sie gern bey sich im Kloster gehabt hätten, und rede- ten dem Pater Anton zu, weil er doch soviel über den Herrn Amtmann vermöge, daß er ihm ja recht anliegen sollte, seinen Sohn der Kirche und dem Kloster zu schenken!
Jndem trat der Vater mit dem Sohn herein. Sie eilten dem ersten mit offnem Arm entgegen, und empfiengen ihn, einer nach dem andern. Dem jungen Siegwart drükten sie treuherzig die Hand, und nannten ihn ihren jungen Bruder. Das ge- fiel dem Jüngling. --
Morgen sollt er hier seyn! sagte der Guar- dian. Wir haben Festtag, da wirds ihm gefallen!
Ja, ich bleibe hier, rief der enzükte junge Siegwart, der Papa hats schon gesagt.
Gemach, mein Sohn, sprach der Vater; du must erst von den Ehrwürdigen Herren die Erlaub- nis dazu haben.
recht wohl gefallen ſoll; denn| ſo ſchoͤn haͤtt’ ich mir das Kloſterleben gar nicht vorgeſtellt.
Nun kam der Thorwart des Kloſters, und fragte, ob ſie in das Converſatorium kommen woll- ten? die Paters waren alle ſchon da verſammelt, und hatten ihre Vigilien ſchon geſungen. Sie be- ſprachen ſich uͤber den jungen Siegwart, den ſie gern bey ſich im Kloſter gehabt haͤtten, und rede- ten dem Pater Anton zu, weil er doch ſoviel uͤber den Herrn Amtmann vermoͤge, daß er ihm ja recht anliegen ſollte, ſeinen Sohn der Kirche und dem Kloſter zu ſchenken!
Jndem trat der Vater mit dem Sohn herein. Sie eilten dem erſten mit offnem Arm entgegen, und empfiengen ihn, einer nach dem andern. Dem jungen Siegwart druͤkten ſie treuherzig die Hand, und nannten ihn ihren jungen Bruder. Das ge- fiel dem Juͤngling. —
Morgen ſollt er hier ſeyn! ſagte der Guar- dian. Wir haben Feſttag, da wirds ihm gefallen!
Ja, ich bleibe hier, rief der enzuͤkte junge Siegwart, der Papa hats ſchon geſagt.
Gemach, mein Sohn, ſprach der Vater; du muſt erſt von den Ehrwuͤrdigen Herren die Erlaub- nis dazu haben.
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recht wohl gefallen ſoll; denn| ſo ſchoͤn haͤtt’ ich mir
das Kloſterleben gar nicht vorgeſtellt.
Nun kam der Thorwart des Kloſters, und
fragte, ob ſie in das Converſatorium kommen woll-
ten? die Paters waren alle ſchon da verſammelt,
und hatten ihre Vigilien ſchon geſungen. Sie be-
ſprachen ſich uͤber den jungen Siegwart, den ſie
gern bey ſich im Kloſter gehabt haͤtten, und rede-
ten dem Pater Anton zu, weil er doch ſoviel uͤber
den Herrn Amtmann vermoͤge, daß er ihm ja recht
anliegen ſollte, ſeinen Sohn der Kirche und dem
Kloſter zu ſchenken!
Jndem trat der Vater mit dem Sohn herein.
Sie eilten dem erſten mit offnem Arm entgegen,
und empfiengen ihn, einer nach dem andern. Dem
jungen Siegwart druͤkten ſie treuherzig die Hand,
und nannten ihn ihren jungen Bruder. Das ge-
fiel dem Juͤngling. —
Morgen ſollt er hier ſeyn! ſagte der Guar-
dian. Wir haben Feſttag, da wirds ihm gefallen!
Ja, ich bleibe hier, rief der enzuͤkte junge
Siegwart, der Papa hats ſchon geſagt.
Gemach, mein Sohn, ſprach der Vater; du
muſt erſt von den Ehrwuͤrdigen Herren die Erlaub-
nis dazu haben.
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Miller, Johann Martin: Siegwart. Bd. 1. Leipzig, 1776, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/miller_siegwart01_1776/39>, abgerufen am 21.11.2024.
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