Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Micraelius, Johann: Sechstes vnd Letztes Buch Von deß Pommerlandes Gelegenheit vnd Ein-Wohnern. Bd. 6. Stettin, 1639.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Sechste Buch/ von des Pommerlandes
ckenberg/ welches Graff Steffen Heinrich angerichtet/ aber vor-
etlichen Jahren einen grossen Brandschaden gelitten hat. Sie
führen einen weissen Löwen im blawen felde: aufm Helm aber
einen grünen Pfawen Schwantz aus einer güldene Krone. Vor-
zeiten haben sie zweene Eber/ vnd zwo Rosen/ in vier Felden
des Schildes geführet/ wie D. Andreas Hiltebrand in der Eber-
steinischen Genealogia/ aus Fr. Modio darthut/ mit hinange-
hencketem Bericht aus einem Elsasischen Chronico/ daß der
Grafen von Eberstein Familia eine von den ältisten in Teutsch-
land ist/ gestalt solches aus der Stadt Eberstein Münster im Ni-
der Elsaß/ so schon vor Christi Geburt/ wegen des Abgottischen
Tempels Mercurij berümbt gewesen/ vnd hernach im dcc. Jahr
zu einem schönen Closter geworden ist/ erhellet. Jnsonderheit
ist diesem Gräfflichen Geschlecht es rühmlich/ das es vnter den
Sächsischen Geschlechtern/ auff welchen alle Gewalt im Kriege
vnd andern wichtigen Händeln lag/ nicht das geringeste gewe-
sen/ vnd sie sich mit den mächtigesten Käysern vnd Herren be-
freundet haben. Das gantze Stamm Register ist dieses.

[Abbildung]

Die Herrn von Puttbus führen einen schwartzen ge-
kröneten Adler aus einer Schachtafel/ so wol im Schilde/ als
anffdem gekroneten Helm/ vnd haben die Normanne zu Tribatz
zu Affter Lehenleuten. Sie können jhre erste Ankunfft von dem
Fürstl. ja Königlichem Stambaum der Rügianer herrechnen/
wie schon im iij. Buch am xlviij. Cap. vnd dan aus der Stamli-
nij zuersehen ist/ darin wir die Pommersche/ Mechelnburgische
vnd Rügianische Geburt Register in eine Tafel entworffen ha-
ben/ dz man dieser dreyer Häuser nahe Verwandnus sehen mö-
ge. Jaromarus I. Fürst zu Rügen/ der Strallsund mit Maw-
ren begriffen/ vnd in auffsteigender Lyni Razen/ Wartislaffen/
Grinem vnd Mitzlaffen/ Bilungi Sohn/ der aller dreyer/ be-

nan-

Das Sechſte Buch/ von des Pom̃erlandes
ckenberg/ welches Graff Steffen Heinrich angerichtet/ aber vor-
etlichen Jahren einen groſſen Brandſchaden gelitten hat. Sie
fuͤhren einen weiſſen Loͤwen im blawen felde: aufm Helm aber
einen gruͤnen Pfawen Schwantz aus einer guͤldene Krone. Vor-
zeiten haben ſie zweene Eber/ vnd zwo Roſen/ in vier Felden
des Schildes gefuͤhret/ wie D. Andreas Hiltebrand in der Eber-
ſteiniſchen Genealogia/ aus Fr. Modio darthut/ mit hinange-
hencketem Bericht aus einem Elſaſiſchen Chronico/ daß der
Grafẽ von Eberſtein Familia eine von den aͤltiſten in Teutſch-
land iſt/ geſtalt ſolches aus der Stadt Eberſtein Muͤnſter im Ni-
der Elſaß/ ſo ſchon vor Chriſti Geburt/ wegen des Abgottiſchen
Tempels Mercurij beruͤmbt geweſen/ vnd hernach im dcc. Jahr
zu einem ſchoͤnen Cloſter geworden iſt/ erhellet. Jnſonderheit
iſt dieſem Graͤfflichen Geſchlecht es ruͤhmlich/ das es vnter den
Saͤchſiſchen Geſchlechtern/ auff welchen alle Gewalt im Kriege
vnd andern wichtigen Haͤndeln lag/ nicht das geringeſte gewe-
ſen/ vnd ſie ſich mit den maͤchtigeſten Kaͤyſern vnd Herren be-
freundet haben. Das gantze Stam̃ Regiſter iſt dieſes.

[Abbildung]

Die Herrn von Puttbus fuͤhren einen ſchwartzen ge-
kroͤneten Adler aus einer Schachtafel/ ſo wol im Schilde/ als
anffdem gekroneten Helm/ vnd haben die Normañe zu Tribatz
zu Affter Lehenleuten. Sie koͤnnen jhre erſte Ankunfft von dem
Fuͤrſtl. ja Koͤniglichem Stambaum der Ruͤgianer herrechnen/
wie ſchon im iij. Buch am xlviij. Cap. vnd dan aus der Stamli-
nij zuerſehen iſt/ darin wir die Pommerſche/ Mechelnburgiſche
vnd Ruͤgianiſche Geburt Regiſter in eine Tafel entworffen ha-
ben/ dz man dieſer dreyer Haͤuſer nahe Verwandnus ſehen moͤ-
ge. Jaromarus I. Fuͤrſt zu Ruͤgen/ der Strallſund mit Maw-
ren begriffen/ vnd in auffſteigender Lyni Razen/ Wartislaffen/
Grinem vnd Mitzlaffen/ Bilungi Sohn/ der aller dreyer/ be-

nan-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0078" n="446"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Sech&#x017F;te Buch/ von des Pom&#x0303;erlandes</hi></fw><lb/>
ckenberg/ welches <hi rendition="#fr">G</hi>raff <hi rendition="#fr">S</hi>teffen <hi rendition="#fr">H</hi>einrich angerichtet/ aber vor-<lb/>
etlichen <hi rendition="#fr">J</hi>ahren einen gro&#x017F;&#x017F;en Brand&#x017F;chaden gelitten hat. <hi rendition="#fr">S</hi>ie<lb/>
fu&#x0364;hren einen wei&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#fr">L</hi>o&#x0364;wen im blawen felde: aufm <hi rendition="#fr">H</hi>elm aber<lb/>
einen gru&#x0364;nen Pfawen <hi rendition="#fr">S</hi>chwantz aus einer gu&#x0364;ldene <hi rendition="#fr">K</hi>rone. <hi rendition="#fr">V</hi>or-<lb/>
zeiten haben &#x017F;ie zweene <hi rendition="#fr">E</hi>ber/ vnd zwo <hi rendition="#fr">R</hi>o&#x017F;en/ in vier <hi rendition="#fr">F</hi>elden<lb/>
des <hi rendition="#fr">S</hi>childes gefu&#x0364;hret/ wie <hi rendition="#fr">D. A</hi>ndreas <hi rendition="#fr">H</hi>iltebrand in der <hi rendition="#fr">E</hi>ber-<lb/>
&#x017F;teini&#x017F;chen <hi rendition="#fr">G</hi>enealogia/ aus <hi rendition="#fr">F</hi>r. <hi rendition="#fr">M</hi>odio darthut/ mit hinange-<lb/>
hencketem Bericht aus einem <hi rendition="#fr">E</hi>l&#x017F;a&#x017F;i&#x017F;chen <hi rendition="#fr">C</hi>hronico/ daß der<lb/><hi rendition="#fr">G</hi>rafe&#x0303; von <hi rendition="#fr">E</hi>ber&#x017F;tein <hi rendition="#fr">F</hi>amilia eine von den a&#x0364;lti&#x017F;ten in <hi rendition="#fr">T</hi>eut&#x017F;ch-<lb/>
land i&#x017F;t/ ge&#x017F;talt &#x017F;olches aus der <hi rendition="#fr">S</hi>tadt <hi rendition="#fr">E</hi>ber&#x017F;tein <hi rendition="#fr">M</hi>u&#x0364;n&#x017F;ter im <hi rendition="#fr">N</hi>i-<lb/>
der <hi rendition="#fr">E</hi>l&#x017F;aß/ &#x017F;o &#x017F;chon vor <hi rendition="#fr">C</hi>hri&#x017F;ti <hi rendition="#fr">G</hi>eburt/ wegen des <hi rendition="#fr">A</hi>bgotti&#x017F;chen<lb/><hi rendition="#fr">T</hi>empels <hi rendition="#fr">M</hi>ercurij beru&#x0364;mbt gewe&#x017F;en/ vnd hernach im dcc. <hi rendition="#fr">J</hi>ahr<lb/>
zu einem &#x017F;cho&#x0364;nen <hi rendition="#fr">C</hi>lo&#x017F;ter geworden i&#x017F;t/ erhellet. <hi rendition="#fr">J</hi>n&#x017F;onderheit<lb/>
i&#x017F;t die&#x017F;em <hi rendition="#fr">G</hi>ra&#x0364;fflichen <hi rendition="#fr">G</hi>e&#x017F;chlecht es ru&#x0364;hmlich/ das es vnter den<lb/><hi rendition="#fr">S</hi>a&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;chen <hi rendition="#fr">G</hi>e&#x017F;chlechtern/ auff welchen alle <hi rendition="#fr">G</hi>ewalt im <hi rendition="#fr">K</hi>riege<lb/>
vnd andern wichtigen <hi rendition="#fr">H</hi>a&#x0364;ndeln lag/ nicht das geringe&#x017F;te gewe-<lb/>
&#x017F;en/ vnd &#x017F;ie &#x017F;ich mit den ma&#x0364;chtige&#x017F;ten <hi rendition="#fr">K</hi>a&#x0364;y&#x017F;ern vnd <hi rendition="#fr">H</hi>erren be-<lb/>
freundet haben. <hi rendition="#fr">D</hi>as gantze <hi rendition="#fr">S</hi>tam&#x0303; <hi rendition="#fr">R</hi>egi&#x017F;ter i&#x017F;t die&#x017F;es.</p><lb/>
        <figure/><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">D</hi>ie <hi rendition="#fr">H</hi>errn von <hi rendition="#fr">P</hi>uttbus fu&#x0364;hren einen &#x017F;chwartzen ge-<lb/>
kro&#x0364;neten <hi rendition="#fr">A</hi>dler aus einer <hi rendition="#fr">S</hi>chachtafel/ &#x017F;o wol im <hi rendition="#fr">S</hi>childe/ als<lb/>
anffdem gekroneten <hi rendition="#fr">H</hi>elm/ vnd haben die <hi rendition="#fr">N</hi>orman&#x0303;e zu <hi rendition="#fr">T</hi>ribatz<lb/>
zu <hi rendition="#fr">A</hi>ffter <hi rendition="#fr">L</hi>ehenleuten. <hi rendition="#fr">S</hi>ie ko&#x0364;nnen jhre er&#x017F;te <hi rendition="#fr">A</hi>nkunfft von dem<lb/><hi rendition="#fr">F</hi>u&#x0364;r&#x017F;tl. ja <hi rendition="#fr">K</hi>o&#x0364;niglichem <hi rendition="#fr">S</hi>tambaum der <hi rendition="#fr">R</hi>u&#x0364;gianer herrechnen/<lb/>
wie &#x017F;chon im iij. Buch am xlviij. <hi rendition="#fr">C</hi>ap. vnd dan aus der Stamli-<lb/>
nij zuer&#x017F;ehen i&#x017F;t/ darin wir die <hi rendition="#fr">P</hi>ommer&#x017F;che/ <hi rendition="#fr">M</hi>echelnburgi&#x017F;che<lb/>
vnd <hi rendition="#fr">R</hi>u&#x0364;giani&#x017F;che <hi rendition="#fr">G</hi>eburt <hi rendition="#fr">R</hi>egi&#x017F;ter in eine <hi rendition="#fr">T</hi>afel entworffen ha-<lb/>
ben/ dz man die&#x017F;er dreyer <hi rendition="#fr">H</hi>a&#x0364;u&#x017F;er nahe <hi rendition="#fr">V</hi>erwandnus &#x017F;ehen mo&#x0364;-<lb/>
ge. <hi rendition="#fr">J</hi>aromarus <hi rendition="#aq">I.</hi> <hi rendition="#fr">F</hi>u&#x0364;r&#x017F;t zu <hi rendition="#fr">R</hi>u&#x0364;gen/ der <hi rendition="#fr">S</hi>trall&#x017F;und mit <hi rendition="#fr">M</hi>aw-<lb/>
ren begriffen/ vnd in auff&#x017F;teigender <hi rendition="#fr">L</hi>yni <hi rendition="#fr">R</hi>azen/ <hi rendition="#fr">W</hi>artislaffen/<lb/><hi rendition="#fr">G</hi>rinem vnd <hi rendition="#fr">M</hi>itzlaffen/ Bilungi <hi rendition="#fr">S</hi>ohn/ der aller dreyer/ be-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nan-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[446/0078] Das Sechſte Buch/ von des Pom̃erlandes ckenberg/ welches Graff Steffen Heinrich angerichtet/ aber vor- etlichen Jahren einen groſſen Brandſchaden gelitten hat. Sie fuͤhren einen weiſſen Loͤwen im blawen felde: aufm Helm aber einen gruͤnen Pfawen Schwantz aus einer guͤldene Krone. Vor- zeiten haben ſie zweene Eber/ vnd zwo Roſen/ in vier Felden des Schildes gefuͤhret/ wie D. Andreas Hiltebrand in der Eber- ſteiniſchen Genealogia/ aus Fr. Modio darthut/ mit hinange- hencketem Bericht aus einem Elſaſiſchen Chronico/ daß der Grafẽ von Eberſtein Familia eine von den aͤltiſten in Teutſch- land iſt/ geſtalt ſolches aus der Stadt Eberſtein Muͤnſter im Ni- der Elſaß/ ſo ſchon vor Chriſti Geburt/ wegen des Abgottiſchen Tempels Mercurij beruͤmbt geweſen/ vnd hernach im dcc. Jahr zu einem ſchoͤnen Cloſter geworden iſt/ erhellet. Jnſonderheit iſt dieſem Graͤfflichen Geſchlecht es ruͤhmlich/ das es vnter den Saͤchſiſchen Geſchlechtern/ auff welchen alle Gewalt im Kriege vnd andern wichtigen Haͤndeln lag/ nicht das geringeſte gewe- ſen/ vnd ſie ſich mit den maͤchtigeſten Kaͤyſern vnd Herren be- freundet haben. Das gantze Stam̃ Regiſter iſt dieſes. [Abbildung] Die Herrn von Puttbus fuͤhren einen ſchwartzen ge- kroͤneten Adler aus einer Schachtafel/ ſo wol im Schilde/ als anffdem gekroneten Helm/ vnd haben die Normañe zu Tribatz zu Affter Lehenleuten. Sie koͤnnen jhre erſte Ankunfft von dem Fuͤrſtl. ja Koͤniglichem Stambaum der Ruͤgianer herrechnen/ wie ſchon im iij. Buch am xlviij. Cap. vnd dan aus der Stamli- nij zuerſehen iſt/ darin wir die Pommerſche/ Mechelnburgiſche vnd Ruͤgianiſche Geburt Regiſter in eine Tafel entworffen ha- ben/ dz man dieſer dreyer Haͤuſer nahe Verwandnus ſehen moͤ- ge. Jaromarus I. Fuͤrſt zu Ruͤgen/ der Strallſund mit Maw- ren begriffen/ vnd in auffſteigender Lyni Razen/ Wartislaffen/ Grinem vnd Mitzlaffen/ Bilungi Sohn/ der aller dreyer/ be- nan-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland07_1639
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland07_1639/78
Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Sechstes vnd Letztes Buch Von deß Pommerlandes Gelegenheit vnd Ein-Wohnern. Bd. 6. Stettin, 1639, S. 446. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland07_1639/78>, abgerufen am 22.11.2024.