Micraelius, Johann: Sechstes vnd Letztes Buch Von deß Pommerlandes Gelegenheit vnd Ein-Wohnern. Bd. 6. Stettin, 1639.Das Sechste Buch/ von des Pommerlandes tzet/ das sie die dritte Session in der Stetinischen Landschafftvnter den Städten hat/ weil sie allezeit gelarte Leute geschicket. Es wird auch aus jhr einer von den dreyen Städtischen Landt- Rähten erwehlet. Vmb sie her ist eine Landvögtey/ so auff exjv. Pferden der Ritterschafft zur Folge bestehet/ eben wie die Stadt nach dem alten anschlage der Folge de Anno mdxxiij. mus xxv. Pferde vnd c. Mann Fußvolck auff bringen. Die Praepositur daselbst ist groß/ vnd bestehet auff mehr als xxx. Pfarren. Es ist auch alda ein ansehenlich Fürstlich Hauß/ wol mit vier Gewelben vber einander/ vnd einer Schloß Kirche/ St. Johannis genandt/ versehen. Welches nebenst dem Ampte der Hertzogin von Croja von jhrem hochseligsten Herren Bruder Bogislao XIV. eingereumet ist. Vorzeiten ist auch ein Jungfrawen Kloster darin gewesen/ vnd in der ersten be- stellung der Pommerschen Lutherischen Kirchen ist daselbst ein Consistorium vnd Superintendens über die Hinter Pom- merische Kirchen geordnet/ darin doch folgends eine verende- rung gemachet ist. Sie helt Marckte/ Montages nach invocavit/ auff Petri Pauli/ vnd Sontages nach Simonis Judae/ vnd ist in eine lenglichte ründe gebauwet/ vnd hat vier Thöre nach den vier theilen der Welt/ als das Schmiedethor gegen Morgen/ das newe Thor gegen Abend/ das Holstenthor gegen Norden/ vnd das Mühlenthor gegen Mittag/ daran das Fürstliche Schloß lieget. Cößlin. Cößlin/ oder wie die alten geschrieben/ Cüssalin/ mein liebes Korn/
Das Sechſte Buch/ von des Pom̃erlandes tzet/ das ſie die dritte Seſſion in der Stetiniſchen Landſchafftvnter den Staͤdten hat/ weil ſie allezeit gelarte Leute geſchicket. Es wird auch aus jhr einer von den dreyen Staͤdtiſchen Landt- Raͤhten erwehlet. Vmb ſie her iſt eine Landvoͤgtey/ ſo auff exjv. Pferden der Ritterſchafft zur Folge beſtehet/ eben wie die Stadt nach dem alten anſchlage der Folge de Anno mdxxiij. mus xxv. Pferde vnd c. Mann Fußvolck auff bringen. Die Præpoſitur daſelbſt iſt groß/ vnd beſtehet auff mehr als xxx. Pfarren. Es iſt auch alda ein anſehenlich Fuͤrſtlich Hauß/ wol mit vier Gewelben vber einander/ vnd einer Schloß Kirche/ St. Johannis genandt/ verſehen. Welches nebenſt dem Ampte der Hertzogin von Croja von jhrem hochſeligſten Herren Bruder Bogislao XIV. eingereumet iſt. Vorzeiten iſt auch ein Jungfrawen Kloſter darin geweſen/ vnd in der erſten be- ſtellung der Pommerſchen Lutheriſchen Kirchen iſt daſelbſt ein Conſiſtorium vnd Superintendens uͤber die Hinter Pom- meriſche Kirchen geordnet/ darin doch folgends eine verende- rung gemachet iſt. Sie helt Marckte/ Montages nach invocavit/ auff Petri Pauli/ vnd Sontages nach Simonis Judæ/ vnd iſt in eine lenglichte ruͤnde gebauwet/ vnd hat vier Thoͤre nach den vier theilen der Welt/ als das Schmiedethor gegen Morgen/ das newe Thor gegen Abend/ das Holſtenthor gegen Norden/ vnd das Muͤhlenthor gegen Mittag/ daran das Fuͤrſtliche Schloß lieget. Coͤßlin. Coͤßlin/ oder wie die alten geſchrieben/ Cuͤſſalin/ mein liebes Korn/
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Das Sechſte Buch/ von des Pom̃erlandes
tzet/ das ſie die dritte Seſſion in der Stetiniſchen Landſchafft
vnter den Staͤdten hat/ weil ſie allezeit gelarte Leute geſchicket.
Es wird auch aus jhr einer von den dreyen Staͤdtiſchen Landt-
Raͤhten erwehlet. Vmb ſie her iſt eine Landvoͤgtey/ ſo auff
exjv. Pferden der Ritterſchafft zur Folge beſtehet/ eben wie
die Stadt nach dem alten anſchlage der Folge de Anno mdxxiij.
mus xxv. Pferde vnd c. Mann Fußvolck auff bringen. Die
Præpoſitur daſelbſt iſt groß/ vnd beſtehet auff mehr als xxx.
Pfarren. Es iſt auch alda ein anſehenlich Fuͤrſtlich Hauß/
wol mit vier Gewelben vber einander/ vnd einer Schloß Kirche/
St. Johannis genandt/ verſehen. Welches nebenſt dem Ampte
der Hertzogin von Croja von jhrem hochſeligſten Herren
Bruder Bogislao XIV. eingereumet iſt. Vorzeiten iſt auch
ein Jungfrawen Kloſter darin geweſen/ vnd in der erſten be-
ſtellung der Pommerſchen Lutheriſchen Kirchen iſt daſelbſt
ein Conſiſtorium vnd Superintendens uͤber die Hinter Pom-
meriſche Kirchen geordnet/ darin doch folgends eine verende-
rung gemachet iſt. Sie helt Marckte/ Montages nach invocavit/
auff Petri Pauli/ vnd Sontages nach Simonis Judæ/ vnd iſt
in eine lenglichte ruͤnde gebauwet/ vnd hat vier Thoͤre nach den
vier theilen der Welt/ als das Schmiedethor gegen Morgen/
das newe Thor gegen Abend/ das Holſtenthor gegen Norden/
vnd das Muͤhlenthor gegen Mittag/ daran das Fuͤrſtliche
Schloß lieget.
Coͤßlin.
Coͤßlin/ oder wie die alten geſchrieben/ Cuͤſſalin/ mein liebes
Vaterland/ iſt die Stiffts Reſidentz Stadt/ nicht weniger
als Ancklam/ wie die Pommerſche Chroniken ſagen/ aus-
genommen/ das jhnen die Seefahrt mangelt. Doch haben
ſie die See nicht uͤber eine Meyle von ſich/ vnnd koͤnnen jhr
Korn/
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Zitationshilfe: | Micraelius, Johann: Sechstes vnd Letztes Buch Von deß Pommerlandes Gelegenheit vnd Ein-Wohnern. Bd. 6. Stettin, 1639, S. 592. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland07_1639/228>, abgerufen am 16.02.2025. |