Micraelius, Johann: Sechstes vnd Letztes Buch Von deß Pommerlandes Gelegenheit vnd Ein-Wohnern. Bd. 6. Stettin, 1639.Gelegenheit vnd Einwohnern. Sonst findet man noch viele andere Fische am Meerstran-8. schwantz/ b 3
Gelegenheit vnd Einwohnern. Sonſt findet man noch viele andere Fiſche am Meerſtran-8. ſchwantz/ b 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0021" n="389"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Gelegenheit vnd Einwohnern.</hi> </fw><lb/> <p><hi rendition="#fr">S</hi>onſt findet man noch viele andere <hi rendition="#fr">F</hi>iſche am <hi rendition="#fr">M</hi>eerſtran-<note place="right">8.<lb/> Was fuͤr Meer-<lb/> fiſche am Geſta-<lb/> de gefunden<lb/> werden.</note><lb/> de/ als den <hi rendition="#fr">S</hi>eehund/ den die <hi rendition="#fr">P</hi>ommern <hi rendition="#fr">S</hi>eelhund nennen. <hi rendition="#fr">E</hi>r<lb/> iſt von ſcharffen <hi rendition="#fr">Z</hi>aͤhnen/ beiſſet wie ein <hi rendition="#fr">H</hi>und/ hat weiſſe <hi rendition="#fr">H</hi>aar/<lb/><hi rendition="#fr">F</hi>orderfuͤſſe wie ein ander <hi rendition="#fr">H</hi>und/ aber hinten breite <hi rendition="#fr">F</hi>uͤſſe/ wie<lb/> eine <hi rendition="#fr">G</hi>ans: <hi rendition="#fr">W</hi>irfft die <hi rendition="#fr">J</hi>ungen/ wie andere <hi rendition="#fr">T</hi>hier: <hi rendition="#fr">J</hi>ſt mei-<lb/> ſtentheils im <hi rendition="#fr">W</hi>aſſer. <hi rendition="#fr">W</hi>enn es aber gut <hi rendition="#fr">W</hi>etter iſt/ ſo leget <hi rendition="#fr">E</hi>r<lb/> ſich entweder auff groſſe <hi rendition="#fr">S</hi>teine im <hi rendition="#fr">W</hi>aſſer/ oder an den <hi rendition="#fr">S</hi>trand<lb/> in die <hi rendition="#fr">S</hi>onne/ vnd verwettert ſich. <hi rendition="#fr">M</hi>an hat bißweilen/ an ſol-<lb/> chen <hi rendition="#fr">O</hi>rten/ da ſie gute <hi rendition="#fr">L</hi>age haben/ uͤber cd. oder d. ſtuͤcke geſe-<lb/> hen. <hi rendition="#fr">K</hi>ombt man aber mit <hi rendition="#fr">S</hi>chiffen an ſie/ ſo ſchieſſen ſie ins<lb/><hi rendition="#fr">W</hi>aſſer/ kommen doch bald wieder herauff/ vnd ſpielen vmb das<lb/><hi rendition="#fr">S</hi>chiff her/ vnd hoͤren gerne/ wenn einer mit dem <hi rendition="#fr">M</hi>aule pfeiffet.<lb/><hi rendition="#fr">W</hi>erden ſie aber geſchoſſen/ koͤnnen ſie nicht vnter dem <hi rendition="#fr">W</hi>aſſer<lb/> bleiben/ vñ werden von den <hi rendition="#fr">H</hi>unden die drauff zugerichtet ſeyn/<lb/> zu <hi rendition="#fr">L</hi>ande geholet. <hi rendition="#fr">D</hi>och fahet man ſie auch mit <hi rendition="#fr">N</hi>etzen. <hi rendition="#fr">J</hi>hre<lb/><hi rendition="#fr">F</hi>leiſch kochet man/ wie <hi rendition="#fr">W</hi>ildbrett. <hi rendition="#fr">V</hi>on dem <hi rendition="#fr">F</hi>eiſten machet<lb/> machet man den <hi rendition="#fr">T</hi>ran/ doch wird auch der <hi rendition="#fr">S</hi>peck gereuchert/<lb/> vnd von den Bawren gegeſſen. <hi rendition="#fr">M</hi>an findet auch <hi rendition="#fr">M</hi>eerſchwei-<lb/> ne/ welche keine <hi rendition="#fr">F</hi>uͤſſe/ auch kein <hi rendition="#fr">H</hi>aar noch <hi rendition="#fr">Z</hi>eenen haben/ ſon-<lb/> dern eine ſchwartze dicke <hi rendition="#fr">H</hi>aut. <hi rendition="#fr">D</hi>ieſe ſind wie andere <hi rendition="#fr">F</hi>iſche/<lb/> doch das man das <hi rendition="#fr">M</hi>aͤnnlein vnterſcheiden kan/ vnd werffen jh-<lb/> re <hi rendition="#fr">J</hi>ungen/ wie andere <hi rendition="#fr">T</hi>hier. <hi rendition="#fr">J</hi>mgleichen <hi rendition="#fr">D</hi>orſch/ <hi rendition="#fr">C</hi>rabben/<lb/><hi rendition="#fr">S</hi>eehanen/ <hi rendition="#fr">H</hi>ornfiſch/ <hi rendition="#fr">S</hi>chwerdfiſch. <hi rendition="#fr">D</hi>er <hi rendition="#fr">D</hi>orſch wird von<lb/> den <hi rendition="#fr">D</hi>aͤhnen <hi rendition="#fr">P</hi>omuchlen genant/ vnd iſt der art/ darauß der<lb/><hi rendition="#fr">S</hi>tockfiſch in Bergen wird. <hi rendition="#fr">D</hi>och iſt <hi rendition="#fr">E</hi>r daſelbſt groͤſſer/ wie<lb/><hi rendition="#fr">E</hi>r dann auch Bergerdorſch allhie genant wird/ wann <hi rendition="#fr">E</hi>r groͤ-<lb/> ber vnd groͤſſer geſaltzen anhero gebracht wird. <hi rendition="#fr">E</hi>r hat ſonſt ei-<lb/> ne uͤberaus groſſe <hi rendition="#fr">L</hi>eber/ vnd die wird fuͤr leckericht geachtet.<lb/><hi rendition="#fr">D</hi>ie <hi rendition="#fr">C</hi>rabben ſind kleine <hi rendition="#fr">K</hi>rebßlein/ doch ohne die <hi rendition="#fr">F</hi>orderſchee-<lb/> ren/ vnd wenn man ſie kochet/ werden ſie auch ſo roth/ wie die<lb/><hi rendition="#fr">K</hi>rebſe. <hi rendition="#fr">V</hi>nter jhnen findet man die runde <hi rendition="#fr">M</hi>eerſpinnen ohne<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">b</hi> 3</fw><fw place="bottom" type="catch">ſchwantz/</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [389/0021]
Gelegenheit vnd Einwohnern.
Sonſt findet man noch viele andere Fiſche am Meerſtran-
de/ als den Seehund/ den die Pommern Seelhund nennen. Er
iſt von ſcharffen Zaͤhnen/ beiſſet wie ein Hund/ hat weiſſe Haar/
Forderfuͤſſe wie ein ander Hund/ aber hinten breite Fuͤſſe/ wie
eine Gans: Wirfft die Jungen/ wie andere Thier: Jſt mei-
ſtentheils im Waſſer. Wenn es aber gut Wetter iſt/ ſo leget Er
ſich entweder auff groſſe Steine im Waſſer/ oder an den Strand
in die Sonne/ vnd verwettert ſich. Man hat bißweilen/ an ſol-
chen Orten/ da ſie gute Lage haben/ uͤber cd. oder d. ſtuͤcke geſe-
hen. Kombt man aber mit Schiffen an ſie/ ſo ſchieſſen ſie ins
Waſſer/ kommen doch bald wieder herauff/ vnd ſpielen vmb das
Schiff her/ vnd hoͤren gerne/ wenn einer mit dem Maule pfeiffet.
Werden ſie aber geſchoſſen/ koͤnnen ſie nicht vnter dem Waſſer
bleiben/ vñ werden von den Hunden die drauff zugerichtet ſeyn/
zu Lande geholet. Doch fahet man ſie auch mit Netzen. Jhre
Fleiſch kochet man/ wie Wildbrett. Von dem Feiſten machet
machet man den Tran/ doch wird auch der Speck gereuchert/
vnd von den Bawren gegeſſen. Man findet auch Meerſchwei-
ne/ welche keine Fuͤſſe/ auch kein Haar noch Zeenen haben/ ſon-
dern eine ſchwartze dicke Haut. Dieſe ſind wie andere Fiſche/
doch das man das Maͤnnlein vnterſcheiden kan/ vnd werffen jh-
re Jungen/ wie andere Thier. Jmgleichen Dorſch/ Crabben/
Seehanen/ Hornfiſch/ Schwerdfiſch. Der Dorſch wird von
den Daͤhnen Pomuchlen genant/ vnd iſt der art/ darauß der
Stockfiſch in Bergen wird. Doch iſt Er daſelbſt groͤſſer/ wie
Er dann auch Bergerdorſch allhie genant wird/ wann Er groͤ-
ber vnd groͤſſer geſaltzen anhero gebracht wird. Er hat ſonſt ei-
ne uͤberaus groſſe Leber/ vnd die wird fuͤr leckericht geachtet.
Die Crabben ſind kleine Krebßlein/ doch ohne die Forderſchee-
ren/ vnd wenn man ſie kochet/ werden ſie auch ſo roth/ wie die
Krebſe. Vnter jhnen findet man die runde Meerſpinnen ohne
ſchwantz/
8.
Was fuͤr Meer-
fiſche am Geſta-
de gefunden
werden.
b 3
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