Micraelius, Johann: Fünfftes Buch Der Pommerschen Jahr-Geschichten. Bd. 5. Stettin, 1639.An. 1628. Der Pommerschen Jahr Geschichten richtlich gezwungen werden/ sondern daß die Gleubiger mit ab-tragunge der Zinsen zufrieden sein solten. Welche Wilkuhr hernach von einem Jahr zum andern prorogieret ist. Es sind auch Stewren von der Geistligkeit in diesen schwürigen zeiten/ zur bezahlung der Soldatesca/ anfenglich begehret wor- den. Weil aber die Clerisey Stetinisches Oertes mit erlassung der Stewr zeitig begnadet ward/ als ist solches endlich/ nach vie- lem anhalten/ auch einem vom Wolgastischen Superintenden- te D. Bartholdo Krakevitzen druber in Druck ausgegebenen Tractat/ darin die frage gehandelt wird; Ob die Priester vnd Geistlichen nebenst andern zur Stewr verbunden sind; auch in der Wolgastischen Regierung vnd in Rügen den Geistlichen wiederfahren. Diß Jahr hat auch seine wundersame Zeichen in Pom-23. daß
An. 1628. Der Pommerſchen Jahr Geſchichten richtlich gezwungen werden/ ſondern daß die Gleubiger mit ab-tragunge der Zinſen zufrieden ſein ſolten. Welche Wilkuhr hernach von einem Jahr zum andern prorogieret iſt. Es ſind auch Stewren von der Geiſtligkeit in dieſen ſchwuͤrigen zeiten/ zur bezahlung der Soldateſca/ anfenglich begehret wor- den. Weil aber die Cleriſey Stetiniſches Oertes mit erlaſſung der Stewr zeitig begnadet ward/ als iſt ſolches endlich/ nach vie- lem anhalten/ auch einem vom Wolgaſtiſchen Superintenden- te D. Bartholdo Krakevitzen druber in Druck ausgegebenen Tractat/ darin die frage gehandelt wird; Ob die Prieſter vnd Geiſtlichen nebenſt andern zur Stewr verbunden ſind; auch in der Wolgaſtiſchen Regierung vnd in Ruͤgen den Geiſtlichen wiederfahren. Diß Jahr hat auch ſeine wunderſame Zeichen in Pom-23. daß
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An. 1628. Der Pommerſchen Jahr Geſchichten
richtlich gezwungen werden/ ſondern daß die Gleubiger mit ab-
tragunge der Zinſen zufrieden ſein ſolten. Welche Wilkuhr
hernach von einem Jahr zum andern prorogieret iſt. Es
ſind auch Stewren von der Geiſtligkeit in dieſen ſchwuͤrigen
zeiten/ zur bezahlung der Soldateſca/ anfenglich begehret wor-
den. Weil aber die Cleriſey Stetiniſches Oertes mit erlaſſung
der Stewr zeitig begnadet ward/ als iſt ſolches endlich/ nach vie-
lem anhalten/ auch einem vom Wolgaſtiſchen Superintenden-
te D. Bartholdo Krakevitzen druber in Druck ausgegebenen
Tractat/ darin die frage gehandelt wird; Ob die Prieſter vnd
Geiſtlichen nebenſt andern zur Stewr verbunden ſind; auch in
der Wolgaſtiſchen Regierung vnd in Ruͤgen den Geiſtlichen
wiederfahren.
Diß Jahr hat auch ſeine wunderſame Zeichen in Pom-
mern von ſich gegeben: Dañ es iſt in der Stadt Schlawe in Hin-
ter Pommern den iij. Auguſti gegen den Abend vmb vii. vnd
viij. vhr ein vngewoͤnliches groſſes weiſes Creuͤtz in der Lufft
geſehen/ daruͤber ſich maͤnniglich hat verwundern muͤſſen. Es
iſt vom Norden kommen/ vnd hat ſich nach dem Suͤdẽ gewen-
det/ das es den gantzen Horizont vmb bemelte Stadt/ ſo wol
nach der lenge/ als breite begriffen/ wie ſolches bezeugen/ die es
an vornehme Leute vmbſtaͤndlich geſchrieben haben. Ob es
nun ein Vorbot der Peſte geweſen/ die drauff des Ortes gefol-
get iſt/ oder ob es noch ein groͤſſers bedeute/ iſt Gott bekand. So-
zomenus beſchreibet eben ſolch ein helle Creutz/ das in den Pfing-
ſten auff den Morgen/ drey Stund nach auffgang der Sonnen/
vmb Jeruſalem von dem Ort/ da Chriſtus auff dem Berge
Golgatha gecreutziget iſt/ biß an den Oeleberg/ ſich in xv. Feld-
weges geſtrecket hat/ woruͤber viele Vnglaͤubige ſo erſchrocken
geworden ſeyn/ daß ſie ſich zu dem gecreutzigten Jeſu gewen-
det haben. Wir habẽ auch ein helle Creutz in Pommern geſehen/
daß
23.
Viel Wunder-
ſahme Zeichen
in Pommern.
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Zitationshilfe: | Micraelius, Johann: Fünfftes Buch Der Pommerschen Jahr-Geschichten. Bd. 5. Stettin, 1639, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland06_1639/47>, abgerufen am 16.02.2025. |