Micraelius, Johann: Das Vierdte Buch Vom PommerLande. Bd. 4. Stettin, 1639.An. 1611. Der Pommerschen Jahr Geschichten. ein verständiger wollversuchter Mann/ aus einem alten Adeli-chen Preußischen Geschlechte der Winther/ die sich in den Krie- gen zwischen Polen vnd dem Teutschen Orden/ da sie daß Jhrige werlohren/ in Pommern gesetzet/ vnd erstlich freye Höfe erkäufet/ hernach sich in die Städte begeben haben. Die- ses Georgij Sohn Jurga Valentin Winther/ beyder Rech- ten Docttor/ hat nicht allein sich mit getrewen diensten in Pom- mern/ sondern auch mit seinen Schrifften ausser Landes wol be- kand gemachet. Jmgleichen ist sein ander Sohn Georg Win- ther ein gelarter nützlicher Mann im Lande vnd Syndicus Ca- pituli Caminensis, deme Jederman gutes nachreden mus. Zu Außgang des Jahres/ recht am heiligen Christtage/ ist der in25. Datemb. Pommern an dem Fürstlichen Paedagogio zu Stetin wollbe- dieneter Mann D. Christophorus Butelius/ seines Alters im xlj. Jahr eingeschlaffen. Er war von Kyritz aus der Marck bür- tig/ vnd nach deme er xj. Jahr auff den Academien mit höchstemAn. 1601. fleiß vnd sonderbahrem Nutzen zugebracht/ hat Er in dem new angerichteten Gymnasio zu Thorn/ dahin Er zum Professoren/ durch beforderung Heinrich Strobandes/ beruffen war/ in Jahres frist solch ein Lob erjaget/ das er in bestellung eines Rectoris des Fürstlichen Paedagogij vielen anderen im Jahr mdcj. vergezogen ist. Welches Ampt er auch sechs Jahr mit sonderbahrem Nutzen der studierenden Jugend verwaltet hat. Darauff ist Er/ wie schon berühret/ zum Pastorat in St. Ni- colaus Kirche zu Stetin erfordert/ vnd hat denselbigen vier Jahr lang verwaltet. Folgendes/ als Er vnterdessen zu Tü- bingen den Doctorat erlanget/ ist Er bey den Herren von Lü- beck in solchen Ruff gekommen/ das sie Jhn zu einem Superin- tendenten berieffen. Er auch hette schon die Vocation ange- nommen/ vnd sich Persönlich zu Lübeck gestellet/ vnd nach seiner Wiederkunfft sein Haußgeräthlein von hinnen zu Wasser abge- sand. G
An. 1611. Der Pommerſchen Jahr Geſchichten. ein verſtaͤndiger wollverſuchter Mann/ aus einem alten Adeli-chen Preußiſchen Geſchlechte der Winther/ die ſich in den Krie- gen zwiſchen Polen vnd dem Teutſchen Orden/ da ſie daß Jhrige werlohren/ in Pommern geſetzet/ vnd erſtlich freye Hoͤfe erkaͤufet/ hernach ſich in die Staͤdte begeben haben. Die- ſes Georgij Sohn Jurga Valentin Winther/ beyder Rech- ten Docttor/ hat nicht allein ſich mit getrewen dienſten in Pom- mern/ ſondern auch mit ſeinen Schrifften auſſer Landes wol be- kand gemachet. Jmgleichen iſt ſein ander Sohn Georg Win- ther ein gelarter nuͤtzlicher Mann im Lande vnd Syndicus Ca- pituli Caminenſis, deme Jederman gutes nachreden mus. Zu Außgang des Jahres/ recht am heiligen Chriſttage/ iſt der in25. Datemb. Pommern an dem Fuͤrſtlichen Pædagogio zu Stetin wollbe- dieneter Mann D. Chriſtophorus Butelius/ ſeines Alters im xlj. Jahr eingeſchlaffen. Er war von Kyritz aus der Marck buͤr- tig/ vnd nach deme er xj. Jahr auff den Academien mit hoͤchſtemAn. 1601. fleiß vnd ſonderbahrem Nutzen zugebracht/ hat Er in dem new angerichteten Gymnaſio zu Thorn/ dahin Er zum Profeſſoren/ durch beforderung Heinrich Strobandes/ beruffen war/ in Jahres friſt ſolch ein Lob erjaget/ das er in beſtellung eines Rectoris des Fuͤrſtlichen Pædagogij vielen anderen im Jahr mdcj. vergezogen iſt. Welches Ampt er auch ſechs Jahr mit ſonderbahrem Nutzen der ſtudierenden Jugend verwaltet hat. Darauff iſt Er/ wie ſchon beruͤhret/ zum Paſtorat in St. Ni- colaus Kirche zu Stetin erfordert/ vnd hat denſelbigen vier Jahr lang verwaltet. Folgendes/ als Er vnterdeſſen zu Tuͤ- bingen den Doctorat erlanget/ iſt Er bey den Herren von Luͤ- beck in ſolchen Ruff gekommen/ das ſie Jhn zu einem Superin- tendenten berieffen. Er auch hette ſchon die Vocation ange- nommen/ vnd ſich Perſoͤnlich zu Luͤbeck geſtellet/ vnd nach ſeiner Wiederkunfft ſein Haußgeraͤthlein von hinnen zu Waſſer abge- ſand. G
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0057" n="49"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">An. 1611.</hi></hi> Der Pommerſchen Jahr Geſchichten.</hi></fw><lb/> ein verſtaͤndiger wollverſuchter <hi rendition="#fr">M</hi>ann/ aus einem alten <hi rendition="#fr">A</hi>deli-<lb/> chen <hi rendition="#fr">P</hi>reußiſchen <hi rendition="#fr">G</hi>eſchlechte der <hi rendition="#fr">W</hi>inther/ die ſich in den <hi rendition="#fr">K</hi>rie-<lb/> gen zwiſchen <hi rendition="#fr">P</hi>olen vnd dem <hi rendition="#fr">T</hi>eutſchen <hi rendition="#fr">O</hi>rden/ da ſie daß<lb/><hi rendition="#fr">J</hi>hrige werlohren/ in <hi rendition="#fr">P</hi>ommern geſetzet/ vnd erſtlich freye<lb/><hi rendition="#fr">H</hi>oͤfe erkaͤufet/ hernach ſich in die <hi rendition="#fr">S</hi>taͤdte begeben haben. <hi rendition="#fr">D</hi>ie-<lb/> ſes <hi rendition="#fr">G</hi>eorgij <hi rendition="#fr">S</hi>ohn <hi rendition="#fr">J</hi>urga <hi rendition="#fr">V</hi>alentin <hi rendition="#fr">W</hi>inther/ beyder <hi rendition="#fr">R</hi>ech-<lb/> ten <hi rendition="#fr">D</hi>octtor/ hat nicht allein ſich mit getrewen dienſten in <hi rendition="#fr">P</hi>om-<lb/> mern/ ſondern auch mit ſeinen <hi rendition="#fr">S</hi>chrifften auſſer <hi rendition="#fr">L</hi>andes wol be-<lb/> kand gemachet. <hi rendition="#fr">J</hi>mgleichen iſt ſein ander <hi rendition="#fr">S</hi>ohn <hi rendition="#fr">G</hi>eorg <hi rendition="#fr">W</hi>in-<lb/> ther ein gelarter nuͤtzlicher <hi rendition="#fr">M</hi>ann im <hi rendition="#fr">L</hi>ande vnd <hi rendition="#aq">Syndicus Ca-<lb/> pituli Caminenſis,</hi> deme <hi rendition="#fr">J</hi>ederman gutes nachreden mus. <hi rendition="#fr">Z</hi>u<lb/><hi rendition="#fr">A</hi>ußgang des <hi rendition="#fr">J</hi>ahres/ recht am heiligen <hi rendition="#fr">C</hi>hriſttage/ iſt der in<note place="right">25. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Datemb.</hi></hi></note><lb/><hi rendition="#fr">P</hi>ommern an dem <hi rendition="#fr">F</hi>uͤrſtlichen <hi rendition="#fr">P</hi><hi rendition="#aq">æ</hi>dagogio zu <hi rendition="#fr">S</hi>tetin wollbe-<lb/> dieneter <hi rendition="#fr">M</hi>ann <hi rendition="#fr">D. C</hi>hriſtophorus Butelius/ ſeines <hi rendition="#fr">A</hi>lters im<lb/> xlj. <hi rendition="#fr">J</hi>ahr eingeſchlaffen. <hi rendition="#fr">E</hi>r war von <hi rendition="#fr">K</hi>yritz aus der <hi rendition="#fr">M</hi>arck buͤr-<lb/> tig/ vnd nach deme er xj. <hi rendition="#fr">J</hi>ahr auff den <hi rendition="#fr">A</hi>cademien mit hoͤchſtem<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">An.</hi></hi> 1601.</note><lb/> fleiß vnd ſonderbahrem <hi rendition="#fr">N</hi>utzen zugebracht/ hat <hi rendition="#fr">E</hi>r in dem new<lb/> angerichteten <hi rendition="#fr">G</hi>ymnaſio zu <hi rendition="#fr">T</hi>horn/ dahin <hi rendition="#fr">E</hi>r zum <hi rendition="#fr">P</hi>rofeſſoren/<lb/> durch beforderung <hi rendition="#fr">H</hi>einrich <hi rendition="#fr">S</hi>trobandes/ beruffen war/ in<lb/><hi rendition="#fr">J</hi>ahres friſt ſolch ein <hi rendition="#fr">L</hi>ob erjaget/ das er in beſtellung eines<lb/><hi rendition="#fr">R</hi>ectoris des <hi rendition="#fr">F</hi>uͤrſtlichen <hi rendition="#fr">P</hi>ædagogij vielen anderen im <hi rendition="#fr">J</hi>ahr<lb/> mdcj. vergezogen iſt. <hi rendition="#fr">W</hi>elches <hi rendition="#fr">A</hi>mpt er auch ſechs <hi rendition="#fr">J</hi>ahr mit<lb/> ſonderbahrem <hi rendition="#fr">N</hi>utzen der ſtudierenden <hi rendition="#fr">J</hi>ugend verwaltet hat.<lb/><hi rendition="#fr">D</hi>arauff iſt <hi rendition="#fr">E</hi>r/ wie ſchon beruͤhret/ zum <hi rendition="#fr">P</hi>aſtorat in <hi rendition="#fr">S</hi>t. <hi rendition="#fr">N</hi>i-<lb/> colaus <hi rendition="#fr">K</hi>irche zu <hi rendition="#fr">S</hi>tetin erfordert/ vnd hat denſelbigen vier<lb/><hi rendition="#fr">J</hi>ahr lang verwaltet. <hi rendition="#fr">F</hi>olgendes/ als <hi rendition="#fr">E</hi>r vnterdeſſen zu <hi rendition="#fr">T</hi>uͤ-<lb/> bingen den <hi rendition="#fr">D</hi>octorat erlanget/ iſt <hi rendition="#fr">E</hi>r bey den <hi rendition="#fr">H</hi>erren von <hi rendition="#fr">L</hi>uͤ-<lb/> beck in ſolchen <hi rendition="#fr">R</hi>uff gekommen/ das ſie <hi rendition="#fr">J</hi>hn zu einem <hi rendition="#fr">S</hi>uperin-<lb/> tendenten berieffen. <hi rendition="#fr">E</hi>r auch hette ſchon die <hi rendition="#fr">V</hi>ocation ange-<lb/> nommen/ vnd ſich <hi rendition="#fr">P</hi>erſoͤnlich zu <hi rendition="#fr">L</hi>uͤbeck geſtellet/ vnd nach ſeiner<lb/><hi rendition="#fr">W</hi>iederkunfft ſein <hi rendition="#fr">H</hi>außgeraͤthlein von hinnen zu <hi rendition="#fr">W</hi>aſſer abge-<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">G</hi></fw><fw place="bottom" type="catch">ſand.</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [49/0057]
An. 1611. Der Pommerſchen Jahr Geſchichten.
ein verſtaͤndiger wollverſuchter Mann/ aus einem alten Adeli-
chen Preußiſchen Geſchlechte der Winther/ die ſich in den Krie-
gen zwiſchen Polen vnd dem Teutſchen Orden/ da ſie daß
Jhrige werlohren/ in Pommern geſetzet/ vnd erſtlich freye
Hoͤfe erkaͤufet/ hernach ſich in die Staͤdte begeben haben. Die-
ſes Georgij Sohn Jurga Valentin Winther/ beyder Rech-
ten Docttor/ hat nicht allein ſich mit getrewen dienſten in Pom-
mern/ ſondern auch mit ſeinen Schrifften auſſer Landes wol be-
kand gemachet. Jmgleichen iſt ſein ander Sohn Georg Win-
ther ein gelarter nuͤtzlicher Mann im Lande vnd Syndicus Ca-
pituli Caminenſis, deme Jederman gutes nachreden mus. Zu
Außgang des Jahres/ recht am heiligen Chriſttage/ iſt der in
Pommern an dem Fuͤrſtlichen Pædagogio zu Stetin wollbe-
dieneter Mann D. Chriſtophorus Butelius/ ſeines Alters im
xlj. Jahr eingeſchlaffen. Er war von Kyritz aus der Marck buͤr-
tig/ vnd nach deme er xj. Jahr auff den Academien mit hoͤchſtem
fleiß vnd ſonderbahrem Nutzen zugebracht/ hat Er in dem new
angerichteten Gymnaſio zu Thorn/ dahin Er zum Profeſſoren/
durch beforderung Heinrich Strobandes/ beruffen war/ in
Jahres friſt ſolch ein Lob erjaget/ das er in beſtellung eines
Rectoris des Fuͤrſtlichen Pædagogij vielen anderen im Jahr
mdcj. vergezogen iſt. Welches Ampt er auch ſechs Jahr mit
ſonderbahrem Nutzen der ſtudierenden Jugend verwaltet hat.
Darauff iſt Er/ wie ſchon beruͤhret/ zum Paſtorat in St. Ni-
colaus Kirche zu Stetin erfordert/ vnd hat denſelbigen vier
Jahr lang verwaltet. Folgendes/ als Er vnterdeſſen zu Tuͤ-
bingen den Doctorat erlanget/ iſt Er bey den Herren von Luͤ-
beck in ſolchen Ruff gekommen/ das ſie Jhn zu einem Superin-
tendenten berieffen. Er auch hette ſchon die Vocation ange-
nommen/ vnd ſich Perſoͤnlich zu Luͤbeck geſtellet/ vnd nach ſeiner
Wiederkunfft ſein Haußgeraͤthlein von hinnen zu Waſſer abge-
ſand.
25. Datemb.
An. 1601.
G
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |