Micraelius, Johann: Das Vierdte Buch Vom PommerLande. Bd. 4. Stettin, 1639.Das Vierte Buch/ An. 1622. die Adeliche Frawen vnd Jungfrawen der F. StetinischenRhäte/ xi. paar an der zahl/ vnd obgedachten Fürstinnen Hoff- mägdken. Endlich Burgermeister vnd Rhat/ besampt Schöp- pen vnd Bürgern aus Stetin. Mit dieser Procession ward die F. Leiche durch die Führstrasse/ vnd dann das Kohlenmarck fürüber/ durch die Grosse Thumbstraß/ biß an den Kranichshoff/ welche Gassen alle mit gewaffneten Leuten vnd Bürgern be- setzet waren/ getragen/ ferner in der Schloßkirche gegen dem Predigstuel neben den Fahnen vnd Fackeln niedergestellet/ vnd der Stab/ Schwerd vnd grosses Jnnsiegel ward oben auffs Sarck geleget. Nach deme nun die F. Personen sampt den Ab- gesandten jhren Stand begriffen/ hielt der Stifftische Hoffpre- Ich. 10. 25.diger die Leichpredigt/ vnd verlaß das Leben des hochseligsten Fürsten aus dem Rhumzettel. Jmgleichen ward in allen anderen Stadt-Kirchen gleichfals Predigt gehalten. Nach geendigeten solchen Ceremonien ward die F. Leiche auffgeho- ben vnd im Gewelbe beygesetzet/ vnd ein jeder der jenigen/ denen es gebührete/ nam am Stabe/ Schwerd vnd Siegel das seinige wider zu sich/ vnd überantwortete es H. Bogislaffen vnd H- Philipp Juliussen/ als Patronen vnd Conservatoren des Stifftes/ in Vnterthänigkeit/ die jhnen befohlen/ solches alles widerumb an sich zunehmen/ vnd auff dem F. Hause jhnen der gebühr einzuliefern/ damit die Siegel hernach zerbrochen vnd cassieret werden möchten. Drauff dann das Rügenwaldische Gerichtsinsiegel nebenst dem Daumpittschafft alßfort zerbro- chen/ die Stifftische Gerichts- vnd Cammer Jnsiegel aber/ wie auch das grosse F. Jnsiegel/ darin das Stifftische Wapen ge- wesen/ sind dannenhero/ weil E. E. Thumbcapitul dabey inter- essieret/ vnd denselben billig einzuliefern gewesen/ in ein Schrein geleget/ von beyden Fürsten vnd Patronen versiegelt/ vnd im Archivo/ biß sich das Thumcapitul deshalben angeben würde/ auff-
Das Vierte Buch/ An. 1622. die Adeliche Frawen vnd Jungfrawen der F. StetiniſchenRhaͤte/ xi. paar an der zahl/ vnd obgedachten Fuͤrſtinnen Hoff- maͤgdken. Endlich Burgermeiſter vnd Rhat/ beſampt Schoͤp- pen vnd Buͤrgern aus Stetin. Mit dieſer Proceſſion ward die F. Leiche durch die Fuͤhrſtraſſe/ vnd dann das Kohlenmarck fuͤruͤber/ durch die Groſſe Thumbſtraß/ biß an dẽ Kranichshoff/ welche Gaſſen alle mit gewaffneten Leuten vnd Buͤrgern be- ſetzet waren/ getragen/ ferner in der Schloßkirche gegen dem Predigſtuel neben den Fahnen vnd Fackeln niedergeſtellet/ vnd der Stab/ Schwerd vnd groſſes Jnnſiegel ward oben auffs Sarck geleget. Nach deme nun die F. Perſonen ſampt den Ab- geſandten jhren Stand begriffen/ hielt der Stifftiſche Hoffpre- Ich. 10. 25.diger die Leichpredigt/ vnd verlaß das Leben des hochſeligſten Fuͤrſten aus dem Rhumzettel. Jmgleichen ward in allen anderen Stadt-Kirchen gleichfals Predigt gehalten. Nach geendigeten ſolchen Ceremonien ward die F. Leiche auffgeho- ben vnd im Gewelbe beygeſetzet/ vnd ein jeder der jenigen/ denen es gebuͤhrete/ nam am Stabe/ Schwerd vnd Siegel das ſeinige wider zu ſich/ vnd uͤberantwortete es H. Bogislaffen vnd H- Philipp Juliuſſen/ als Patronen vnd Conſervatoren des Stifftes/ in Vnterthaͤnigkeit/ die jhnen befohlen/ ſolches alles widerumb an ſich zunehmen/ vnd auff dem F. Hauſe jhnen der gebuͤhr einzuliefern/ damit die Siegel hernach zerbrochen vnd caſſieret werden moͤchten. Drauff dann das Ruͤgenwaldiſche Gerichtsinſiegel nebenſt dem Daumpittſchafft alßfort zerbro- chen/ die Stifftiſche Gerichts- vnd Cammer Jnſiegel aber/ wie auch das groſſe F. Jnſiegel/ darin das Stifftiſche Wapen ge- weſen/ ſind dannenhero/ weil E. E. Thumbcapitul dabey inter- eſſieꝛet/ vnd denſelben billig einzuliefeꝛn geweſen/ in ein Schꝛein geleget/ von beyden Fuͤrſten vnd Patronen verſiegelt/ vnd im Archivo/ biß ſich das Thumcapitul deshalben angeben wuͤrde/ auff-
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Das Vierte Buch/ An. 1622.
die Adeliche Frawen vnd Jungfrawen der F. Stetiniſchen
Rhaͤte/ xi. paar an der zahl/ vnd obgedachten Fuͤrſtinnen Hoff-
maͤgdken. Endlich Burgermeiſter vnd Rhat/ beſampt Schoͤp-
pen vnd Buͤrgern aus Stetin. Mit dieſer Proceſſion ward die
F. Leiche durch die Fuͤhrſtraſſe/ vnd dann das Kohlenmarck
fuͤruͤber/ durch die Groſſe Thumbſtraß/ biß an dẽ Kranichshoff/
welche Gaſſen alle mit gewaffneten Leuten vnd Buͤrgern be-
ſetzet waren/ getragen/ ferner in der Schloßkirche gegen dem
Predigſtuel neben den Fahnen vnd Fackeln niedergeſtellet/
vnd der Stab/ Schwerd vnd groſſes Jnnſiegel ward oben auffs
Sarck geleget. Nach deme nun die F. Perſonen ſampt den Ab-
geſandten jhren Stand begriffen/ hielt der Stifftiſche Hoffpre-
diger die Leichpredigt/ vnd verlaß das Leben des hochſeligſten
Fuͤrſten aus dem Rhumzettel. Jmgleichen ward in allen
anderen Stadt-Kirchen gleichfals Predigt gehalten. Nach
geendigeten ſolchen Ceremonien ward die F. Leiche auffgeho-
ben vnd im Gewelbe beygeſetzet/ vnd ein jeder der jenigen/ denen
es gebuͤhrete/ nam am Stabe/ Schwerd vnd Siegel das ſeinige
wider zu ſich/ vnd uͤberantwortete es H. Bogislaffen vnd H-
Philipp Juliuſſen/ als Patronen vnd Conſervatoren des
Stifftes/ in Vnterthaͤnigkeit/ die jhnen befohlen/ ſolches alles
widerumb an ſich zunehmen/ vnd auff dem F. Hauſe jhnen der
gebuͤhr einzuliefern/ damit die Siegel hernach zerbrochen vnd
caſſieret werden moͤchten. Drauff dann das Ruͤgenwaldiſche
Gerichtsinſiegel nebenſt dem Daumpittſchafft alßfort zerbro-
chen/ die Stifftiſche Gerichts- vnd Cammer Jnſiegel aber/ wie
auch das groſſe F. Jnſiegel/ darin das Stifftiſche Wapen ge-
weſen/ ſind dannenhero/ weil E. E. Thumbcapitul dabey inter-
eſſieꝛet/ vnd denſelben billig einzuliefeꝛn geweſen/ in ein Schꝛein
geleget/ von beyden Fuͤrſten vnd Patronen verſiegelt/ vnd im
Archivo/ biß ſich das Thumcapitul deshalben angeben wuͤrde/
auff-
Ich. 10. 25.
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