Micraelius, Johann: Ander Theil Deß Dritten Buches Vom Alten Sächsischen PommerLand. Bd. 3, 2. Stettin, 1639.

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Vom Alten Sächsischen Pommerlande.

Mechelnburg/ nicht ohne Vnwillen/ das er nun da-
von müste/ da jhme/ der sonst sein lebenlang wenig
Glücke gehabt/ ein Glücke gezeiget were: Bald nach
jhme verfelt Jost von Gröningen/ der Obriste Feld-
herr vber die Völcker/ so vor Bremen lagen. Vnd ob
wol Christoff von Frizberg an seine Stäte alsfort ver-
ordnet ward/ Hertzog Erich von Braunsschweig
auch zu jhm stieß/ vnd die Hanseestädte/ außgenom-
men Hamburg/ die bedrängete Bremer verliessen/
so hat es doch nicht da hinaus wollen lauffen/ als es
gesuchet ward. Dann die Hamburger sandten den
Bremern fünff Fähnlein Reuter vnd Knechte vnter
Churt Pfenningen zu. Dieselbe theten sich mit Graff
Albrecht von Mansfeld einem Herren von lxvj. Jah-
ren zusammen/ welchen Churfürst Johan Friederich/
ehe er gefangen war/ mit etlichem Volck/ darüber ne-
ben jhme Hans von Heideck/ Graff Christoff von
Altenburg/ Wilhelm Telmscher ein Böhmischer
Herr/ vnd Carsten Mansfeld von Arnhausen ein
Pommer commendiereten/ die bedrengete Stadt zu-
entsetzen/ abgesand hette. Hierauff ward Hertzog
Erich/ ehe jhm Christoff von Frizberg zu hülffe
kommen konte/ angegriffen/ in die Flucht geschlagen/
durch das Wasser gejagt/ vnd sein meiste Volck ne-
benst xviij. grossen Stücken gefangen. Hiedurch
ward der Käyser bewogen/ eine gnädigere Resolution
wegen Westphalen/ Lünenburg vnd Pommern zu-
fassen/ insonderheit weil König Sigismundus aus
Polen durch Stanislaum von Laßky/ den er Lega-
tionsweise an den Kayserlichen Hoff gesand/ die
vberziehung des Pommerlandes zuverwehren/ vnd

von

D d d d

Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande.

Mechelnburg/ nicht ohne Vnwillen/ das er nun da-
von muͤſte/ da jhme/ der ſonſt ſein lebenlang wenig
Gluͤcke gehabt/ ein Gluͤcke gezeiget were: Bald nach
jhme verfelt Joſt von Groͤningen/ der Obriſte Feld-
herꝛ vber die Voͤlcker/ ſo vor Bremen lagen. Vnd ob
wol Chriſtoff von Frizberg an ſeine Staͤte alsfort ver-
ordnet ward/ Hertzog Erich von Braunsſchweig
auch zu jhm ſtieß/ vnd die Hanſeeſtaͤdte/ außgenom-
men Hamburg/ die bedraͤngete Bremer verlieſſen/
ſo hat es doch nicht da hinaus wollen lauffen/ als es
geſuchet ward. Dann die Hamburger ſandten den
Bremern fuͤnff Faͤhnlein Reuter vnd Knechte vnter
Churt Pfenningen zu. Dieſelbe theten ſich mit Graff
Albrecht von Mansfeld einem Herren von lxvj. Jah-
ren zuſam̃en/ welchen Churfuͤrſt Johan Friederich/
ehe er gefangen war/ mit etlichem Volck/ daruͤber ne-
ben jhme Hans von Heideck/ Graff Chriſtoff von
Altenburg/ Wilhelm Telmſcher ein Boͤhmiſcher
Herꝛ/ vnd Carſten Mansfeld von Arnhauſen ein
Pommer commendiereten/ die bedrengete Stadt zu-
entſetzen/ abgeſand hette. Hierauff ward Hertzog
Erich/ ehe jhm Chriſtoff von Frizberg zu huͤlffe
kom̃en konte/ angegriffen/ in die Flucht geſchlagen/
durch das Waſſer gejagt/ vnd ſein meiſte Volck ne-
benſt xviij. groſſen Stuͤcken gefangen. Hiedurch
ward der Kaͤyſer bewogen/ eine gnaͤdigere Reſolution
wegen Weſtphalen/ Luͤnenburg vnd Pommern zu-
faſſen/ inſonderheit weil Koͤnig Sigismundus aus
Polen durch Stanislaum von Laßky/ den er Lega-
tionsweiſe an den Kayſerlichen Hoff geſand/ die
vberziehung des Pommerlandes zuverwehren/ vnd

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[543/0033] Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande. Mechelnburg/ nicht ohne Vnwillen/ das er nun da- von muͤſte/ da jhme/ der ſonſt ſein lebenlang wenig Gluͤcke gehabt/ ein Gluͤcke gezeiget were: Bald nach jhme verfelt Joſt von Groͤningen/ der Obriſte Feld- herꝛ vber die Voͤlcker/ ſo vor Bremen lagen. Vnd ob wol Chriſtoff von Frizberg an ſeine Staͤte alsfort ver- ordnet ward/ Hertzog Erich von Braunsſchweig auch zu jhm ſtieß/ vnd die Hanſeeſtaͤdte/ außgenom- men Hamburg/ die bedraͤngete Bremer verlieſſen/ ſo hat es doch nicht da hinaus wollen lauffen/ als es geſuchet ward. Dann die Hamburger ſandten den Bremern fuͤnff Faͤhnlein Reuter vnd Knechte vnter Churt Pfenningen zu. Dieſelbe theten ſich mit Graff Albrecht von Mansfeld einem Herren von lxvj. Jah- ren zuſam̃en/ welchen Churfuͤrſt Johan Friederich/ ehe er gefangen war/ mit etlichem Volck/ daruͤber ne- ben jhme Hans von Heideck/ Graff Chriſtoff von Altenburg/ Wilhelm Telmſcher ein Boͤhmiſcher Herꝛ/ vnd Carſten Mansfeld von Arnhauſen ein Pommer commendiereten/ die bedrengete Stadt zu- entſetzen/ abgeſand hette. Hierauff ward Hertzog Erich/ ehe jhm Chriſtoff von Frizberg zu huͤlffe kom̃en konte/ angegriffen/ in die Flucht geſchlagen/ durch das Waſſer gejagt/ vnd ſein meiſte Volck ne- benſt xviij. groſſen Stuͤcken gefangen. Hiedurch ward der Kaͤyſer bewogen/ eine gnaͤdigere Reſolution wegen Weſtphalen/ Luͤnenburg vnd Pommern zu- faſſen/ inſonderheit weil Koͤnig Sigismundus aus Polen durch Stanislaum von Laßky/ den er Lega- tionsweiſe an den Kayſerlichen Hoff geſand/ die vberziehung des Pommerlandes zuverwehren/ vnd von D d d d

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Zitationshilfe:	Micraelius, Johann: Ander Theil Deß Dritten Buches Vom Alten Sächsischen PommerLand. Bd. 3, 2. Stettin, 1639, S. 543. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland04_1639/33>, abgerufen am 24.11.2024.

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