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Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Vom Alten Sächsischen Pommerlande.
nichtes davon zubehalten. Vnd wann nach dem Fal-
le er vnd seine Erben zur Regierung der Lande kom-
men werden/ wollen sie die Einwohner alle bey allen
Privilegien/ Gnaden vnd Gerechtigkeiten zu ewigen
Zeiten lassen/ vnd ehe die Pflicht geleistet wird/ die-
selbe alle confirmleren.

Nach diesem ist der Zwist zwischen dem Hertzo-119.
Strallfuud be-
kompt mit Bo-
gislao X. in vie-
len Stücken zu-
thun: Vnd da
es nach einer
grossen weitläuf-
tigkeit aussahe/
ward der Han-
del in der güthe
beygeleget.

gen vnd der Stadt Stettin/ darüber der Hertzog die
eine seite des Oltböterbergers einbekommen/ wie wir
vermeldet/ vorgelauffen. Aber mit den Sundischen
hat sich ein härterer Streit im Jahr meiv. erhoben.
Dieselbe wolten nicht für den Fürsten/ sondern für
Lübeck in appellation Sachen zu Rechte stehen:
Wandten auch ein Privilegium für/ daß wann einer
vom Adel sich bey jhnen in der Stadt zu wohnen nie-
derließ/ nach seinem Absterben seine Lehne jhrem Ei-
A. C. 1504.
genthumb/ den Erbgütern gleich müste einverleibet
werden. Wolten endlich in die erhöhung der Zölle
zu Wollgast vnd Damgarten nicht willigen/ auch den
grad des Fürsten im Müntzen nicht halten. Hie-
durch/ meinete der Hertzog/ were seiner Fürstlichen
Hoheit zu nahe getreten/ vnd wolte jhnen jhre Pri-
vilegia streitig machen/ als die nicht billiger massen er-
halten/ sondern/ wie er etwa möchte von seinem Vet-
ter Wartislaffen gehöret haben/ ehrmahlen von den
Landsfürsten erzwungen waren. Vnd da sein newer
Sächsischer Rath Doctor Kitscher zu scharff rieth/
folgete er demselben mehr/ als seinem alten Warner
von der Schulenburg/ der des Krieges Gelegenheit
wider den Sund besser/ als Kitscher/ verstand.

Vnd

Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande.
nichtes davon zubehalten. Vnd wann nach dem Fal-
le er vnd ſeine Erben zur Regierung der Lande kom-
men werden/ wollen ſie die Einwohner alle bey allen
Privilegien/ Gnaden vnd Gerechtigkeiten zu ewigen
Zeiten laſſen/ vnd ehe die Pflicht geleiſtet wird/ die-
ſelbe alle confirmleren.

Nach dieſem iſt der Zwiſt zwiſchen dem Hertzo-119.
Strallfuud be-
kompt mit Bo-
gislao X. in vie-
len Stuͤcken zu-
thun: Vnd da
es nach einer
groſſen weitlaͤuf-
tigkeit auſſahe/
ward der Han-
del in der guͤthe
beygeleget.

gen vnd der Stadt Stettin/ daruͤber der Hertzog die
eine ſeite des Oltboͤterbergers einbekommen/ wie wir
vermeldet/ vorgelauffen. Aber mit den Sundiſchen
hat ſich ein haͤrterer Streit im Jahr meiv. erhoben.
Dieſelbe wolten nicht fuͤr den Fuͤrſten/ ſondern fuͤr
Luͤbeck in appellation Sachen zu Rechte ſtehen:
Wandten auch ein Privilegium fuͤr/ daß wann einer
vom Adel ſich bey jhnen in der Stadt zu wohnen nie-
derließ/ nach ſeinem Abſterben ſeine Lehne jhrem Ei-
A. C. 1504.
genthumb/ den Erbguͤtern gleich muͤſte einverleibet
werden. Wolten endlich in die erhoͤhung der Zoͤlle
zu Wollgaſt vnd Damgarten nicht willigen/ auch den
grad des Fuͤrſten im Muͤntzen nicht halten. Hie-
durch/ meinete der Hertzog/ were ſeiner Fuͤrſtlichen
Hoheit zu nahe getreten/ vnd wolte jhnen jhre Pri-
vilegia ſtreitig machen/ als die nicht billiger maſſen er-
halten/ ſondern/ wie er etwa moͤchte von ſeinem Vet-
ter Wartislaffen gehoͤret haben/ ehrmahlen von den
Landsfuͤrſten erzwungen waren. Vnd da ſein newer
Saͤchſiſcher Rath Doctor Kitſcher zu ſcharff rieth/
folgete er demſelben mehr/ als ſeinem alten Warner
von der Schulenburg/ der des Krieges Gelegenheit
wider den Sund beſſer/ als Kitſcher/ verſtand.

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[485/0191] Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande. nichtes davon zubehalten. Vnd wann nach dem Fal- le er vnd ſeine Erben zur Regierung der Lande kom- men werden/ wollen ſie die Einwohner alle bey allen Privilegien/ Gnaden vnd Gerechtigkeiten zu ewigen Zeiten laſſen/ vnd ehe die Pflicht geleiſtet wird/ die- ſelbe alle confirmleren. Nach dieſem iſt der Zwiſt zwiſchen dem Hertzo- gen vnd der Stadt Stettin/ daruͤber der Hertzog die eine ſeite des Oltboͤterbergers einbekommen/ wie wir vermeldet/ vorgelauffen. Aber mit den Sundiſchen hat ſich ein haͤrterer Streit im Jahr meiv. erhoben. Dieſelbe wolten nicht fuͤr den Fuͤrſten/ ſondern fuͤr Luͤbeck in appellation Sachen zu Rechte ſtehen: Wandten auch ein Privilegium fuͤr/ daß wann einer vom Adel ſich bey jhnen in der Stadt zu wohnen nie- derließ/ nach ſeinem Abſterben ſeine Lehne jhrem Ei- genthumb/ den Erbguͤtern gleich muͤſte einverleibet werden. Wolten endlich in die erhoͤhung der Zoͤlle zu Wollgaſt vnd Damgarten nicht willigen/ auch den grad des Fuͤrſten im Muͤntzen nicht halten. Hie- durch/ meinete der Hertzog/ were ſeiner Fuͤrſtlichen Hoheit zu nahe getreten/ vnd wolte jhnen jhre Pri- vilegia ſtreitig machen/ als die nicht billiger maſſen er- halten/ ſondern/ wie er etwa moͤchte von ſeinem Vet- ter Wartislaffen gehoͤret haben/ ehrmahlen von den Landsfuͤrſten erzwungen waren. Vnd da ſein newer Saͤchſiſcher Rath Doctor Kitſcher zu ſcharff rieth/ folgete er demſelben mehr/ als ſeinem alten Warner von der Schulenburg/ der des Krieges Gelegenheit wider den Sund beſſer/ als Kitſcher/ verſtand. 119. Strallfuud be- kompt mit Bo- gislao X. in vie- len Stuͤcken zu- thun: Vnd da es nach einer groſſen weitlaͤuf- tigkeit auſſahe/ ward der Han- del in der guͤthe beygeleget. A. C. 1504. Vnd

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 485. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/191>, abgerufen am 24.11.2024.