Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.Das dritte Buch. halten ließ/ in einer Nacht sampt allen anderen Ros-sen auff der Strewe bey glücklicher Wiederkunfft sei- nes Herren schleunig gestorben ist/ da doch meines Wissens nichtes böses drauff Hertzog Bogislaffen noch dem Käyser/ deme er geschencket war/ wieder- fahren ist/ kan man deßwegen keine Vrsache finden. Dann das die Pferde solten etwas im Futter gegessen haben/ das jhnen schädlich möchte gewesen seyn/ ist nicht befindlich gewesen: Vnd woher sonst solcher schleuniger Todt so vieler Pferde auff einmahl in glücklicher Widerkunfft jhres Herren vervhrsachet worden/ kan man nicht wissen. Da Julius Caesar auffm Rahthaus erstochen ward/ haben seine Pfer- de/ die bey jhm außgedienet hetten/ vnd auff einer Wiesen frey geweidet wurden/ nichtes essen wollen/ sondern viel Thränen geweinet. Aber darauff erfol- gete/ was besaget ist. Diese Pferde aber vnsers Her- tzogen weineten nicht/ sondern fielen gar dahin/ vnd zwar da sie eines Theils zum Käyser solten geführet werden. Gleichwol das der Käyserliche abgeferti- gete nicht mit leerer Hand zu seinem Herren keme/ hat der Hertzog etliche Pferde der besten Art im Lan- de auffgebracht/ vnd sie dem Käyser geschicket/ vnd dabeneben hochwichtige Vrsachen einwenden las- sen/ warumb es seine Landschafft nicht für rath anse- he/ daß er Jhr Käyserl. Mayt. in seinen Kriegen auff- warten könte/ vnd sich deßhalben vnterthänig ent- schuldiget. Der Zoll zu Wollgast vnd Damgarten Als nun der Hertzog gemelte Reyse glücklich ab- ster
Das dritte Buch. halten ließ/ in einer Nacht ſampt allen anderen Roſ-ſen auff der Strewe bey gluͤcklicher Wiederkunfft ſei- nes Herren ſchleunig geſtorben iſt/ da doch meines Wiſſens nichtes boͤſes drauff Hertzog Bogislaffen noch dem Kaͤyſer/ deme er geſchencket war/ wieder- fahren iſt/ kan man deßwegen keine Vrſache finden. Dann das die Pferde ſolten etwas im Futter gegeſſen haben/ das jhnen ſchaͤdlich moͤchte geweſen ſeyn/ iſt nicht befindlich geweſen: Vnd woher ſonſt ſolcher ſchleuniger Todt ſo vieler Pferde auff einmahl in gluͤcklicher Widerkunfft jhres Herren vervhrſachet worden/ kan man nicht wiſſen. Da Julius Cæſar auffm Rahthaus erſtochen ward/ haben ſeine Pfer- de/ die bey jhm außgedienet hetten/ vnd auff einer Wieſen frey geweidet wurden/ nichtes eſſen wollen/ ſondern viel Thraͤnen geweinet. Aber darauff erfol- gete/ was beſaget iſt. Dieſe Pferde aber vnſers Her- tzogen weineten nicht/ ſondern fielen gar dahin/ vnd zwar da ſie eines Theils zum Kaͤyſer ſolten gefuͤhret werden. Gleichwol das der Kaͤyſerliche abgeferti- gete nicht mit leerer Hand zu ſeinem Herren keme/ hat der Hertzog etliche Pferde der beſten Art im Lan- de auffgebracht/ vnd ſie dem Kaͤyſer geſchicket/ vnd dabeneben hochwichtige Vrſachen einwenden laſ- ſen/ warumb es ſeine Landſchafft nicht fuͤr rath anſe- he/ daß er Jhr Kaͤyſerl. Mayt. in ſeinen Kriegen auff- warten koͤnte/ vnd ſich deßhalben vnterthaͤnig ent- ſchuldiget. Der Zoll zu Wollgaſt vnd Damgarten Als nun der Hertzog gemelte Reyſe gluͤcklich ab- ſter
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Das dritte Buch.
halten ließ/ in einer Nacht ſampt allen anderen Roſ-
ſen auff der Strewe bey gluͤcklicher Wiederkunfft ſei-
nes Herren ſchleunig geſtorben iſt/ da doch meines
Wiſſens nichtes boͤſes drauff Hertzog Bogislaffen
noch dem Kaͤyſer/ deme er geſchencket war/ wieder-
fahren iſt/ kan man deßwegen keine Vrſache finden.
Dann das die Pferde ſolten etwas im Futter gegeſſen
haben/ das jhnen ſchaͤdlich moͤchte geweſen ſeyn/ iſt
nicht befindlich geweſen: Vnd woher ſonſt ſolcher
ſchleuniger Todt ſo vieler Pferde auff einmahl in
gluͤcklicher Widerkunfft jhres Herren vervhrſachet
worden/ kan man nicht wiſſen. Da Julius Cæſar
auffm Rahthaus erſtochen ward/ haben ſeine Pfer-
de/ die bey jhm außgedienet hetten/ vnd auff einer
Wieſen frey geweidet wurden/ nichtes eſſen wollen/
ſondern viel Thraͤnen geweinet. Aber darauff erfol-
gete/ was beſaget iſt. Dieſe Pferde aber vnſers Her-
tzogen weineten nicht/ ſondern fielen gar dahin/ vnd
zwar da ſie eines Theils zum Kaͤyſer ſolten gefuͤhret
werden. Gleichwol das der Kaͤyſerliche abgeferti-
gete nicht mit leerer Hand zu ſeinem Herren keme/
hat der Hertzog etliche Pferde der beſten Art im Lan-
de auffgebracht/ vnd ſie dem Kaͤyſer geſchicket/ vnd
dabeneben hochwichtige Vrſachen einwenden laſ-
ſen/ warumb es ſeine Landſchafft nicht fuͤr rath anſe-
he/ daß er Jhr Kaͤyſerl. Mayt. in ſeinen Kriegen auff-
warten koͤnte/ vnd ſich deßhalben vnterthaͤnig ent-
ſchuldiget.
Als nun der Hertzog gemelte Reyſe gluͤcklich ab-
geleget/ ſeine Gefehrten vnd andere getrewe Diener
vnd Raͤhte reichlich begabet/ vnd alles im Lande be-
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Zitationshilfe: | Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/188>, abgerufen am 28.07.2024. |