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Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Das dritte Buch.
Sees/ der Jährlichen Orböhr/ der Freyheit des Ho-
fes/ der kupfernen Finckenaugen/ die sie geschlagen
hetten/ vnd anderen Dingen Streit vorgefallen war.

A. C. 1490.Es ist aber von den Landständen die Sache in güte
auffgegriffen/ vnd es dahin im Jahr mcdxc. gebracht/
das die Stetinischen das gemachete Statut der appel-
lation nach Magdeburg/ vnd der Wussowen halber
abstelleten/ den Dammischen See/ den sie in die ccviij.
Jahr Pfandesweise mit allen Zubehörungen vnd Ge-
rechtigkeiten eingehabt hetten/ ohne Entgeltnus ab-
traten/ vnd sich zu erlegung eines gewissen Geldes ver-
pflichteten. So solman was newes anheben/ saget
ein altes Pommerisch Chronicon/ damit man das alte
bezahle. Aber zwölff Jahr hernach ist noch ein grös-

A. C. 1502.ser Vnwille des Hertzogen wider sie entstanden.
Derselbe hette den mehrentheil/ insonderheit da er
vom heiligen Grabe zu Hausekommen war/ seine Fürst-
liche Residentz zu Stettin/ vnd weil das Raum zum
Fürstlichen Hause etwz geringe war/ als hielt er beym
Rahte an vmb vberlassung der halben Oltböter Gas-
sen/ vnd erboth sich die Gebäwd den Leuten nach
wehrt zuerstaten. Die Stetinischen wusten anfäng-
lich hierinnen dem Dertzogen nichtes zu willfahren.
Aber endlich versahen sie es/ das der begehrete Platz
mit jhrem eigenen Gelde muste bezahlet/ vnd jhme
eingereumet werden. Dann da ein Hoff diener Hans
Ramel mit seinem Wirth Tewes Vossen beym trunck
vneins ward/ das er jhme seinen Jungen in seiner ge-
genward geschlagen/ vnd jhn darzu mit der Kannen
nach dem Kopffe geworffen/ vnd deßwegen jhn mit
gezucketer Wehr verfolgete/ liefen die Bürger/ da sie

höre-

Das dritte Buch.
Sees/ der Jaͤhrlichen Orboͤhr/ der Freyheit des Ho-
fes/ der kupfernen Finckenaugen/ die ſie geſchlagen
hetten/ vnd anderen Dingen Streit vorgefallen war.

A. C. 1490.Es iſt aber von den Landſtaͤnden die Sache in guͤte
auffgegriffen/ vnd es dahin im Jahr mcdxc. gebracht/
das die Stetiniſchen das gemachete Statut der appel-
lation nach Magdeburg/ vnd der Wuſſowen halber
abſtelleten/ den Dam̃iſchen See/ den ſie in die ccviij.
Jahr Pfandesweiſe mit allen Zubehoͤrungen vñ Ge-
rechtigkeiten eingehabt hetten/ ohne Entgeltnus ab-
traten/ vnd ſich zu erlegung eines gewiſſen Geldes ver-
pflichteten. So ſolman was newes anheben/ ſaget
ein altes Pommeriſch Chronicon/ damit man das alte
bezahle. Aber zwoͤlff Jahr hernach iſt noch ein groͤſ-

A. C. 1502.ſer Vnwille des Hertzogen wider ſie entſtanden.
Derſelbe hette den mehrentheil/ inſonderheit da er
vom heiligen Grabe zu Hauſekom̃en war/ ſeine Fuͤrſt-
liche Reſidentz zu Stettin/ vnd weil das Raum zum
Fuͤrſtlichen Hauſe etwz geringe war/ als hielt er beym
Rahte an vmb vberlaſſung der halben Oltboͤter Gaſ-
ſen/ vnd erboth ſich die Gebaͤwd den Leuten nach
wehrt zuerſtaten. Die Stetiniſchen wuſten anfaͤng-
lich hierinnen dem Dertzogen nichtes zu willfahren.
Aber endlich verſahen ſie es/ das der begehrete Platz
mit jhrem eigenen Gelde muſte bezahlet/ vnd jhme
eingereumet werden. Dann da ein Hoff diener Hans
Ramel mit ſeinem Wirth Tewes Voſſen beym trunck
vneins ward/ das er jhme ſeinen Jungen in ſeiner ge-
genward geſchlagen/ vnd jhn darzu mit der Kannen
nach dem Kopffe geworffen/ vnd deßwegen jhn mit
gezucketer Wehr verfolgete/ liefen die Buͤrger/ da ſie

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[468/0174] Das dritte Buch. Sees/ der Jaͤhrlichen Orboͤhr/ der Freyheit des Ho- fes/ der kupfernen Finckenaugen/ die ſie geſchlagen hetten/ vnd anderen Dingen Streit vorgefallen war. Es iſt aber von den Landſtaͤnden die Sache in guͤte auffgegriffen/ vnd es dahin im Jahr mcdxc. gebracht/ das die Stetiniſchen das gemachete Statut der appel- lation nach Magdeburg/ vnd der Wuſſowen halber abſtelleten/ den Dam̃iſchen See/ den ſie in die ccviij. Jahr Pfandesweiſe mit allen Zubehoͤrungen vñ Ge- rechtigkeiten eingehabt hetten/ ohne Entgeltnus ab- traten/ vnd ſich zu erlegung eines gewiſſen Geldes ver- pflichteten. So ſolman was newes anheben/ ſaget ein altes Pommeriſch Chronicon/ damit man das alte bezahle. Aber zwoͤlff Jahr hernach iſt noch ein groͤſ- ſer Vnwille des Hertzogen wider ſie entſtanden. Derſelbe hette den mehrentheil/ inſonderheit da er vom heiligen Grabe zu Hauſekom̃en war/ ſeine Fuͤrſt- liche Reſidentz zu Stettin/ vnd weil das Raum zum Fuͤrſtlichen Hauſe etwz geringe war/ als hielt er beym Rahte an vmb vberlaſſung der halben Oltboͤter Gaſ- ſen/ vnd erboth ſich die Gebaͤwd den Leuten nach wehrt zuerſtaten. Die Stetiniſchen wuſten anfaͤng- lich hierinnen dem Dertzogen nichtes zu willfahren. Aber endlich verſahen ſie es/ das der begehrete Platz mit jhrem eigenen Gelde muſte bezahlet/ vnd jhme eingereumet werden. Dann da ein Hoff diener Hans Ramel mit ſeinem Wirth Tewes Voſſen beym trunck vneins ward/ das er jhme ſeinen Jungen in ſeiner ge- genward geſchlagen/ vnd jhn darzu mit der Kannen nach dem Kopffe geworffen/ vnd deßwegen jhn mit gezucketer Wehr verfolgete/ liefen die Buͤrger/ da ſie hoͤre- A. C. 1490. A. C. 1502.

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 468. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/174>, abgerufen am 24.11.2024.