Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.Vom Alten Sächsischen Pommerlande. eingelassen/ vnd weil dieser Paß jhme wolgelegen/Belagert auchGreyfenhagen/ vnd machet end- lich einen Still- stand der Waf- fen. A. C. 1468. bawete er in der Stadt ein Schloß/ vnd lies Warner von der Schulenburg/ einen rüstigen Mann/ darin zur Besatzunge. Folgendes rückete er für Löckeniz/ vnd gewan auch denselben Ort. Penckun wolte jhme aber die Thöre nicht auffschliessen. Drumb gedach- te er Stettin des Nachtes zu vberrumpeln/ vnd er- haschete auch nahe beym Passawischen Thor zweene Stadtknechte/ die in der Nacht herauß geritten wa- ren/ vnd nach sich die Thöre auffgelassen hetten/ das er fast mit hinein gekommen were. Es sol sonst Bür- germeister Glinde vmb den Handel gewust haben/ nach Aussage/ die einer von den Stadtknechten lan- ge zeit nach des Bürgermeisters Tode gethan hat. Dann derselbe hat in seinem Letzten bekand/ das B. Glinde mit seiner Faction Bottschafft an den Chur- Fürsten/ da er sich des Passes Lökenitz bemächtiget/ geschicket/ mit dem Versprechen/ wurde er die nähe- ste Nacht an das Thor kommen/ so solte er eingelas- sen werden/ alldieweil dasselbe solte offen gelassen/ vnd keine andere Wacht dahin gestellet werden/ als die es mit jhme hielten. Der Churfürst were bereit dazu gewesen: Hette sich auch bis ans Gerichte hin- an gemachet/ vnd/ damit er für eine besorgliche Ver- rähterey versichert were/ etliche Kundschaffer voraus geschicket/ die nach beschehener Abrede die Thöre of- fen gefunden. Denen aber im Thore were die Zeit/ weil der Churfürst verzoge/ lang geworden/ vnd der Burgermeister hette zweene Stadtdiener/ die auch vmb den Handel wüsten/ hinaus gesand/ zuerfahren/ ob der Churfürst verhanden. Es were aber vnge- fehr
Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande. eingelaſſen/ vnd weil dieſer Paß jhme wolgelegen/Belagert auchGreyfenhagen/ vnd machet end- lich einen Still- ſtand der Waf- fen. A. C. 1468. bawete er in der Stadt ein Schloß/ vnd lies Warner von der Schulenburg/ einen ruͤſtigen Mann/ darin zur Beſatzunge. Folgendes ruͤckete er fuͤr Loͤckeniz/ vnd gewan auch denſelben Ort. Penckun wolte jhme aber die Thoͤre nicht auffſchlieſſen. Drumb gedach- te er Stettin des Nachtes zu vberrumpeln/ vnd er- haſchete auch nahe beym Paſſawiſchen Thor zweene Stadtknechte/ die in der Nacht herauß geritten wa- ren/ vnd nach ſich die Thoͤre auffgelaſſen hetten/ das er faſt mit hinein gekommen were. Es ſol ſonſt Buͤr- germeiſter Glinde vmb den Handel gewuſt haben/ nach Auſſage/ die einer von den Stadtknechten lan- ge zeit nach des Buͤrgermeiſters Tode gethan hat. Dann derſelbe hat in ſeinem Letzten bekand/ das B. Glinde mit ſeiner Faction Bottſchafft an den Chur- Fuͤrſten/ da er ſich des Paſſes Loͤkenitz bemaͤchtiget/ geſchicket/ mit dem Verſprechen/ wurde er die naͤhe- ſte Nacht an das Thor kommen/ ſo ſolte er eingelaſ- ſen werden/ alldieweil daſſelbe ſolte offen gelaſſen/ vnd keine andere Wacht dahin geſtellet werden/ als die es mit jhme hielten. Der Churfuͤrſt were bereit dazu geweſen: Hette ſich auch bis ans Gerichte hin- an gemachet/ vnd/ damit er fuͤr eine beſorgliche Ver- raͤhterey verſichert were/ etliche Kundſchaffer voraus geſchicket/ die nach beſchehener Abrede die Thoͤre of- fen gefunden. Denen aber im Thore were die Zeit/ weil der Churfuͤrſt verzoge/ lang geworden/ vnd der Burgermeiſter hette zweene Stadtdiener/ die auch vmb den Handel wuͤſten/ hinaus geſand/ zuerfahren/ ob der Churfuͤrſt verhanden. Es were aber vnge- fehr
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Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande.
eingelaſſen/ vnd weil dieſer Paß jhme wolgelegen/
bawete er in der Stadt ein Schloß/ vnd lies Warner
von der Schulenburg/ einen ruͤſtigen Mann/ darin
zur Beſatzunge. Folgendes ruͤckete er fuͤr Loͤckeniz/
vnd gewan auch denſelben Ort. Penckun wolte jhme
aber die Thoͤre nicht auffſchlieſſen. Drumb gedach-
te er Stettin des Nachtes zu vberrumpeln/ vnd er-
haſchete auch nahe beym Paſſawiſchen Thor zweene
Stadtknechte/ die in der Nacht herauß geritten wa-
ren/ vnd nach ſich die Thoͤre auffgelaſſen hetten/ das
er faſt mit hinein gekommen were. Es ſol ſonſt Buͤr-
germeiſter Glinde vmb den Handel gewuſt haben/
nach Auſſage/ die einer von den Stadtknechten lan-
ge zeit nach des Buͤrgermeiſters Tode gethan hat.
Dann derſelbe hat in ſeinem Letzten bekand/ das B.
Glinde mit ſeiner Faction Bottſchafft an den Chur-
Fuͤrſten/ da er ſich des Paſſes Loͤkenitz bemaͤchtiget/
geſchicket/ mit dem Verſprechen/ wurde er die naͤhe-
ſte Nacht an das Thor kommen/ ſo ſolte er eingelaſ-
ſen werden/ alldieweil daſſelbe ſolte offen gelaſſen/
vnd keine andere Wacht dahin geſtellet werden/ als
die es mit jhme hielten. Der Churfuͤrſt were bereit
dazu geweſen: Hette ſich auch bis ans Gerichte hin-
an gemachet/ vnd/ damit er fuͤr eine beſorgliche Ver-
raͤhterey verſichert were/ etliche Kundſchaffer voraus
geſchicket/ die nach beſchehener Abrede die Thoͤre of-
fen gefunden. Denen aber im Thore were die Zeit/
weil der Churfuͤrſt verzoge/ lang geworden/ vnd der
Burgermeiſter hette zweene Stadtdiener/ die auch
vmb den Handel wuͤſten/ hinaus geſand/ zuerfahren/
ob der Churfuͤrſt verhanden. Es were aber vnge-
fehr
Belagert auch
Greyfenhagen/
vnd machet end-
lich einen Still-
ſtand der Waf-
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Zitationshilfe: | Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 445. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/151>, abgerufen am 16.07.2024. |