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Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Vom Alten Sächsischen Pommerlande.
mern die Verlehnung versprochen/ vnd zugesaget/ so
sie sich persönlich stellen würden.

Gleichwol hat es allenthalben schwere Knoten
gesetzet. Die Fürsten wolten zu vermeidunge inner-
licher Auffruhr von der Stetinischen Landschafft ge-
bührliche Erbhuldigung auffnehmen/ ehe sie die Be-
lehnung vom Käyser empfiengen/ vnd baten wegen
jhrer Reyse zur Käyserlichen Mayt. vmb frist vnd dila-
tion. Die Landschafft sahe/ was für ein Gewülck
aus der Marck sich zusammen trug: Wolte deßwegen
den eingefallenen Streit erstlich entscheiden/ vnd ent-
richtet wissen: Dannenher ward die Huldigung bis
ins mcdlxvj. Jahr auffgeschoben/ insonderheit weil
A. C. 1466.
etliche bedräwliche Schreiben vnd Reden/ im falle
dieselbe geleistet würde/ an sie abgiengen. Doch
ward endlich das Recht/ so die Pommerische Fürsten
am Pommerischen Lande hetten/ allen Beschwerlig-
keiten vorgezogen. Vnd erstlich wurden allerley
Handelungen zwischen Marck vnd Pommern ge-
pflogen/ darin es endlich da hinaus lieff/ das weder
der Churfürst seine Anforderung wolte lassen fal-
len/ noch die Hertzogen jhre Recht gemindert wis-
sen. Dann dieselbe hetten nunmehr durch die new
angerichtete Vniversität zu Greiffswalde feine gelar-
te Leute ins Land bekommen/ durch dero einrathen
vnd Rathschläge/ die Beschaffenheit der Sache
mehr erwogen ward/ als vorhin. Die vorige Pom-
mern hetten/ wie Wartislaus hat pflegen zu sagen/
allewege mehr in güthlichen Handlungen/ als im
Kriege verlohren. Aber da nunmehr Rechtsgelarte
in der Vniversität/ vnd in Städten gefunden wurden/

die
S s s ij

Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande.
mern die Verlehnung verſprochen/ vnd zugeſaget/ ſo
ſie ſich perſoͤnlich ſtellen wuͤrden.

Gleichwol hat es allenthalben ſchwere Knoten
geſetzet. Die Fuͤrſten wolten zu vermeidunge inner-
licher Auffruhr von der Stetiniſchen Landſchafft ge-
buͤhrliche Erbhuldigung auffnehmen/ ehe ſie die Be-
lehnung vom Kaͤyſer empfiengen/ vnd baten wegen
jhrer Reyſe zur Kaͤyſerlichen Mayt. vmb friſt vnd dila-
tion. Die Landſchafft ſahe/ was fuͤr ein Gewuͤlck
aus der Marck ſich zuſammen trug: Wolte deßwegen
den eingefallenen Streit erſtlich entſcheiden/ vnd ent-
richtet wiſſen: Dannenher ward die Huldigung bis
ins mcdlxvj. Jahr auffgeſchoben/ inſonderheit weil
A. C. 1466.
etliche bedraͤwliche Schreiben vnd Reden/ im falle
dieſelbe geleiſtet wuͤrde/ an ſie abgiengen. Doch
ward endlich das Recht/ ſo die Pommeriſche Fuͤrſten
am Pommeriſchen Lande hetten/ allen Beſchwerlig-
keiten vorgezogen. Vnd erſtlich wurden allerley
Handelungen zwiſchen Marck vnd Pommern ge-
pflogen/ darin es endlich da hinaus lieff/ das weder
der Churfuͤrſt ſeine Anforderung wolte laſſen fal-
len/ noch die Hertzogen jhre Recht gemindert wiſ-
ſen. Dann dieſelbe hetten nunmehr durch die new
angerichtete Vniverſitaͤt zu Greiffswalde feine gelar-
te Leute ins Land bekommen/ durch dero einrathen
vnd Rathſchlaͤge/ die Beſchaffenheit der Sache
mehr erwogen ward/ als vorhin. Die vorige Pom-
mern hetten/ wie Wartislaus hat pflegen zu ſagen/
allewege mehr in guͤthlichen Handlungen/ als im
Kriege verlohren. Aber da nunmehr Rechtsgelarte
in der Vniverſitaͤt/ vnd in Staͤdten gefunden wurden/

die
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[441/0147] Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande. mern die Verlehnung verſprochen/ vnd zugeſaget/ ſo ſie ſich perſoͤnlich ſtellen wuͤrden. Gleichwol hat es allenthalben ſchwere Knoten geſetzet. Die Fuͤrſten wolten zu vermeidunge inner- licher Auffruhr von der Stetiniſchen Landſchafft ge- buͤhrliche Erbhuldigung auffnehmen/ ehe ſie die Be- lehnung vom Kaͤyſer empfiengen/ vnd baten wegen jhrer Reyſe zur Kaͤyſerlichen Mayt. vmb friſt vnd dila- tion. Die Landſchafft ſahe/ was fuͤr ein Gewuͤlck aus der Marck ſich zuſammen trug: Wolte deßwegen den eingefallenen Streit erſtlich entſcheiden/ vnd ent- richtet wiſſen: Dannenher ward die Huldigung bis ins mcdlxvj. Jahr auffgeſchoben/ inſonderheit weil etliche bedraͤwliche Schreiben vnd Reden/ im falle dieſelbe geleiſtet wuͤrde/ an ſie abgiengen. Doch ward endlich das Recht/ ſo die Pommeriſche Fuͤrſten am Pommeriſchen Lande hetten/ allen Beſchwerlig- keiten vorgezogen. Vnd erſtlich wurden allerley Handelungen zwiſchen Marck vnd Pommern ge- pflogen/ darin es endlich da hinaus lieff/ das weder der Churfuͤrſt ſeine Anforderung wolte laſſen fal- len/ noch die Hertzogen jhre Recht gemindert wiſ- ſen. Dann dieſelbe hetten nunmehr durch die new angerichtete Vniverſitaͤt zu Greiffswalde feine gelar- te Leute ins Land bekommen/ durch dero einrathen vnd Rathſchlaͤge/ die Beſchaffenheit der Sache mehr erwogen ward/ als vorhin. Die vorige Pom- mern hetten/ wie Wartislaus hat pflegen zu ſagen/ allewege mehr in guͤthlichen Handlungen/ als im Kriege verlohren. Aber da nunmehr Rechtsgelarte in der Vniverſitaͤt/ vnd in Staͤdten gefunden wurden/ die A. C. 1466. S ſ ſ ij

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 441. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/147>, abgerufen am 22.11.2024.