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Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Das dritte Buch
auch bey Käyser Friederichen dem Dritten besteti-
gung der Lehen im Hertzogthumb Stettin/ ehe der
Kegenbericht der Pommerischen einkamb/ erhielt
vnd erlangete. Dennoch da Doctor Matthias von
Wedel nebenst Jarislaff Barnekowen am Käyser-
lichen Hofe im Nahmen der Pommerischen Hertzo-
gen dar hat vnd bewies/ das/ ob woll das Land zu
Stettin vber anderthalb hundert Jahren seine be-
sondere Herren gehabt hette/ die man die Stettini-
sche Fürsten nennete/ dennoch die andere Hertzogen
von Pommern/ so sich wegen vielfältigen vnterscheid-
lichen Erbtheilungen vnd Residenzen/ bald Hertzo-
gen von Barth/ bald von Wolgast/ vnd sonsten/ nen-
nen pflegen/ die nähisten Vettern vnd Erben weren/
als die sich alle von Barnimo
I. als dem gemeinen
Erbstammen herrechneten/ vnd dannenher zur an-
zeige/ das sie mit der Stetinischen Herrschafft eines
Geblütes weren/ vnd sich von jhr nicht wolten tren-
nen lassen/ etliche Stücken des Landes zu Stettin sich
vorbehalten hetten/ vnd derer Jährlich zu erhaltung
jhres Rechtes bißher ohne weitern Einspruch theil-
hafftig geworden weren: Das auch König Erich
nicht schlechter dinge Hertzog Erichen/ als seinen Er-
ben/ verworffen/ sondern nur darumb im Eyfer etli-
che Wort außgestossen hette/ weil Hertzog Erich we-
gen seiner Gemählin mit ausschliessung seines Bru-
ders Wartislai
IX. vnd dann des Stetinischen Her-
tzogen Ottonis
III. sich allein der Erbschafft des Lan-
des anmassen wolte; Als hat Käyserl. Mayt. vnge-
achtet des Bescheides/ der dem Churfürsten auff sein
Vorbringen gegeben war/ den Hertzogen von Pom-

mern

Das dritte Buch
auch bey Kaͤyſer Friederichen dem Dritten beſteti-
gung der Lehen im Hertzogthumb Stettin/ ehe der
Kegenbericht der Pommeriſchen einkamb/ erhielt
vnd erlangete. Dennoch da Doctor Matthias von
Wedel nebenſt Jarislaff Barnekowen am Kaͤyſer-
lichen Hofe im Nahmen der Pommeriſchen Hertzo-
gen dar hat vnd bewies/ das/ ob woll das Land zu
Stettin vber anderthalb hundert Jahren ſeine be-
ſondere Herren gehabt hette/ die man die Stettini-
ſche Fuͤrſten nennete/ dennoch die andere Hertzogen
von Pommern/ ſo ſich wegen vielfaͤltigen vnterſcheid-
lichen Erbtheilungen vnd Reſidenzen/ bald Hertzo-
gen von Barth/ bald von Wolgaſt/ vnd ſonſten/ nen-
nen pflegen/ die naͤhiſten Vettern vnd Erben weren/
als die ſich alle von Barnimo
I. als dem gemeinen
Erbſtammen herrechneten/ vnd dannenher zur an-
zeige/ das ſie mit der Stetiniſchen Herꝛſchafft eines
Gebluͤtes weren/ vnd ſich von jhr nicht wolten tren-
nen laſſen/ etliche Stuͤcken des Landes zu Stettin ſich
vorbehalten hetten/ vnd derer Jaͤhrlich zu erhaltung
jhres Rechtes bißher ohne weitern Einſpruch theil-
hafftig geworden weren: Das auch Koͤnig Erich
nicht ſchlechter dinge Hertzog Erichen/ als ſeinen Er-
ben/ verworffen/ ſondern nur darumb im Eyfer etli-
che Wort außgeſtoſſen hette/ weil Hertzog Erich we-
gen ſeiner Gemaͤhlin mit ausſchlieſſung ſeines Bru-
ders Wartislai
IX. vnd dann des Stetiniſchen Her-
tzogen Ottonis
III. ſich allein der Erbſchafft des Lan-
des anmaſſen wolte; Als hat Kaͤyſerl. Mayt. vnge-
achtet des Beſcheides/ der dem Churfuͤrſten auff ſein
Vorbringen gegeben war/ den Hertzogen von Pom-

mern
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[440/0146] Das dritte Buch auch bey Kaͤyſer Friederichen dem Dritten beſteti- gung der Lehen im Hertzogthumb Stettin/ ehe der Kegenbericht der Pommeriſchen einkamb/ erhielt vnd erlangete. Dennoch da Doctor Matthias von Wedel nebenſt Jarislaff Barnekowen am Kaͤyſer- lichen Hofe im Nahmen der Pommeriſchen Hertzo- gen dar hat vnd bewies/ das/ ob woll das Land zu Stettin vber anderthalb hundert Jahren ſeine be- ſondere Herren gehabt hette/ die man die Stettini- ſche Fuͤrſten nennete/ dennoch die andere Hertzogen von Pommern/ ſo ſich wegen vielfaͤltigen vnterſcheid- lichen Erbtheilungen vnd Reſidenzen/ bald Hertzo- gen von Barth/ bald von Wolgaſt/ vnd ſonſten/ nen- nen pflegen/ die naͤhiſten Vettern vnd Erben weren/ als die ſich alle von Barnimo I. als dem gemeinen Erbſtammen herrechneten/ vnd dannenher zur an- zeige/ das ſie mit der Stetiniſchen Herꝛſchafft eines Gebluͤtes weren/ vnd ſich von jhr nicht wolten tren- nen laſſen/ etliche Stuͤcken des Landes zu Stettin ſich vorbehalten hetten/ vnd derer Jaͤhrlich zu erhaltung jhres Rechtes bißher ohne weitern Einſpruch theil- hafftig geworden weren: Das auch Koͤnig Erich nicht ſchlechter dinge Hertzog Erichen/ als ſeinen Er- ben/ verworffen/ ſondern nur darumb im Eyfer etli- che Wort außgeſtoſſen hette/ weil Hertzog Erich we- gen ſeiner Gemaͤhlin mit ausſchlieſſung ſeines Bru- ders Wartislai IX. vnd dann des Stetiniſchen Her- tzogen Ottonis III. ſich allein der Erbſchafft des Lan- des anmaſſen wolte; Als hat Kaͤyſerl. Mayt. vnge- achtet des Beſcheides/ der dem Churfuͤrſten auff ſein Vorbringen gegeben war/ den Hertzogen von Pom- mern

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 440. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/146>, abgerufen am 22.11.2024.