Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Alten Sächsischen Pommerlande.
sondern von Barth vnd Grimmen nenneten/ theils
weil sie mit den Stetinischen Fürsten nicht einerley
Wapen führeten/ vnd einen schwartzen Greiff het-
ten/ da doch der Stetinische Greiff roth were/ dann
auch/ das König Erich gesaget hette/ Hertzog Erich
der Ander were sein Erbe nicht. Es waren auch et-
liche von der Landschafft/ vnd aus den Städten/ die
es mehr mit dem Churfürsten/ als den Wolgastischen
Fürsten hielten: Derowegen warff auch Albrecht
Glinde ein Bürgermeister von Stettin/ sonst aus der
Marck von Rupin bürtig/ als die Fürstliche Leiche zu
St. Otten in Stettin/ in beysein der vornembsten Ste-
tinischen Landschafft beygesetzet ward/ Schild vnd
Helm mit ins Grab/ gerade als wenn der löbliche
Stamm des Stetinischen Hertzogthumbs erloschen
were. Aber viele Anwesende aus der Geistligkeit/
vom Adel vnd Städten/ liessen sich solches nicht ge-
fallen/ sageten/ Hertzog Erich der Ander vnd War-
tislaff der Zehende lebeten noch/ vnd weren jhres
Landes Fürsten rechte Vettern/ vnd ware Erben.
Auch Franz von Eichstet sprang alsfort ins Grab/
holete Helm vnd Schild wieder heraus/ vnd schloß
mit den andern/ vngeachtet/ was etliche einwendeten/
man solte Helm vnd Schild den beyden Herren Ge-
brüderen mit anbietung gebührlicher Pflicht durch
eine ansehenliche Legation vberschicken.

Gleichwol werden dieselbe mit der Huldigung
eine Zeitlang auffgehalten/ da der Churfürst erstlich
an die Stetinische Landschafft obgesagete Vrsachen/
die er zu behauptung seiner an dem Lande Stettin
habender Gerechtigkeit/ vorwandte/ gelangen ließ/

auch
S s s

Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande.
ſondern von Barth vnd Grimmen nenneten/ theils
weil ſie mit den Stetiniſchen Fuͤrſten nicht einerley
Wapen fuͤhreten/ vnd einen ſchwartzen Greiff het-
ten/ da doch der Stetiniſche Greiff roth were/ dann
auch/ das Koͤnig Erich geſaget hette/ Hertzog Erich
der Ander were ſein Erbe nicht. Es waren auch et-
liche von der Landſchafft/ vnd aus den Staͤdten/ die
es mehr mit dem Churfuͤrſten/ als den Wolgaſtiſchen
Fuͤrſten hielten: Derowegen warff auch Albrecht
Glinde ein Buͤrgermeiſter von Stettin/ ſonſt aus der
Marck von Rupin buͤrtig/ als die Fuͤrſtliche Leiche zu
St. Otten in Stettin/ in beyſein der vornembſten Ste-
tiniſchen Landſchafft beygeſetzet ward/ Schild vnd
Helm mit ins Grab/ gerade als wenn der loͤbliche
Stam̃ des Stetiniſchen Hertzogthumbs erloſchen
were. Aber viele Anweſende aus der Geiſtligkeit/
vom Adel vnd Staͤdten/ lieſſen ſich ſolches nicht ge-
fallen/ ſageten/ Hertzog Erich der Ander vnd War-
tislaff der Zehende lebeten noch/ vnd weren jhres
Landes Fuͤrſten rechte Vettern/ vnd ware Erben.
Auch Franz von Eichſtet ſprang alsfort ins Grab/
holete Helm vnd Schild wieder heraus/ vnd ſchloß
mit den andern/ vngeachtet/ was etliche einwendeten/
man ſolte Helm vnd Schild den beyden Herren Ge-
bruͤderen mit anbietung gebuͤhrlicher Pflicht durch
eine anſehenliche Legation vberſchicken.

Gleichwol werden dieſelbe mit der Huldigung
eine Zeitlang auffgehalten/ da der Churfuͤrſt erſtlich
an die Stetiniſche Landſchafft obgeſagete Vrſachen/
die er zu behauptung ſeiner an dem Lande Stettin
habender Gerechtigkeit/ vorwandte/ gelangen ließ/

auch
S ſ ſ
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p>
          <pb facs="#f0145" n="439"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vom Alten Sa&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;chen Pommerlande.</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">&#x017F;ondern von Barth vnd Grimmen nenneten/ theils<lb/>
weil &#x017F;ie mit den Stetini&#x017F;chen Fu&#x0364;r&#x017F;ten nicht einerley<lb/>
Wapen fu&#x0364;hreten/ vnd einen &#x017F;chwartzen Greiff het-<lb/>
ten/ da doch der Stetini&#x017F;che Greiff roth were/ dann<lb/>
auch/ das Ko&#x0364;nig Erich ge&#x017F;aget hette/ Hertzog Erich<lb/>
der Ander were &#x017F;ein Erbe nicht. Es waren auch et-<lb/>
liche von der Land&#x017F;chafft/ vnd aus den Sta&#x0364;dten/ die<lb/>
es mehr mit dem Churfu&#x0364;r&#x017F;ten/ als den Wolga&#x017F;ti&#x017F;chen<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;ten hielten: Derowegen warff auch Albrecht<lb/>
Glinde ein Bu&#x0364;rgermei&#x017F;ter von Stettin/ &#x017F;on&#x017F;t aus der<lb/>
Marck von Rupin bu&#x0364;rtig/ als die Fu&#x0364;r&#x017F;tliche Leiche zu<lb/>
St. Otten in Stettin/ in bey&#x017F;ein der vornemb&#x017F;ten Ste-<lb/>
tini&#x017F;chen Land&#x017F;chafft beyge&#x017F;etzet ward/ Schild vnd<lb/>
Helm mit ins Grab/ gerade als wenn der lo&#x0364;bliche<lb/>
Stam&#x0303; des Stetini&#x017F;chen Hertzogthumbs erlo&#x017F;chen<lb/>
were. Aber viele Anwe&#x017F;ende aus der Gei&#x017F;tligkeit/<lb/>
vom Adel vnd Sta&#x0364;dten/ lie&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich &#x017F;olches nicht ge-<lb/>
fallen/ &#x017F;ageten/ Hertzog Erich der Ander vnd War-<lb/>
tislaff der Zehende lebeten noch/ vnd weren jhres<lb/>
Landes Fu&#x0364;r&#x017F;ten rechte Vettern/ vnd ware Erben.<lb/>
Auch Franz von Eich&#x017F;tet &#x017F;prang alsfort ins Grab/<lb/>
holete Helm vnd Schild wieder heraus/ vnd &#x017F;chloß<lb/>
mit den andern/ vngeachtet/ was etliche einwendeten/<lb/>
man &#x017F;olte Helm vnd Schild den beyden Herren Ge-<lb/>
bru&#x0364;deren mit anbietung gebu&#x0364;hrlicher Pflicht durch<lb/>
eine an&#x017F;ehenliche Legation vber&#x017F;chicken.</hi> </p><lb/>
        <p> <hi rendition="#fr">Gleichwol werden die&#x017F;elbe mit der Huldigung<lb/>
eine Zeitlang auffgehalten/ da der Churfu&#x0364;r&#x017F;t er&#x017F;tlich<lb/>
an die Stetini&#x017F;che Land&#x017F;chafft obge&#x017F;agete Vr&#x017F;achen/<lb/>
die er zu behauptung &#x017F;einer an dem Lande Stettin<lb/>
habender Gerechtigkeit/ vorwandte/ gelangen ließ/</hi><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#fr">S &#x017F; &#x017F;</hi> </fw>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">auch</hi> </fw><lb/>
        </p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[439/0145] Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande. ſondern von Barth vnd Grimmen nenneten/ theils weil ſie mit den Stetiniſchen Fuͤrſten nicht einerley Wapen fuͤhreten/ vnd einen ſchwartzen Greiff het- ten/ da doch der Stetiniſche Greiff roth were/ dann auch/ das Koͤnig Erich geſaget hette/ Hertzog Erich der Ander were ſein Erbe nicht. Es waren auch et- liche von der Landſchafft/ vnd aus den Staͤdten/ die es mehr mit dem Churfuͤrſten/ als den Wolgaſtiſchen Fuͤrſten hielten: Derowegen warff auch Albrecht Glinde ein Buͤrgermeiſter von Stettin/ ſonſt aus der Marck von Rupin buͤrtig/ als die Fuͤrſtliche Leiche zu St. Otten in Stettin/ in beyſein der vornembſten Ste- tiniſchen Landſchafft beygeſetzet ward/ Schild vnd Helm mit ins Grab/ gerade als wenn der loͤbliche Stam̃ des Stetiniſchen Hertzogthumbs erloſchen were. Aber viele Anweſende aus der Geiſtligkeit/ vom Adel vnd Staͤdten/ lieſſen ſich ſolches nicht ge- fallen/ ſageten/ Hertzog Erich der Ander vnd War- tislaff der Zehende lebeten noch/ vnd weren jhres Landes Fuͤrſten rechte Vettern/ vnd ware Erben. Auch Franz von Eichſtet ſprang alsfort ins Grab/ holete Helm vnd Schild wieder heraus/ vnd ſchloß mit den andern/ vngeachtet/ was etliche einwendeten/ man ſolte Helm vnd Schild den beyden Herren Ge- bruͤderen mit anbietung gebuͤhrlicher Pflicht durch eine anſehenliche Legation vberſchicken. Gleichwol werden dieſelbe mit der Huldigung eine Zeitlang auffgehalten/ da der Churfuͤrſt erſtlich an die Stetiniſche Landſchafft obgeſagete Vrſachen/ die er zu behauptung ſeiner an dem Lande Stettin habender Gerechtigkeit/ vorwandte/ gelangen ließ/ auch S ſ ſ

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/145
Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/145>, abgerufen am 24.11.2024.