Micraelius, Johann: Ander Buch Deß Alten Wendischen Pommerlandes. Bd. 2. Stettin, 1639.Das Ander Buch/ Dithm. lib. 7.Chron. pag. 104. A. C. 1017.im Dorff gebohren/ vnd dermassen fleißig erzogen worden/ das er der Bischoflichen Würde werth ge- achtet ward. Zu welcher als er auch/ zweifels ohne durch des Königes von Polen zuthun/ der den Christ- lichen Glauben schon bekandte/ gelangete/ hat er die Abgöttische Tempel in Hinter Pommern zerstöret vnd verbrandt/ vnd mit seinen Predigten grossen Nutzen gestifftet. Dieser Hinter Pommerische Bi- schoff/ den Dithmarus der eben zu dieser Zeit ge- lebet hat/ vnd im Jahr mxviij. gestorben ist/ Praesu- A. C. 1018.lem salsae Cholber gensis nennet/ ist endlich aus blos- sem verdacht/ als wenn ers mit des Reußischen Köni- ges Sohne wider den Vater hielte/ ins Gefängnus geworffen/ darin er auch sein Leben Christlich geen- Adam. Bremens. lib. 2. hist. Eccl. c. 32.det hat. Adamus Bremensis gedencket vmb diese zeit eines Bischoffs/ Reginberti/ den der Ertzbischoff von Bremen Libentius in der Slavoner Land das Evangelium zu predigen gesand hat. Ob nun die- ser eben des Dithmari Reinbernerus sey/ kan ich nicht Histor. Arthiep. Brem. edita opera Lindenbrushij pag. 17.eben wissen. Sonsten gedencket dieses Reginberti oder Reinberti auch die Historia der Ertzbischöffe zu Bremen/ vnd saget/ das gemelter Libentius/ wie auch seine Vorfahren/ offtermahlen zu den Slaven Prediger vnd Bischöffe gesand haben/ die jhnen das Evangelium verkündigeten/ vnd jhrer viele tauffeten. Vnd ob wol die Slaven wegen gar zu grosser Last des Zehenden vnd anderer Forderung/ die jhnen in jhrem newen Christenthumb auffgeleget ward/ sich schwürig bezeigeten/ vnd wiederumb zu jhren Gö- tzen vmbtraten/ vnd sich mit den Sachsen in die Haar legeten/ so hat dennoch Libentij Nachfolger im Ertz- Bisthumb
Das Ander Buch/ Dithm. lib. 7.Chron. pag. 104. A. C. 1017.im Dorff gebohren/ vnd dermaſſen fleißig erzogen worden/ das er der Biſchoflichen Wuͤrde werth ge- achtet ward. Zu welcher als er auch/ zweifels ohne durch des Koͤniges von Polen zuthun/ der den Chriſt- lichen Glauben ſchon bekandte/ gelangete/ hat er die Abgoͤttiſche Tempel in Hinter Pommern zerſtoͤret vnd verbrandt/ vnd mit ſeinen Predigten groſſen Nutzen geſtifftet. Dieſer Hinter Pommeriſche Bi- ſchoff/ den Dithmarus der eben zu dieſer Zeit ge- lebet hat/ vnd im Jahr mxviij. geſtorben iſt/ Præſu- A. C. 1018.lem ſalſæ Cholber genſis nennet/ iſt endlich aus bloſ- ſem verdacht/ als wenn ers mit des Reußiſchen Koͤni- ges Sohne wider den Vater hielte/ ins Gefaͤngnus geworffen/ darin er auch ſein Leben Chriſtlich geen- Adam. Bremenſ. lib. 2. hiſt. Eccl. c. 32.det hat. Adamus Bremenſis gedencket vmb dieſe zeit eines Biſchoffs/ Reginberti/ den der Ertzbiſchoff von Bremen Libentius in der Slavoner Land das Evangelium zu predigen geſand hat. Ob nun die- ſer eben des Dithmari Reinbernerus ſey/ kan ich nicht Hiſtor. Arthiep. Brem. edita opera Lindenbrushij pag. 17.eben wiſſen. Sonſten gedencket dieſes Reginberti oder Reinberti auch die Hiſtoria der Ertzbiſchoͤffe zu Bremen/ vnd ſaget/ das gemelter Libentius/ wie auch ſeine Vorfahren/ offtermahlen zu den Slaven Prediger vnd Biſchoͤffe geſand haben/ die jhnen das Evangelium verkuͤndigeten/ vnd jhrer viele tauffeten. Vnd ob wol die Slaven wegen gar zu groſſer Laſt des Zehenden vnd anderer Forderung/ die jhnen in jhrem newen Chriſtenthumb auffgeleget ward/ ſich ſchwuͤrig bezeigeten/ vnd wiederumb zu jhren Goͤ- tzen vmbtraten/ vnd ſich mit den Sachſen in die Haar legeten/ ſo hat dennoch Libentij Nachfolger im Ertz- Biſthumb
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p> <pb facs="#f0074" n="194"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das Ander Buch/</hi> </fw><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Dithm. lib.</hi> 7.<lb/><hi rendition="#i">Chron. pag.</hi> 104.<lb/><hi rendition="#i">A. C.</hi></hi> 1017.</note> <hi rendition="#fr">im Dorff gebohren/ vnd dermaſſen fleißig erzogen<lb/> worden/ das er der Biſchoflichen Wuͤrde werth ge-<lb/> achtet ward. Zu welcher als er auch/ zweifels ohne<lb/> durch des Koͤniges von Polen zuthun/ der den Chriſt-<lb/> lichen Glauben ſchon bekandte/ gelangete/ hat er die<lb/> Abgoͤttiſche Tempel in Hinter Pommern zerſtoͤret<lb/> vnd verbrandt/ vnd mit ſeinen Predigten groſſen<lb/> Nutzen geſtifftet. Dieſer Hinter Pommeriſche Bi-<lb/> ſchoff/ den Dithmarus der eben zu dieſer Zeit ge-<lb/> lebet hat/ vnd im Jahr mxviij. geſtorben iſt/ Præſu-</hi><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A. C.</hi></hi> 1018.</note> <hi rendition="#fr">lem ſalſæ Cholber genſis nennet/ iſt endlich aus bloſ-<lb/> ſem verdacht/ als wenn ers mit des Reußiſchen Koͤni-<lb/> ges Sohne wider den Vater hielte/ ins Gefaͤngnus<lb/> geworffen/ darin er auch ſein Leben Chriſtlich geen-</hi><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Adam. Bremenſ.<lb/> lib.</hi> 2. <hi rendition="#i">hiſt. Eccl.<lb/> c.</hi></hi> 32.</note> <hi rendition="#fr">det hat. Adamus Bremenſis gedencket vmb dieſe<lb/> zeit eines Biſchoffs/ Reginberti/ den der Ertzbiſchoff<lb/> von Bremen Libentius in der Slavoner Land das<lb/> Evangelium zu predigen geſand hat. Ob nun die-<lb/> ſer eben des Dithmari Reinbernerus ſey/ kan ich nicht</hi><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hiſtor. Arthiep.<lb/> Brem. edita opera<lb/> Lindenbrushij<lb/> pag.</hi></hi> 17.</note> <hi rendition="#fr">eben wiſſen. Sonſten gedencket dieſes Reginberti<lb/> oder Reinberti auch die Hiſtoria der Ertzbiſchoͤffe<lb/> zu Bremen/ vnd ſaget/ das gemelter Libentius/ wie<lb/> auch ſeine Vorfahren/ offtermahlen zu den Slaven<lb/> Prediger vnd Biſchoͤffe geſand haben/ die jhnen das<lb/> Evangelium verkuͤndigeten/ vnd jhrer viele tauffeten.<lb/> Vnd ob wol die Slaven wegen gar zu groſſer Laſt<lb/> des Zehenden vnd anderer Forderung/ die jhnen in<lb/> jhrem newen Chriſtenthumb auffgeleget ward/ ſich<lb/> ſchwuͤrig bezeigeten/ vnd wiederumb zu jhren Goͤ-<lb/> tzen vmbtraten/ vnd ſich mit den Sachſen in die Haar<lb/> legeten/ ſo hat dennoch Libentij Nachfolger im Ertz-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Biſthumb</hi> </fw><lb/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [194/0074]
Das Ander Buch/
im Dorff gebohren/ vnd dermaſſen fleißig erzogen
worden/ das er der Biſchoflichen Wuͤrde werth ge-
achtet ward. Zu welcher als er auch/ zweifels ohne
durch des Koͤniges von Polen zuthun/ der den Chriſt-
lichen Glauben ſchon bekandte/ gelangete/ hat er die
Abgoͤttiſche Tempel in Hinter Pommern zerſtoͤret
vnd verbrandt/ vnd mit ſeinen Predigten groſſen
Nutzen geſtifftet. Dieſer Hinter Pommeriſche Bi-
ſchoff/ den Dithmarus der eben zu dieſer Zeit ge-
lebet hat/ vnd im Jahr mxviij. geſtorben iſt/ Præſu-
lem ſalſæ Cholber genſis nennet/ iſt endlich aus bloſ-
ſem verdacht/ als wenn ers mit des Reußiſchen Koͤni-
ges Sohne wider den Vater hielte/ ins Gefaͤngnus
geworffen/ darin er auch ſein Leben Chriſtlich geen-
det hat. Adamus Bremenſis gedencket vmb dieſe
zeit eines Biſchoffs/ Reginberti/ den der Ertzbiſchoff
von Bremen Libentius in der Slavoner Land das
Evangelium zu predigen geſand hat. Ob nun die-
ſer eben des Dithmari Reinbernerus ſey/ kan ich nicht
eben wiſſen. Sonſten gedencket dieſes Reginberti
oder Reinberti auch die Hiſtoria der Ertzbiſchoͤffe
zu Bremen/ vnd ſaget/ das gemelter Libentius/ wie
auch ſeine Vorfahren/ offtermahlen zu den Slaven
Prediger vnd Biſchoͤffe geſand haben/ die jhnen das
Evangelium verkuͤndigeten/ vnd jhrer viele tauffeten.
Vnd ob wol die Slaven wegen gar zu groſſer Laſt
des Zehenden vnd anderer Forderung/ die jhnen in
jhrem newen Chriſtenthumb auffgeleget ward/ ſich
ſchwuͤrig bezeigeten/ vnd wiederumb zu jhren Goͤ-
tzen vmbtraten/ vnd ſich mit den Sachſen in die Haar
legeten/ ſo hat dennoch Libentij Nachfolger im Ertz-
Biſthumb
Dithm. lib. 7.
Chron. pag. 104.
A. C. 1017.
A. C. 1018.
Adam. Bremenſ.
lib. 2. hiſt. Eccl.
c. 32.
Hiſtor. Arthiep.
Brem. edita opera
Lindenbrushij
pag. 17.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |