Micraelius, Johann: Ander Buch Deß Alten Wendischen Pommerlandes. Bd. 2. Stettin, 1639.Vom Alten Wendischen Pommerlande. Stargard genennet ward/ giebet sie den Soldatenpreyß/ vnd setzet an statt des Selibnri/ den der Käy- ser im Lande nicht weiter wissen wolte/ dessen Sohn daselbst zum Fürsten ein. Jn diesen Kriegen muste endlich Wigmann mit dem Leben einbüssen/ vnd Gero der Marggrafe machete sich auffs newe wider die Lusicki oder Loytzer auff/ vnd erhielt zweymahl einen Sieg wider sie/ doch nicht ohne Verlust vieler vornehmer Leute der Seinigen. Vnter dessen als König Haraldus aus Denne-40. Reiche
Vom Alten Wendiſchen Pommerlande. Stargard genennet ward/ giebet ſie den Soldatenpreyß/ vnd ſetzet an ſtatt des Selibnri/ den der Kaͤy- ſer im Lande nicht weiter wiſſen wolte/ deſſen Sohn daſelbſt zum Fuͤrſten ein. Jn dieſen Kriegen muſte endlich Wigmann mit dem Leben einbuͤſſen/ vnd Gero der Marggrafe machete ſich auffs newe wider die Luſicki oder Loytzer auff/ vnd erhielt zweymahl einen Sieg wider ſie/ doch nicht ohne Verluſt vieler vornehmer Leute der Seinigen. Vnter deſſen als Koͤnig Haraldus aus Denne-40. Reiche
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Vom Alten Wendiſchen Pommerlande.
Stargard genennet ward/ giebet ſie den Soldaten
preyß/ vnd ſetzet an ſtatt des Selibnri/ den der Kaͤy-
ſer im Lande nicht weiter wiſſen wolte/ deſſen Sohn
daſelbſt zum Fuͤrſten ein. Jn dieſen Kriegen muſte
endlich Wigmann mit dem Leben einbuͤſſen/ vnd
Gero der Marggrafe machete ſich auffs newe wider
die Luſicki oder Loytzer auff/ vnd erhielt zweymahl
einen Sieg wider ſie/ doch nicht ohne Verluſt vieler
vornehmer Leute der Seinigen.
Vnter deſſen als Koͤnig Haraldus aus Denne-
marck die Kaͤyſerliche Legaten/ wie Helmoldus ſa-
get/ toͤdtete/ vnd dem Reich Tribnt verſagete/ auch
mit einer groſſen Macht auff Pommeren zufiel/ vnd
jhnen die Stadt Julin hinweg namb/ hat ſolches
Kaͤyſer Otto nicht gedulden wollen/ ſondern ſich
zu Waſſer vnd Lande an Haraldum gemachet/ jhn
in einer groſſen Feldtſchlacht vberwunden/ vnd ſo
weit gebracht/ das er nicht alleine die Pommeriſche
oͤrter quitierete/ ſondern auch nebenſt ſeinem Sohn
Svenone/ der hernach von ſeinem Paͤthen Kaͤyſer
Ottone Svenotto iſt genant worden/ die Chriſtliche
Tauffe annahm. Daran aber hatten die Julini-
ſchen noch nicht genug/ ſondern macheten etliche
Schiffe fertig/ ſetzeten ſich darin/ vnd fielen Ha-
roldo ins Land/ eben da er mit Aquino dem Koͤ-
nige von Norwegen zu thun hette. Dennoch/
da jhn ſein eigener Sohn Sven Otto/ der zu
Julin erzogen war/ vnnd an ſeinem Erloͤſer ſo
wol/ als an ſeinen Vater vntrew ward/ aus dem
Reiche
40.
Koͤnig Haral-
dus aus Den-
nemarck nimbt
Julin ein:
Wird druͤber
von Kaͤyſer Ot-
tone 1. geſchla-
gen/ vnd mit
ſeinem Sohne
Suen Ottone
zum Chriſtli-
chen Glauben
genoͤtiget.
Crantz. lib. 4.
Dan. c. 19. &
lib. 2. Vand.
c. 33.
Helms lib. 1.
Chron. Slav. c. 9.
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