Michelis, Arthur: Reiseschule für Touristen und Curgäste. Leipzig, 1869.II. Reisehandbücher -- Stadtpläne. gerichtet sein, nach welcher der Beschauer ein Gewimmelkleiner Quadrate, Trapeze, Oblonge vor sich hat, sämmtlich schwarz schraffirt, untermischt mit winzigen, undeutlichen Buchstaben, Ziffern, Namen, die sich gegenseitig im Lichte stehen und auf die Füße treten, kurz, ein Bild der Verwir- rung. Zum touristischen Gebrauch empfehlen sich (wie es in einigen neuen Bänden schon vorkommt) für alles Figürliche rother und für die Namen schwarzer Druck, oder auch freund- lich und licht gehaltene Orientirungskärtchen, die lediglich Notiz nehmen von den Hauptverkehrsstraßen, von denjenigen Plätzen und Straßen, in welchen für den Fremden Gegen- stände von Interesse sind, vor Allem Bahnhöfe, Dampfboot- stationen, Post, Telegraphenbureau, Kunstsammlungen, be- suchenswerthe Monumente, Kirchen und andere Gebäude, Ausgangspunkte für Spaziergänge u. s. w.; willkommen wäre ferner, wenn der Raum es erlaubt, Angabe der bessern Gast-, Kaffee-, Bierhäuser, Restaurants, Gartenlokale, Flußbäder. Nie darf die kartographische Orientirung [Abbildung] ferner die netzartige Eintheilung mit Ziffern und Buchstaben und damit correspondirendem Alphabet der Angaben fehlen; letzteres kann, wenn es sich auf dem Plane nicht anbringen läßt, im Buche stehen. Die Linien des Netzes müssen schmäch- tig, kaum sichtbar sein, nicht durch dick und dünn gehen, son- dern an Stellen abbrechen, wo ihre Gegenwart stören könnte. Sodann will mich bedünken, daß die Reisebücher mit jeder neuen Auflage in demselben Maße an Leibesumfang zu- nähmen, als ihre Autoren sich für sie in Bewegung setzten; Dickleibigkeit ist aber untouristisch, auch an Büchern, denn sie schmälert die Beweglichkeit und fördert die Ermüdung. Des- halb möchte ich beantragen, mit einem gesunden Rothstifte den Spalten zu Leibe zu gehen und alles Entbehrliche zu II. Reiſehandbücher — Stadtpläne. gerichtet ſein, nach welcher der Beſchauer ein Gewimmelkleiner Quadrate, Trapeze, Oblonge vor ſich hat, ſämmtlich ſchwarz ſchraffirt, untermiſcht mit winzigen, undeutlichen Buchſtaben, Ziffern, Namen, die ſich gegenſeitig im Lichte ſtehen und auf die Füße treten, kurz, ein Bild der Verwir- rung. Zum touriſtiſchen Gebrauch empfehlen ſich (wie es in einigen neuen Bänden ſchon vorkommt) für alles Figürliche rother und für die Namen ſchwarzer Druck, oder auch freund- lich und licht gehaltene Orientirungskärtchen, die lediglich Notiz nehmen von den Hauptverkehrsſtraßen, von denjenigen Plätzen und Straßen, in welchen für den Fremden Gegen- ſtände von Intereſſe ſind, vor Allem Bahnhöfe, Dampfboot- ſtationen, Poſt, Telegraphenbureau, Kunſtſammlungen, be- ſuchenswerthe Monumente, Kirchen und andere Gebäude, Ausgangspunkte für Spaziergänge u. ſ. w.; willkommen wäre ferner, wenn der Raum es erlaubt, Angabe der beſſern Gaſt-, Kaffee-, Bierhäuſer, Reſtaurants, Gartenlokale, Flußbäder. Nie darf die kartographiſche Orientirung [Abbildung] ferner die netzartige Eintheilung mit Ziffern und Buchſtaben und damit correſpondirendem Alphabet der Angaben fehlen; letzteres kann, wenn es ſich auf dem Plane nicht anbringen läßt, im Buche ſtehen. Die Linien des Netzes müſſen ſchmäch- tig, kaum ſichtbar ſein, nicht durch dick und dünn gehen, ſon- dern an Stellen abbrechen, wo ihre Gegenwart ſtören könnte. Sodann will mich bedünken, daß die Reiſebücher mit jeder neuen Auflage in demſelben Maße an Leibesumfang zu- nähmen, als ihre Autoren ſich für ſie in Bewegung ſetzten; Dickleibigkeit iſt aber untouriſtiſch, auch an Büchern, denn ſie ſchmälert die Beweglichkeit und fördert die Ermüdung. Des- halb möchte ich beantragen, mit einem geſunden Rothſtifte den Spalten zu Leibe zu gehen und alles Entbehrliche zu <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0027" n="13"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">II.</hi> Reiſehandbücher — Stadtpläne.</fw><lb/> gerichtet ſein, nach welcher der Beſchauer ein Gewimmel<lb/> kleiner Quadrate, Trapeze, Oblonge vor ſich hat, ſämmtlich<lb/> ſchwarz ſchraffirt, untermiſcht mit winzigen, undeutlichen<lb/> Buchſtaben, Ziffern, Namen, die ſich gegenſeitig im Lichte<lb/> ſtehen und auf die Füße treten, kurz, ein Bild der Verwir-<lb/> rung. 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II. Reiſehandbücher — Stadtpläne.
gerichtet ſein, nach welcher der Beſchauer ein Gewimmel
kleiner Quadrate, Trapeze, Oblonge vor ſich hat, ſämmtlich
ſchwarz ſchraffirt, untermiſcht mit winzigen, undeutlichen
Buchſtaben, Ziffern, Namen, die ſich gegenſeitig im Lichte
ſtehen und auf die Füße treten, kurz, ein Bild der Verwir-
rung. Zum touriſtiſchen Gebrauch empfehlen ſich (wie es in
einigen neuen Bänden ſchon vorkommt) für alles Figürliche
rother und für die Namen ſchwarzer Druck, oder auch freund-
lich und licht gehaltene Orientirungskärtchen, die lediglich
Notiz nehmen von den Hauptverkehrsſtraßen, von denjenigen
Plätzen und Straßen, in welchen für den Fremden Gegen-
ſtände von Intereſſe ſind, vor Allem Bahnhöfe, Dampfboot-
ſtationen, Poſt, Telegraphenbureau, Kunſtſammlungen, be-
ſuchenswerthe Monumente, Kirchen und andere Gebäude,
Ausgangspunkte für Spaziergänge u. ſ. w.; willkommen
wäre ferner, wenn der Raum es erlaubt, Angabe der beſſern
Gaſt-, Kaffee-, Bierhäuſer, Reſtaurants, Gartenlokale,
Flußbäder. Nie darf die kartographiſche Orientirung
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ferner die netzartige Eintheilung mit Ziffern und Buchſtaben
und damit correſpondirendem Alphabet der Angaben fehlen;
letzteres kann, wenn es ſich auf dem Plane nicht anbringen
läßt, im Buche ſtehen. Die Linien des Netzes müſſen ſchmäch-
tig, kaum ſichtbar ſein, nicht durch dick und dünn gehen, ſon-
dern an Stellen abbrechen, wo ihre Gegenwart ſtören könnte.
Sodann will mich bedünken, daß die Reiſebücher mit jeder
neuen Auflage in demſelben Maße an Leibesumfang zu-
nähmen, als ihre Autoren ſich für ſie in Bewegung ſetzten;
Dickleibigkeit iſt aber untouriſtiſch, auch an Büchern, denn ſie
ſchmälert die Beweglichkeit und fördert die Ermüdung. Des-
halb möchte ich beantragen, mit einem geſunden Rothſtifte
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