Meyr, Melchior: Der Sieg des Schwachen. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 9. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 47–255. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.Wenn der Erzähler ein Liebespaar im Ries zur Hochzeit befördert und auf einem Bauerngut oder einem Söldgut untergebracht hat, dann kann er mit gutem Gewissen schließen. Für das Wohlsein der Geprüften ist gesorgt und ihr Leben, sofern nicht außerordentliche Zufälle eintreten, nimmt den gewöhnlichen dorfmäßigen Verlauf, den sich Theilnehmende beliebig ausmalen können. Ist aber ein Paar in dem Fall, sein äußeres Glück -- das unter Umständen zu dem innern so wesentlich gehört -- im fernem Lande erst suchen zu müssen, dann hat die Erzählung kein Ende, wenn nicht gezeigt wird, daß sie es auch gefunden, wenigstens den Grund dazu gelegt haben. Schreiber dieses ist glücklicherweise in dem Fall, seiner Geschichte, nachdem seit der letzten Scene im Pfarrhause Jahre verflossen sind, durch den Hinweis auf Thatsachen das erforderliche Ende geben zu können. Tobias und die Bäbe machten so bald als möglich Hochzeit, verlebten die Honigwochen unter Zurüstungen auf die große Wanderung und traten diese, versehen mit Geld und Segenswünschen, noch im Laufe des Sommers an. Ohne besondere Erlebnisse in der neuen Heimat angekommen, suchten sie die Verwandten der Bäbe in Wisconsin auf, trafen glücklich dort ein und nahmen Dienst bei einer englischen Familie. Dies meldete Tobias Wenn der Erzähler ein Liebespaar im Ries zur Hochzeit befördert und auf einem Bauerngut oder einem Söldgut untergebracht hat, dann kann er mit gutem Gewissen schließen. Für das Wohlsein der Geprüften ist gesorgt und ihr Leben, sofern nicht außerordentliche Zufälle eintreten, nimmt den gewöhnlichen dorfmäßigen Verlauf, den sich Theilnehmende beliebig ausmalen können. Ist aber ein Paar in dem Fall, sein äußeres Glück — das unter Umständen zu dem innern so wesentlich gehört — im fernem Lande erst suchen zu müssen, dann hat die Erzählung kein Ende, wenn nicht gezeigt wird, daß sie es auch gefunden, wenigstens den Grund dazu gelegt haben. Schreiber dieses ist glücklicherweise in dem Fall, seiner Geschichte, nachdem seit der letzten Scene im Pfarrhause Jahre verflossen sind, durch den Hinweis auf Thatsachen das erforderliche Ende geben zu können. Tobias und die Bäbe machten so bald als möglich Hochzeit, verlebten die Honigwochen unter Zurüstungen auf die große Wanderung und traten diese, versehen mit Geld und Segenswünschen, noch im Laufe des Sommers an. Ohne besondere Erlebnisse in der neuen Heimat angekommen, suchten sie die Verwandten der Bäbe in Wisconsin auf, trafen glücklich dort ein und nahmen Dienst bei einer englischen Familie. Dies meldete Tobias <TEI> <text> <body> <div type="chapter" n="6"> <pb facs="#f0206"/> <p>Wenn der Erzähler ein Liebespaar im Ries zur Hochzeit befördert und auf einem Bauerngut oder einem Söldgut untergebracht hat, dann kann er mit gutem Gewissen schließen. Für das Wohlsein der Geprüften ist gesorgt und ihr Leben, sofern nicht außerordentliche Zufälle eintreten, nimmt den gewöhnlichen dorfmäßigen Verlauf, den sich Theilnehmende beliebig ausmalen können. Ist aber ein Paar in dem Fall, sein äußeres Glück — das unter Umständen zu dem innern so wesentlich gehört — im fernem Lande erst suchen zu müssen, dann hat die Erzählung kein Ende, wenn nicht gezeigt wird, daß sie es auch gefunden, wenigstens den Grund dazu gelegt haben.</p><lb/> <p>Schreiber dieses ist glücklicherweise in dem Fall, seiner Geschichte, nachdem seit der letzten Scene im Pfarrhause Jahre verflossen sind, durch den Hinweis auf Thatsachen das erforderliche Ende geben zu können.</p><lb/> <p>Tobias und die Bäbe machten so bald als möglich Hochzeit, verlebten die Honigwochen unter Zurüstungen auf die große Wanderung und traten diese, versehen mit Geld und Segenswünschen, noch im Laufe des Sommers an. Ohne besondere Erlebnisse in der neuen Heimat angekommen, suchten sie die Verwandten der Bäbe in Wisconsin auf, trafen glücklich dort ein und nahmen Dienst bei einer englischen Familie. Dies meldete Tobias<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0206]
Wenn der Erzähler ein Liebespaar im Ries zur Hochzeit befördert und auf einem Bauerngut oder einem Söldgut untergebracht hat, dann kann er mit gutem Gewissen schließen. Für das Wohlsein der Geprüften ist gesorgt und ihr Leben, sofern nicht außerordentliche Zufälle eintreten, nimmt den gewöhnlichen dorfmäßigen Verlauf, den sich Theilnehmende beliebig ausmalen können. Ist aber ein Paar in dem Fall, sein äußeres Glück — das unter Umständen zu dem innern so wesentlich gehört — im fernem Lande erst suchen zu müssen, dann hat die Erzählung kein Ende, wenn nicht gezeigt wird, daß sie es auch gefunden, wenigstens den Grund dazu gelegt haben.
Schreiber dieses ist glücklicherweise in dem Fall, seiner Geschichte, nachdem seit der letzten Scene im Pfarrhause Jahre verflossen sind, durch den Hinweis auf Thatsachen das erforderliche Ende geben zu können.
Tobias und die Bäbe machten so bald als möglich Hochzeit, verlebten die Honigwochen unter Zurüstungen auf die große Wanderung und traten diese, versehen mit Geld und Segenswünschen, noch im Laufe des Sommers an. Ohne besondere Erlebnisse in der neuen Heimat angekommen, suchten sie die Verwandten der Bäbe in Wisconsin auf, trafen glücklich dort ein und nahmen Dienst bei einer englischen Familie. Dies meldete Tobias
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