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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Teutschen Rhetorica.
geplaudert hast. Was ist schändlicher?
Was abscheulicher/ wz ist aller Peinigkei-
ten würdiger? Vielleicht wartestu/ biß ich
dich mit Stacheln durchgrabe! Dieser/
wofern du nur ein Füncklein der Sinnen
hast/ reisset dich/ dieser Sermon ver-
wunder dich. Jch besorge mich/ ich
möchte der höchsten Männer Ansehen
vnd Glori verringern: Jedoch wil ich
sagen/ aus Schmertzen bewogen. Was
ist vnbillichets/ denn daß der lebet/ der
den Königlichen Hauptzierd vmbgebun-
den/ da hergegen alle bekennen/ es sey
rechtmessiger Weise erwürget worden/ der
sie von sich geworffen hat.

Item. Du Trewloser! Du bist ein
Mensch/ vnd streitest wider Gott: Du
wirst/ du wirst jhm nicht entfliehen/ vnd
wenn du gleich schneller lieffest auff den
Füssen/ als Asahel.

Zum Dritten/ wenn der Redener ei-III.
ner Furcht vnd Schamhafftigkeit sich
wil annehmen/ muß die Stimme einge-
zogen/ abgelassen/ gestümmelet vnd nie-

der-
G g iiij

Teutſchen Rhetorica.
geplaudert haſt. Was iſt ſchaͤndlicher?
Was abſcheulicheꝛ/ wz iſt alleꝛ Peinigkei-
ten wuͤrdiger? Vielleicht warteſtu/ biß ich
dich mit Stacheln durchgrabe! Dieſer/
wofern du nur ein Fuͤncklein der Sinnen
haſt/ reiſſet dich/ dieſer Sermon ver-
wunder dich. Jch beſorge mich/ ich
moͤchte der hoͤchſten Maͤnner Anſehen
vnd Glori verꝛingern: Jedoch wil ich
ſagen/ aus Schmertzen bewogen. Was
iſt vnbillichets/ denn daß der lebet/ der
den Koͤniglichen Hauptzierd vmbgebun-
den/ da hergegen alle bekennen/ es ſey
rechtmeſſiger Weiſe erwuͤꝛget worden/ der
ſie von ſich geworffen hat.

Item. Du Trewloſer! Du biſt ein
Menſch/ vnd ſtreiteſt wider Gott: Du
wirſt/ du wirſt jhm nicht entfliehen/ vnd
wenn du gleich ſchneller lieffeſt auff den
Fuͤſſen/ als Aſahel.

Zum Dritten/ wenn der Redener ei-III.
ner Furcht vnd Schamhafftigkeit ſich
wil annehmen/ muß die Stimme einge-
zogen/ abgelaſſen/ geſtuͤmmelet vnd nie-

der-
G g iiij
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[29/0491] Teutſchen Rhetorica. geplaudert haſt. Was iſt ſchaͤndlicher? Was abſcheulicheꝛ/ wz iſt alleꝛ Peinigkei- ten wuͤrdiger? Vielleicht warteſtu/ biß ich dich mit Stacheln durchgrabe! Dieſer/ wofern du nur ein Fuͤncklein der Sinnen haſt/ reiſſet dich/ dieſer Sermon ver- wunder dich. Jch beſorge mich/ ich moͤchte der hoͤchſten Maͤnner Anſehen vnd Glori verꝛingern: Jedoch wil ich ſagen/ aus Schmertzen bewogen. Was iſt vnbillichets/ denn daß der lebet/ der den Koͤniglichen Hauptzierd vmbgebun- den/ da hergegen alle bekennen/ es ſey rechtmeſſiger Weiſe erwuͤꝛget worden/ der ſie von ſich geworffen hat. Item. Du Trewloſer! Du biſt ein Menſch/ vnd ſtreiteſt wider Gott: Du wirſt/ du wirſt jhm nicht entfliehen/ vnd wenn du gleich ſchneller lieffeſt auff den Fuͤſſen/ als Aſahel. Zum Dritten/ wenn der Redener ei- ner Furcht vnd Schamhafftigkeit ſich wil annehmen/ muß die Stimme einge- zogen/ abgelaſſen/ geſtuͤmmelet vnd nie- der- III. G g iiij

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/491>, abgerufen am 25.11.2024.