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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Teutschen Rhetorica.
dem Volck sein Vbertreten/ vnd dem Hause
Jacob seine Sünde verkündigen/ vnd geden-
cken/ das er sonsten Gottes Zorn auff seinen
elenden Leib/ vnd arme Seel laden müsse.
Bißher die Antwort.

Bißweilen pflegen die Redener solche
Stücke besser außzustaffiren/ wie aus nach-
folgendem Exempel zusehen. Paulus spricht:
So sagestu zu mir: (Das ist ein Vorsatz/
vor der Einrede.) Was schuldiget er denn
vns? Wer kan seinem Willen widerste-
hen? (Das ist die Einrede/ oder Vorwurff.)
Ja lieber Mensch/ wer bistu denn/ daß
du mit Gott rechten wilt? (Das ist der Ge-
genvorsatz.) Spricht auch ein Werck zu
seinem Meister/ warumb machstu mich
also? Rom. 9. v. 19. vnd 20. (das ist eine
duppelte Antwort.) Es ist aber zum Anfang
der deutschen Wohlredenheit fast nicht noth
alles herfür zusuchen.

Cicero:

Es dürffte einer fragen? Das ist der
gemeine Vorsatz. Diese vortreffliche Män-
ner/ welcher Tugende in Schrifften seyn
verfasset worden/ seyn sie auch in der Lehr/ die
du so hefftig lobest/ erfahren gewesen. Das ist

der
D d

Teutſchen Rhetorica.
dem Volck ſein Vbertreten/ vnd dem Hauſe
Jacob ſeine Suͤnde verkuͤndigen/ vnd geden-
cken/ das er ſonſten Gottes Zorn auff ſeinen
elenden Leib/ vnd arme Seel laden muͤſſe.
Bißher die Antwort.

Bißweilen pflegen die Redener ſolche
Stuͤcke beſſer außzuſtaffiren/ wie aus nach-
folgendem Exempel zuſehen. Paulus ſpricht:
So ſageſtu zu mir: (Das iſt ein Vorſatz/
vor der Einrede.) Was ſchuldiget er denn
vns? Wer kan ſeinem Willen widerſte-
hen? (Das iſt die Einrede/ oder Vorwurff.)
Ja lieber Menſch/ wer biſtu denn/ daß
du mit Gott rechten wilt? (Das iſt der Ge-
genvorſatz.) Spricht auch ein Werck zu
ſeinem Meiſter/ warumb machſtu mich
alſo? Rom. 9. v. 19. vnd 20. (das iſt eine
duppelte Antwort.) Es iſt aber zum Anfang
der deutſchen Wohlredenheit faſt nicht noth
alles herfuͤr zuſuchen.

Cicero:

Es duͤrffte einer fragen? Das iſt der
gemeine Vorſatz. Dieſe vortreffliche Maͤn-
ner/ welcher Tugende in Schrifften ſeyn
verfaſſet worden/ ſeyn ſie auch in der Lehr/ die
du ſo hefftig lobeſt/ erfahren geweſen. Das iſt

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[417/0437] Teutſchen Rhetorica. dem Volck ſein Vbertreten/ vnd dem Hauſe Jacob ſeine Suͤnde verkuͤndigen/ vnd geden- cken/ das er ſonſten Gottes Zorn auff ſeinen elenden Leib/ vnd arme Seel laden muͤſſe. Bißher die Antwort. Bißweilen pflegen die Redener ſolche Stuͤcke beſſer außzuſtaffiren/ wie aus nach- folgendem Exempel zuſehen. Paulus ſpricht: So ſageſtu zu mir: (Das iſt ein Vorſatz/ vor der Einrede.) Was ſchuldiget er denn vns? Wer kan ſeinem Willen widerſte- hen? (Das iſt die Einrede/ oder Vorwurff.) Ja lieber Menſch/ wer biſtu denn/ daß du mit Gott rechten wilt? (Das iſt der Ge- genvorſatz.) Spricht auch ein Werck zu ſeinem Meiſter/ warumb machſtu mich alſo? Rom. 9. v. 19. vnd 20. (das iſt eine duppelte Antwort.) Es iſt aber zum Anfang der deutſchen Wohlredenheit faſt nicht noth alles herfuͤr zuſuchen. Cicero: Es duͤrffte einer fragen? Das iſt der gemeine Vorſatz. Dieſe vortreffliche Maͤn- ner/ welcher Tugende in Schrifften ſeyn verfaſſet worden/ ſeyn ſie auch in der Lehr/ die du ſo hefftig lobeſt/ erfahren geweſen. Das iſt der D d

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/437>, abgerufen am 22.11.2024.