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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Das 41. Capitel/ der
berathschlage/ oder sonsten etzlichen schädli-
chen Einwürffen vorkomme. Jn dem ersten
stellet sich der Redener/ als ob er etwas mit dem
Zuhörer berathschlage/ nicht daß er solches
in Zweiffel setzen wolle bey dem Zuhörer/ son-
dern der Redener fraget nach einem Ding
nur zum Schein/ verstehet aber nichts an-
ders/ denn daß der Zuhörer es desto leichter
glaube/ auff dem Fall seyn zwo figurae, Ad-
dubitatio & Communicatio.

Addubita-
tio.

Addubitatio ist/ wenn der Redener
sich stellet/ als ob jhm ein Zweiffel vorgefal-
len/ vnd dürffe nicht gewiß auff seine Mei-
I.
Jst zweyer-
ley.
nung fussen.

Diese Figur/ was die Materia anlan-
get/ ist also beschaffen/ daß der Redener sich
stellet/ er habe einen Zweifel entweder an
Worten/ die zugebrauchen: Oder an
Sachen die eygentlich zubeschreiben.

An Worten/ wenn Cicero spricht:
Zu derselbigen Zeit hat dem gemeinen We-
sen (oder Römischen Reich) am meisten ge-
schadet der Bürgermeister/ sol ich es entwe-
der eine Thorheit/ oder Boßheit/ oder
beydes nennen.

Cicero abermahls. Jch sage/ jhr Rich-
ter/ jetzunder nicht das/ davon ich zweiffele/ ob

es müs-

Das 41. Capitel/ der
berathſchlage/ oder ſonſten etzlichen ſchaͤdli-
chen Einwuͤrffen vorkomme. Jn dem erſten
ſtellet ſich der Redener/ als ob er etwas mit dem
Zuhoͤrer berathſchlage/ nicht daß er ſolches
in Zweiffel ſetzen wolle bey dem Zuhoͤrer/ ſon-
dern der Redener fraget nach einem Ding
nur zum Schein/ verſtehet aber nichts an-
ders/ denn daß der Zuhoͤrer es deſto leichter
glaube/ auff dem Fall ſeyn zwo figuræ, Ad-
dubitatio & Communicatio.

Addubita-
tio.

Addubitatio iſt/ wenn der Redener
ſich ſtellet/ als ob jhm ein Zweiffel vorgefal-
len/ vnd duͤrffe nicht gewiß auff ſeine Mei-
I.
Jſt zweyer-
ley.
nung fuſſen.

Dieſe Figur/ was die Materia anlan-
get/ iſt alſo beſchaffen/ daß der Redener ſich
ſtellet/ er habe einen Zweifel entweder an
Worten/ die zugebrauchen: Oder an
Sachen die eygentlich zubeſchreiben.

An Worten/ wenn Cicero ſpricht:
Zu derſelbigen Zeit hat dem gemeinen We-
ſen (oder Roͤmiſchen Reich) am meiſten ge-
ſchadet der Buͤrgermeiſter/ ſol ich es entwe-
der eine Thorheit/ oder Boßheit/ oder
beydes nennen.

Cicero abermahls. Jch ſage/ jhr Rich-
ter/ jetzunder nicht das/ davon ich zweiffele/ ob

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[396/0416] Das 41. Capitel/ der berathſchlage/ oder ſonſten etzlichen ſchaͤdli- chen Einwuͤrffen vorkomme. Jn dem erſten ſtellet ſich der Redener/ als ob er etwas mit dem Zuhoͤrer berathſchlage/ nicht daß er ſolches in Zweiffel ſetzen wolle bey dem Zuhoͤrer/ ſon- dern der Redener fraget nach einem Ding nur zum Schein/ verſtehet aber nichts an- ders/ denn daß der Zuhoͤrer es deſto leichter glaube/ auff dem Fall ſeyn zwo figuræ, Ad- dubitatio & Communicatio. Addubitatio iſt/ wenn der Redener ſich ſtellet/ als ob jhm ein Zweiffel vorgefal- len/ vnd duͤrffe nicht gewiß auff ſeine Mei- nung fuſſen. I. Jſt zweyer- ley. Dieſe Figur/ was die Materia anlan- get/ iſt alſo beſchaffen/ daß der Redener ſich ſtellet/ er habe einen Zweifel entweder an Worten/ die zugebrauchen: Oder an Sachen die eygentlich zubeſchreiben. An Worten/ wenn Cicero ſpricht: Zu derſelbigen Zeit hat dem gemeinen We- ſen (oder Roͤmiſchen Reich) am meiſten ge- ſchadet der Buͤrgermeiſter/ ſol ich es entwe- der eine Thorheit/ oder Boßheit/ oder beydes nennen. Cicero abermahls. Jch ſage/ jhr Rich- ter/ jetzunder nicht das/ davon ich zweiffele/ ob es muͤſ-

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/416>, abgerufen am 22.11.2024.