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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Das 39. Capitel/ der
Betrawren/ wie jhr köndt ob dieser trü-
ben Zeit:
Betrawret doch mit Ernst die fromme Mar-
garithin/
Betrawret noch mit Rew die keusche Sula-
mithin
Von Francken angenahmt/ so jetzt in
Francken ligt/
Vnd vor deß Zuckers Safft die dürre Er-
den wigt.
Wie ist das klare Liecht so bald verfinstert worden?
Wie hat die Ehren Nimf verlassen jhren Orden
Vnd ist gezogen ab? zu höher Nimfen Schaar
Da nach der Marter Qual die Dorothea war[?]
Da viel beysammen seyn der trawten Galateyen/
Vnd ohne Vnterlaß in Jesu sich thun frewen:
Da die Susannen seyn/ da der Rebeccen Zahl
Jn stetigen Triumph bejauchtzet vberall
Den heiligen Palast: täglich von newen Crentzen
Beschmücken jhre Haar in Paradeyser Grentzen.
Von Palmen einen Zweig ein jede Nimfe führt/
Das ist der Jungfrawschafft Gebühr/ so jhr ge-
bührt.
Es trommetiren ein die steiffen Seraphinen/
Es quinteliren drein die grosse Cherubmen/
Die Margaretha denckt: so hab ichs nie gehört
Jn Tempeln/ da den Thon mein lieber Vatter
lehrt.
Gott grüsse/ lobe dich/ du Zierde der Jung-
frawen/
Gott lobe/ liebe dich/ du Blume in der
Awen
Zu
Das 39. Capitel/ der
Betrawren/ wie jhr koͤndt ob dieſer truͤ-
ben Zeit:
Betrawret doch mit Ernſt die from̃e Mar-
garithin/
Betrawret noch mit Rew die keuſche Sula-
mithin
Von Francken angenahmt/ ſo jetzt in
Francken ligt/
Vnd vor deß Zuckers Safft die duͤrꝛe Er-
den wigt.
Wie iſt das klare Liecht ſo bald verfinſtert worden?
Wie hat die Ehren Nimf verlaſſen jhren Orden
Vnd iſt gezogen ab? zu hoͤher Nimfen Schaar
Da nach der Marter Qual die Dorothea war[?]
Da viel beyſammen ſeyn der trawten Galateyen/
Vnd ohne Vnterlaß in Jeſu ſich thun frewen:
Da die Suſannen ſeyn/ da der Rebeccen Zahl
Jn ſtetigen Triumph bejauchtzet vberall
Den heiligen Palaſt: taͤglich von newen Crentzen
Beſchmuͤcken jhre Haar in Paradeyſer Grentzen.
Von Palmen einen Zweig ein jede Nimfe fuͤhrt/
Das iſt der Jungfrawſchafft Gebuͤhr/ ſo jhr ge-
buͤhrt.
Es trommetiren ein die ſteiffen Seraphinen/
Es quinteliren drein die groſſe Cherubmen/
Die Margaretha denckt: ſo hab ichs nie gehoͤrt
Jn Tempeln/ da den Thon mein lieber Vatter
lehrt.
Gott grüſſe/ lobe dich/ du Zierde der Jung-
frawen/
Gott lobe/ liebe dich/ du Blume in der
Awen
Zu
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[380/0400] Das 39. Capitel/ der Betrawren/ wie jhr koͤndt ob dieſer truͤ- ben Zeit: Betrawret doch mit Ernſt die from̃e Mar- garithin/ Betrawret noch mit Rew die keuſche Sula- mithin Von Francken angenahmt/ ſo jetzt in Francken ligt/ Vnd vor deß Zuckers Safft die duͤrꝛe Er- den wigt. Wie iſt das klare Liecht ſo bald verfinſtert worden? Wie hat die Ehren Nimf verlaſſen jhren Orden Vnd iſt gezogen ab? zu hoͤher Nimfen Schaar Da nach der Marter Qual die Dorothea war? Da viel beyſammen ſeyn der trawten Galateyen/ Vnd ohne Vnterlaß in Jeſu ſich thun frewen: Da die Suſannen ſeyn/ da der Rebeccen Zahl Jn ſtetigen Triumph bejauchtzet vberall Den heiligen Palaſt: taͤglich von newen Crentzen Beſchmuͤcken jhre Haar in Paradeyſer Grentzen. Von Palmen einen Zweig ein jede Nimfe fuͤhrt/ Das iſt der Jungfrawſchafft Gebuͤhr/ ſo jhr ge- buͤhrt. Es trommetiren ein die ſteiffen Seraphinen/ Es quinteliren drein die groſſe Cherubmen/ Die Margaretha denckt: ſo hab ichs nie gehoͤrt Jn Tempeln/ da den Thon mein lieber Vatter lehrt. Gott grüſſe/ lobe dich/ du Zierde der Jung- frawen/ Gott lobe/ liebe dich/ du Blume in der Awen Zu

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/400>, abgerufen am 24.11.2024.