Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.Das 38. Cap. der Das 38. Capitel. AposiopesisWas Aposiopesis sey/ in was Sachen/ vnd was Weise solche von den Redenern gebrauchet werde. o[] schweig- Figur. GLeich wie wir die Exclama- braucht Die Redener gebrauchen diese Figur / Zum Andern in zornigen vnd trohen- lichen
Das 38. Cap. der Das 38. Capitel. ApoſiopeſisWas Apoſiopeſis ſey/ in was Sachen/ vnd was Weiſe ſolche von den Redenern gebrauchet werde. o[႘] ſchweig- Figur. GLeich wie wir die Exclama- braucht Die Redener gebrauchen dieſe Figur / Zum Andern in zornigen vnd trohen- lichen
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0386" n="366"/> <fw place="top" type="header">Das 38. Cap. der</fw><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#fr">Das 38. Capitel.<lb/><hi rendition="#in">W</hi>as <hi rendition="#in">A</hi>poſiopeſis ſey/ in was<lb/> Sachen/ vnd was Weiſe ſolche von<lb/> den Redenern gebrauchet<lb/> werde.</hi> </head><lb/> <note place="left">Apoſiopeſis<lb/> o<supplied>႘</supplied> ſchweig-<lb/> Figur.</note> <p><hi rendition="#in">G</hi>Leich wie wir die <hi rendition="#aq">Exclama-<lb/> tion</hi> eine Rufffigur genennet ha-<lb/> ben/ alſo koͤnnen wir die Apoſio-<lb/> peſin ein ſchweigfigur nennen/<lb/> nicht daß der Redener gantz ſtillſchweige/ ſon-<lb/> dern daß er von ſeinem Spruch etzliche Wort<lb/> verſchweige/ dergeſtalt/ daß der Zuhoͤrer auff<lb/> die volle Meynung zu dichten habe/ weil<lb/> aus dem was geredet worden/ der ganze<lb/> Sinn nicht erſcheinet.</p><lb/> <note place="left">Wird ge-<lb/> braucht</note> <p>Die Redener gebrauchen dieſe Figur /<lb/> Erſtlich in verhaſſeten Sachen. Cicero Vnd<lb/><note place="left">1.<lb/> Jn verhaſ-<lb/> ſeten dingẽ.</note>hette er deſſelbigen Geſetzes/ deſſen Erfinder<lb/> ſich Clodius ruͤhmet/ meldung thun duͤrffen/<lb/> wenn Milo am Leben? Darff nicht ſagen/<lb/> Buͤrgermeiſter geweſen? Den von vnſe-<lb/> rer aller. Jch vnterſiehe mich nicht es<lb/><note place="left">2.<lb/> Zornigen.</note>gantz zuſagen.</p><lb/> <p>Zum Andern in zornigen vnd trohen-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">lichen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [366/0386]
Das 38. Cap. der
Das 38. Capitel.
Was Apoſiopeſis ſey/ in was
Sachen/ vnd was Weiſe ſolche von
den Redenern gebrauchet
werde.
GLeich wie wir die Exclama-
tion eine Rufffigur genennet ha-
ben/ alſo koͤnnen wir die Apoſio-
peſin ein ſchweigfigur nennen/
nicht daß der Redener gantz ſtillſchweige/ ſon-
dern daß er von ſeinem Spruch etzliche Wort
verſchweige/ dergeſtalt/ daß der Zuhoͤrer auff
die volle Meynung zu dichten habe/ weil
aus dem was geredet worden/ der ganze
Sinn nicht erſcheinet.
Die Redener gebrauchen dieſe Figur /
Erſtlich in verhaſſeten Sachen. Cicero Vnd
hette er deſſelbigen Geſetzes/ deſſen Erfinder
ſich Clodius ruͤhmet/ meldung thun duͤrffen/
wenn Milo am Leben? Darff nicht ſagen/
Buͤrgermeiſter geweſen? Den von vnſe-
rer aller. Jch vnterſiehe mich nicht es
gantz zuſagen.
1.
Jn verhaſ-
ſeten dingẽ.
2.
Zornigen.
Zum Andern in zornigen vnd trohen-
lichen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/386 |
Zitationshilfe: | Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/386>, abgerufen am 26.07.2024. |