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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Teutschen Rhetorica.

wehre/ welcher sie mit Ehren wieder einfüh-
ren köndte/ vewahret/ wegen der trefflichen
Trewe/ Barmhertzigkeit/ Tugend/ keine Ehr
erworben haben/ vnd daß er solche erworben/
wie darffestu dich verwundern.

Cicero: Es ist eine gleiche Geitzigkeit/
ebenmessige Gottlosigkeit/ dieselbige Vn-
schamhafftigkeit/ vnd eine zwiefache Verwe-
genheit.

Zumercken/ das allhier die Art außgelas-
sen/ welche die Redner bloß in den Casibus
verstehen/ aus gewissen Vrsachen/ weil es sich
in deutscher Sprach anfänglich nicht schicken
wil.

Eben eine solche Art ist auch Homoeo-
teleuton, vnd sehen solche gantz auff die End-
syllaben; Jst zwischen diesen zweyen der Vn-
terscheid/ Homoeoptoton hat das nomen,Homoeote-
leuton.
Homoeoteleuton das Verbum. Jedoch
mit wenigen Exempeln schadet nicht etwas
zu erklären.

Cicero: Mit hoher Verwegenheit pfleg-
stu zu erschrecken/ mit tieffer Demütigkeit
zuerbieten/ Dieser Brauch ist der Türcken
vnd Crabaten/ welche trotzig seyn/ den Feind
anzugreiffen/ vnd wenn er geschlagen ist/ zu-
verfolgen: Haben sie aber verlohren/ ist jhre

Kunst

Y ij

Teutſchen Rhetorica.

wehre/ welcher ſie mit Ehren wieder einfuͤh-
ren koͤndte/ vewahret/ wegen der trefflichen
Trewe/ Barmhertzigkeit/ Tugend/ keine Ehr
erworben haben/ vnd daß er ſolche erworben/
wie darffeſtu dich verwundern.

Cicero: Es iſt eine gleiche Geitzigkeit/
ebenmeſſige Gottloſigkeit/ dieſelbige Vn-
ſchamhafftigkeit/ vnd eine zwiefache Verwe-
genheit.

Zumercken/ das allhier die Art außgelaſ-
ſen/ welche die Redner bloß in den Caſibus
verſtehen/ aus gewiſſen Vrſachen/ weil es ſich
in deutſcher Sprach anfaͤnglich nicht ſchicken
wil.

Eben eine ſolche Art iſt auch Homœo-
teleuton, vnd ſehen ſolche gantz auff die End-
ſyllaben; Jſt zwiſchen dieſen zweyen der Vn-
terſcheid/ Homœoptoton hat das nomen,Homœote-
leuton.
Homœoteleuton das Verbum. Jedoch
mit wenigen Exempeln ſchadet nicht etwas
zu erklaͤren.

Cicero: Mit hoher Verwegenheit pfleg-
ſtu zu erſchrecken/ mit tieffer Demuͤtigkeit
zuerbieten/ Dieſer Brauch iſt der Tuͤrcken
vnd Crabaten/ welche trotzig ſeyn/ den Feind
anzugreiffen/ vnd wenn er geſchlagen iſt/ zu-
verfolgen: Haben ſie aber verlohren/ iſt jhre

Kunſt

Y ij

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[339/0359] Teutſchen Rhetorica. wehre/ welcher ſie mit Ehren wieder einfuͤh- ren koͤndte/ vewahret/ wegen der trefflichen Trewe/ Barmhertzigkeit/ Tugend/ keine Ehr erworben haben/ vnd daß er ſolche erworben/ wie darffeſtu dich verwundern. Cicero: Es iſt eine gleiche Geitzigkeit/ ebenmeſſige Gottloſigkeit/ dieſelbige Vn- ſchamhafftigkeit/ vnd eine zwiefache Verwe- genheit. Zumercken/ das allhier die Art außgelaſ- ſen/ welche die Redner bloß in den Caſibus verſtehen/ aus gewiſſen Vrſachen/ weil es ſich in deutſcher Sprach anfaͤnglich nicht ſchicken wil. Eben eine ſolche Art iſt auch Homœo- teleuton, vnd ſehen ſolche gantz auff die End- ſyllaben; Jſt zwiſchen dieſen zweyen der Vn- terſcheid/ Homœoptoton hat das nomen, Homœoteleuton das Verbum. Jedoch mit wenigen Exempeln ſchadet nicht etwas zu erklaͤren. Homœote- leuton. Cicero: Mit hoher Verwegenheit pfleg- ſtu zu erſchrecken/ mit tieffer Demuͤtigkeit zuerbieten/ Dieſer Brauch iſt der Tuͤrcken vnd Crabaten/ welche trotzig ſeyn/ den Feind anzugreiffen/ vnd wenn er geſchlagen iſt/ zu- verfolgen: Haben ſie aber verlohren/ iſt jhre Kunſt Y ij

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Zitationshilfe:	Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/359>, abgerufen am 23.11.2024.

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