Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

Bild:
<< vorherige Seite
Teutschen Rhetorica.

Cicero.

Du bist nicht beweget worden/ als
dir deine Mutter zu den Füssen fiele/ vnd sol-
che vmb fassete/ bistu nicht bewegt worden-
Ein anders: Wir haben gesehen O Key-
ser/ daß dein Sieg mit dem Außgange der
Schlacht ist geendet worden/ da doch nicht
ein blosses Schwerdt in der Stadt wir ha-
ben gesehen.

Aus dem Maronen.
Beyde von jungen Blut/ aus einem Lande
beyde
Zu spielen jhrem Volck wenn die kleemilde
Heyde
Jn gleicher Singekunst Sie höret wonnig-
lich
Vnd auff deß Einen Lied der ander rettet
sich.
Aus dem Nasonen.
Wer trinckt daraus wird Sinnentoll:
Der nicht wil werden Narren voll
Mag fliehen/ wie er fliehen soll
Wer trinckt daraus wird Sinnen toll.
Aus dem Maronen:
Viel fragte er daselbst/ wies auff der Zunge fiel
Vom alten Priamen/ vom jungen Hector viel.

Aus den fchönen Versen eines hochver-
stendigen weltweisen Mannes/ welche pictura
loquens intituliret
werden:

Vielleicht
Teutſchen Rhetorica.

Cicero.

Du biſt nicht beweget worden/ als
dir deine Mutter zu den Fuͤſſen fiele/ vnd ſol-
che vmb faſſete/ biſtu nicht bewegt worden-
Ein anders: Wir haben geſehen O Key-
ſer/ daß dein Sieg mit dem Außgange der
Schlacht iſt geendet worden/ da doch nicht
ein bloſſes Schwerdt in der Stadt wir ha-
ben geſehen.

Aus dem Maronen.
Beyde von jungen Blut/ aus einem Lande
beyde
Zu ſpielen jhrem Volck wenn die kleemilde
Heyde
Jn gleicher Singekunſt Sie hoͤret wonnig-
lich
Vnd auff deß Einen Lied der ander rettet
ſich.
Aus dem Naſonen.
Wer trinckt daraus wird Sinnentoll:
Der nicht wil werden Narꝛen voll
Mag fliehen/ wie er fliehen ſoll
Wer trinckt daraus wird Sinnen toll.
Aus dem Maronen:
Viel fragte er daſelbſt/ wies auff der Zunge fiel
Vom alten Priamen/ vom jungen Hector viel.

Aus den fchoͤnen Verſen eines hochver-
ſtendigen weltweiſen Mannes/ welche pictura
loquens intituliret
werden:

Vielleicht
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0335" n="315"/>
        <fw place="top" type="header">Teut&#x017F;chen Rhetorica.</fw><lb/>
        <p> <hi rendition="#c">Cicero.</hi> </p><lb/>
        <p>Du bi&#x017F;t nicht beweget worden/ als<lb/>
dir deine Mutter zu den Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en fiele/ vnd &#x017F;ol-<lb/>
che vmb fa&#x017F;&#x017F;ete/ bi&#x017F;tu nicht bewegt worden-<lb/>
Ein anders: Wir haben ge&#x017F;ehen O Key-<lb/>
&#x017F;er/ daß dein Sieg mit dem Außgange der<lb/>
Schlacht i&#x017F;t geendet worden/ da doch nicht<lb/>
ein blo&#x017F;&#x017F;es Schwerdt in der Stadt wir ha-<lb/>
ben ge&#x017F;ehen.</p><lb/>
        <lg type="poem">
          <head> <hi rendition="#fr">Aus dem Maronen.</hi> </head><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr">Beyde von jungen Blut/ aus einem Lande</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">beyde</hi> </hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">Zu &#x017F;pielen jhrem Volck wenn die kleemilde</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">Heyde</hi> </hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">Jn gleicher Singekun&#x017F;t Sie ho&#x0364;ret wonnig-</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">lich</hi> </hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">Vnd auff deß Einen Lied der ander rettet</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">&#x017F;ich.</hi> </l>
        </lg><lb/>
        <lg type="poem">
          <head>Aus dem Na&#x017F;onen.</head><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr">Wer trinckt daraus wird Sinnentoll:</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr">Der nicht wil werden Nar&#xA75B;en voll</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr">Mag fliehen/ wie er fliehen &#x017F;oll</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr">Wer trinckt daraus wird Sinnen toll.</hi> </l>
        </lg><lb/>
        <lg type="poem">
          <head>Aus dem Maronen:</head><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr">Viel fragte er da&#x017F;elb&#x017F;t/ wies auff der Zunge fiel</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr">Vom alten Priamen/ vom jungen Hector viel.</hi> </l>
        </lg><lb/>
        <p>Aus den fcho&#x0364;nen Ver&#x017F;en eines hochver-<lb/>
&#x017F;tendigen weltwei&#x017F;en Mannes/ welche <hi rendition="#aq">pictura<lb/>
loquens intituliret</hi> werden:</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Vielleicht</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[315/0335] Teutſchen Rhetorica. Cicero. Du biſt nicht beweget worden/ als dir deine Mutter zu den Fuͤſſen fiele/ vnd ſol- che vmb faſſete/ biſtu nicht bewegt worden- Ein anders: Wir haben geſehen O Key- ſer/ daß dein Sieg mit dem Außgange der Schlacht iſt geendet worden/ da doch nicht ein bloſſes Schwerdt in der Stadt wir ha- ben geſehen. Aus dem Maronen. Beyde von jungen Blut/ aus einem Lande beyde Zu ſpielen jhrem Volck wenn die kleemilde Heyde Jn gleicher Singekunſt Sie hoͤret wonnig- lich Vnd auff deß Einen Lied der ander rettet ſich. Aus dem Naſonen. Wer trinckt daraus wird Sinnentoll: Der nicht wil werden Narꝛen voll Mag fliehen/ wie er fliehen ſoll Wer trinckt daraus wird Sinnen toll. Aus dem Maronen: Viel fragte er daſelbſt/ wies auff der Zunge fiel Vom alten Priamen/ vom jungen Hector viel. Aus den fchoͤnen Verſen eines hochver- ſtendigen weltweiſen Mannes/ welche pictura loquens intituliret werden: Vielleicht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/335
Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/335>, abgerufen am 22.11.2024.