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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Teutschen Rhetorica.
ge allbereit abmahnete; Zuletzt den Priamus
selbsten nemlich den eltesten Antistus/ wel-
chem nicht nur das Alter/ sondern auch die
Gesetze das streiten verbotten. Pro Roscio
Amerino.

Dieses Exempel mag jemand vnter die
allgewöhnliche Allegorey ziehen/ vnd verste-
het Cicero durch die Cannensische Schlacht
eine grosse Niederlage. Ein Jroney ists/
das Cicero saget/ der Ankläger Erucius
were ein guter Redener worden/ nemlich
weil sonst keiner vorhanden. Sonst ists
eine Metonymey in dem Phrygischen Ep-
sen/ vnd gesetzet vor die Waffen/ welche die
Phrygische Knechte in dem Kriegesheer deß
Syllen geführet hatten: Auch ein Antono-
masey in dem Wort Priamus: Dann
Priamus ist König zu Troja gewesen/ vnd
verstehet allhier Cicero einen ansehnlichen
vnd dapffern Mann. Kürtzlich/ wann
verhassete/ gefährliche/ vnd vnangeneme
Dinge auszusprechen/ die nicht ein jeder
abmercken sol/ vnd es der Ort leydet/ kan
bißweilen eine solche verblümbte Arte statt
finden. Sophisten pflegen einen Vortheil da-

rinn
M

Teutſchen Rhetorica.
ge allbereit abmahnete; Zuletzt den Priamus
ſelbſten nemlich den elteſten Antiſtus/ wel-
chem nicht nur das Alter/ ſondern auch die
Geſetze das ſtreiten verbotten. Pro Roſcio
Amerino.

Dieſes Exempel mag jemand vnter die
allgewoͤhnliche Allegorey ziehen/ vnd verſte-
het Cicero durch die Cañenſiſche Schlacht
eine groſſe Niederlage. Ein Jroney iſts/
das Cicero ſaget/ der Anklaͤger Erucius
were ein guter Redener worden/ nemlich
weil ſonſt keiner vorhanden. Sonſt iſts
eine Metonymey in dem Phrygiſchen Ep-
ſen/ vnd geſetzet vor die Waffen/ welche die
Phrygiſche Knechte in dem Kriegesheer deß
Syllen gefuͤhret hatten: Auch ein Antono-
maſey in dem Wort Priamus: Dann
Priamus iſt Koͤnig zu Troja geweſen/ vnd
verſtehet allhier Cicero einen anſehnlichen
vnd dapffern Mann. Kuͤrtzlich/ wann
verhaſſete/ gefaͤhrliche/ vnd vnangeneme
Dinge auszuſprechen/ die nicht ein jeder
abmercken ſol/ vnd es der Ort leydet/ kan
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finden. Sophiſten pflegen einen Vortheil da-

rinn
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[177/0197] Teutſchen Rhetorica. ge allbereit abmahnete; Zuletzt den Priamus ſelbſten nemlich den elteſten Antiſtus/ wel- chem nicht nur das Alter/ ſondern auch die Geſetze das ſtreiten verbotten. Pro Roſcio Amerino. Dieſes Exempel mag jemand vnter die allgewoͤhnliche Allegorey ziehen/ vnd verſte- het Cicero durch die Cañenſiſche Schlacht eine groſſe Niederlage. Ein Jroney iſts/ das Cicero ſaget/ der Anklaͤger Erucius were ein guter Redener worden/ nemlich weil ſonſt keiner vorhanden. Sonſt iſts eine Metonymey in dem Phrygiſchen Ep- ſen/ vnd geſetzet vor die Waffen/ welche die Phrygiſche Knechte in dem Kriegesheer deß Syllen gefuͤhret hatten: Auch ein Antono- maſey in dem Wort Priamus: Dann Priamus iſt Koͤnig zu Troja geweſen/ vnd verſtehet allhier Cicero einen anſehnlichen vnd dapffern Mann. Kuͤrtzlich/ wann verhaſſete/ gefaͤhrliche/ vnd vnangeneme Dinge auszuſprechen/ die nicht ein jeder abmercken ſol/ vnd es der Ort leydet/ kan bißweilen eine ſolche verbluͤmbte Arte ſtatt finden. Sophiſten pflegen einen Vortheil da- rinn M

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/197>, abgerufen am 24.11.2024.