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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Teutschen Rhetorica.

sonsten möchten newe kommen/ vnd aus
frischem Hunger jhme das Fleisch von
dem Gebeine fressen. Ein jeder verstun-
de was Themistocles meynete: Vnd gehet
noch also.

Die in Geldämptern sitzen/ haben offt"
dreyhundert Gülden Besoldung/ führen ein"
Haußwesen/ dessen Vnkosten sich weit vber"
tausend Thaler erstrecket/ werden in wenig"
Jahren reich/ pralen mit schönen Weibern/"
stoltzen Kindern/ vnd köstlichen Wohnun-"
gen/ vnd verlassen darzu nach jhrem Tode den"
Erben viel Summen an Portugalesern/ Ro-"
senobeln/ Ducaten/ Cronen etc. viel lästige-"
Säcke an allerley Müntz.

Alexander hatte die großmächtigen The-
ben bestritten/ gewonnen/ vnd verwüstet;
Vnd weil jhme das Glück so günstig gewe-
sen/ trohete er den Atheniensern/ begehrte mit
scharffen Worten von jhnen/ wofern sie
Freunde verbleiben wolten/ die acht Redener/
aus Vrsach/ sie waren jhme zuwider gewe-
sen: Vnd hetten/ wie listiglich Alexander der
Freyheit deß Griechenlandes nachstellete/ zeit-
lich gemercket/ vnd das Volck gewarnet. De-
mosthenes fürchtete seiner Haut/ denn er war
vnter der Zahl begrieffen/ gab den Bürgern

zuver-

Teutſchen Rhetorica.

ſonſten moͤchten newe kommen/ vnd aus
friſchem Hunger jhme das Fleiſch von
dem Gebeine freſſen. Ein jeder verſtun-
de was Themiſtocles meynete: Vnd gehet
noch alſo.

Die in Geldaͤmptern ſitzen/ haben offt“
dreyhundert Guͤlden Beſoldung/ fuͤhren ein“
Haußweſen/ deſſen Vnkoſten ſich weit vber“
tauſend Thaler erſtrecket/ werden in wenig“
Jahren reich/ pralen mit ſchoͤnen Weibern/“
ſtoltzen Kindern/ vnd koͤſtlichen Wohnun-“
gen/ vnd verlaſſen darzu nach jhrem Tode den“
Erben viel Summen an Portugaleſern/ Ro-“
ſenobeln/ Ducaten/ Cronen ꝛc. viel laͤſtige-“
Saͤcke an allerley Muͤntz.

Alexander hatte die großmaͤchtigen The-
ben beſtritten/ gewonnen/ vnd verwuͤſtet;
Vnd weil jhme das Gluͤck ſo guͤnſtig gewe-
ſen/ trohete er den Athenienſern/ begehrte mit
ſcharffen Worten von jhnen/ wofern ſie
Freunde verbleiben wolten/ die acht Redener/
aus Vrſach/ ſie waren jhme zuwider gewe-
ſen: Vnd hetten/ wie liſtiglich Alexander der
Freyheit deß Griechenlandes nachſtellete/ zeit-
lich gemercket/ vnd das Volck gewarnet. De-
moſthenes fuͤrchtete ſeiner Haut/ denn er war
vnter der Zahl begrieffen/ gab den Buͤrgern

zuver-

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[171/0191] Teutſchen Rhetorica. ſonſten moͤchten newe kommen/ vnd aus friſchem Hunger jhme das Fleiſch von dem Gebeine freſſen. Ein jeder verſtun- de was Themiſtocles meynete: Vnd gehet noch alſo. Die in Geldaͤmptern ſitzen/ haben offt“ dreyhundert Guͤlden Beſoldung/ fuͤhren ein“ Haußweſen/ deſſen Vnkoſten ſich weit vber“ tauſend Thaler erſtrecket/ werden in wenig“ Jahren reich/ pralen mit ſchoͤnen Weibern/“ ſtoltzen Kindern/ vnd koͤſtlichen Wohnun-“ gen/ vnd verlaſſen darzu nach jhrem Tode den“ Erben viel Summen an Portugaleſern/ Ro-“ ſenobeln/ Ducaten/ Cronen ꝛc. viel laͤſtige-“ Saͤcke an allerley Muͤntz. Alexander hatte die großmaͤchtigen The- ben beſtritten/ gewonnen/ vnd verwuͤſtet; Vnd weil jhme das Gluͤck ſo guͤnſtig gewe- ſen/ trohete er den Athenienſern/ begehrte mit ſcharffen Worten von jhnen/ wofern ſie Freunde verbleiben wolten/ die acht Redener/ aus Vrſach/ ſie waren jhme zuwider gewe- ſen: Vnd hetten/ wie liſtiglich Alexander der Freyheit deß Griechenlandes nachſtellete/ zeit- lich gemercket/ vnd das Volck gewarnet. De- moſthenes fuͤrchtete ſeiner Haut/ denn er war vnter der Zahl begrieffen/ gab den Buͤrgern zuver-

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Zitationshilfe:	Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/191>, abgerufen am 24.11.2024.

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