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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Das 10. Capitel/ der
Der Griechen wacker Volck vom vollen
Tranck befreyet
Fiel in die tolle Stadt vom Bacchus vberspey-
et/
Die tolle Stad so lag versencket in dem Wein/
Vergraben in dem Schlaff vnd tieff ge-
scharret ein.
Allhier verstehet der Poet die Bürget vnd
nennet die Stadt.

Ein anders/ Lasset vns näher hinzu-
treten/ vnd anschawen das Römische
Volck/ welches Gott der Herrscher vber
Himmel vnd Erden/ aus allen Heyden
vnd Völckern allein außerwehlet hat/
daß es allein allen andern solte gebieten:
Das Volck/ dessen Tugent in den Waf-
fen/ die Pracht in den Mayesteten der-
massen weit vnd breit außgestrecket gewe-
sen/ daß auch die Gräntze dieses gewalti-
gen Reichs nicht mit den Lagsteinen der
Erden/ sondern den Enden deß Him-
mels beschlossen worden. Nemlich das
Römische Volck als ein Vberwinder al-
ler Provincien/ vnd Bezwinger aller
Nationen stürtzete zuboden die Regimen-

te/
Das 10. Capitel/ der
Der Griechen wacker Volck vom vollen
Tranck befreyet
Fiel in die tolle Stadt vom Bacchus vberſpey-
et/
Die tolle Stad ſo lag verſencket in dem Wein/
Vergraben in dem Schlaff vnd tieff ge-
ſcharꝛet ein.
Allhier verſtehet der Poet die Buͤrget vnd
nennet die Stadt.

Ein anders/ Laſſet vns naͤher hinzu-
treten/ vnd anſchawen das Roͤmiſche
Volck/ welches Gott der Herꝛſcher vber
Himmel vnd Erden/ aus allen Heyden
vnd Voͤlckern allein außerwehlet hat/
daß es allein allen andern ſolte gebieten:
Das Volck/ deſſen Tugent in den Waf-
fen/ die Pracht in den Mayeſteten der-
maſſen weit vnd breit außgeſtrecket gewe-
ſen/ daß auch die Graͤntze dieſes gewalti-
gen Reichs nicht mit den Lagſteinen der
Erden/ ſondern den Enden deß Him-
mels beſchloſſen worden. Nemlich das
Roͤmiſche Volck als ein Vberwinder al-
ler Provincien/ vnd Bezwinger aller
Nationen ſtuͤrtzete zuboden die Regimen-

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[108/0128] Das 10. Capitel/ der Der Griechen wacker Volck vom vollen Tranck befreyet Fiel in die tolle Stadt vom Bacchus vberſpey- et/ Die tolle Stad ſo lag verſencket in dem Wein/ Vergraben in dem Schlaff vnd tieff ge- ſcharꝛet ein. Allhier verſtehet der Poet die Buͤrget vnd nennet die Stadt. Ein anders/ Laſſet vns naͤher hinzu- treten/ vnd anſchawen das Roͤmiſche Volck/ welches Gott der Herꝛſcher vber Himmel vnd Erden/ aus allen Heyden vnd Voͤlckern allein außerwehlet hat/ daß es allein allen andern ſolte gebieten: Das Volck/ deſſen Tugent in den Waf- fen/ die Pracht in den Mayeſteten der- maſſen weit vnd breit außgeſtrecket gewe- ſen/ daß auch die Graͤntze dieſes gewalti- gen Reichs nicht mit den Lagſteinen der Erden/ ſondern den Enden deß Him- mels beſchloſſen worden. Nemlich das Roͤmiſche Volck als ein Vberwinder al- ler Provincien/ vnd Bezwinger aller Nationen ſtuͤrtzete zuboden die Regimen- te/

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/128>, abgerufen am 24.11.2024.