Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759.Vorrede. mit meinen Augen sehen las-sen wollen. Wer bin ich ar- mer Wurm! daß du mir so gnädig bist, und warum hast du diese Gnade nicht andern erwiesen, die würdiger und treuer sind als ich, und die dieselbe auch besser würden an- gewendet haben? Du hast mich darum dazu ausersehen, damit jedermann überzeugend erkenne, daß dieses alles nicht mein Werk, sondern allein Thaten deiner freyen Gnade seyen. Lasse mich darum in meinen und denen Augen der Welt nichts seyn, werde aber in
Vorrede. mit meinen Augen ſehen laſ-ſen wollen. Wer bin ich ar- mer Wurm! daß du mir ſo gnaͤdig biſt, und warum haſt du dieſe Gnade nicht andern erwieſen, die wuͤrdiger und treuer ſind als ich, und die dieſelbe auch beſſer wuͤrden an- gewendet haben? Du haſt mich darum dazu auserſehen, damit jedermann uͤberzeugend erkenne, daß dieſes alles nicht mein Werk, ſondern allein Thaten deiner freyen Gnade ſeyen. Laſſe mich darum in meinen und denen Augen der Welt nichts ſeyn, werde aber in
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Vorrede.
mit meinen Augen ſehen laſ-
ſen wollen. Wer bin ich ar-
mer Wurm! daß du mir ſo
gnaͤdig biſt, und warum haſt
du dieſe Gnade nicht andern
erwieſen, die wuͤrdiger und
treuer ſind als ich, und die
dieſelbe auch beſſer wuͤrden an-
gewendet haben? Du haſt
mich darum dazu auserſehen,
damit jedermann uͤberzeugend
erkenne, daß dieſes alles nicht
mein Werk, ſondern allein
Thaten deiner freyen Gnade
ſeyen. Laſſe mich darum in
meinen und denen Augen der
Welt nichts ſeyn, werde aber
in
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Zitationshilfe: | Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_wiedergebohrne_1759/50>, abgerufen am 16.02.2025. |