Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759.Vorrede. nen fällt, und dasjenige, was die-sem am angenehmsten und Bewun- derungs-würdigsten vorkommt, er- wählet man, und schätzet es hoch, das übrige aber wird verworfen. Da nun die Gnade weit über alle Vernunft steiget, so ist folglich nicht möglich, daß selbige von bloß na- türlichen Menschen weder erkannt noch verehret werden könne. Lasset uns also für die grosse und selige Tha- ten der Gnade besser zu begreifen, und theuer zu schätzen, eine Verglei- chung zwischen denenselben, und de- nen grossen Thaten der Menschen anstellen. Jch weiß, ein jeder, auch nur unpartheyischer Leser wird für jene den Ausschlag geben. Worinn bestehen also die größ- von b 5
Vorrede. nen faͤllt, und dasjenige, was die-ſem am angenehmſten und Bewun- derungs-wuͤrdigſten vorkommt, er- waͤhlet man, und ſchaͤtzet es hoch, das uͤbrige aber wird verworfen. Da nun die Gnade weit uͤber alle Vernunft ſteiget, ſo iſt folglich nicht moͤglich, daß ſelbige von bloß na- tuͤrlichen Menſchen weder erkannt noch verehret werden koͤnne. Laſſet uns alſo fuͤr die groſſe und ſelige Tha- ten der Gnade beſſer zu begreifen, und theuer zu ſchaͤtzen, eine Verglei- chung zwiſchen denenſelben, und de- nen groſſen Thaten der Menſchen anſtellen. Jch weiß, ein jeder, auch nur unpartheyiſcher Leſer wird fuͤr jene den Ausſchlag geben. Worinn beſtehen alſo die groͤß- von b 5
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Vorrede.
nen faͤllt, und dasjenige, was die-
ſem am angenehmſten und Bewun-
derungs-wuͤrdigſten vorkommt, er-
waͤhlet man, und ſchaͤtzet es hoch,
das uͤbrige aber wird verworfen.
Da nun die Gnade weit uͤber alle
Vernunft ſteiget, ſo iſt folglich nicht
moͤglich, daß ſelbige von bloß na-
tuͤrlichen Menſchen weder erkannt
noch verehret werden koͤnne. Laſſet
uns alſo fuͤr die groſſe und ſelige Tha-
ten der Gnade beſſer zu begreifen,
und theuer zu ſchaͤtzen, eine Verglei-
chung zwiſchen denenſelben, und de-
nen groſſen Thaten der Menſchen
anſtellen. Jch weiß, ein jeder, auch
nur unpartheyiſcher Leſer wird fuͤr
jene den Ausſchlag geben.
Worinn beſtehen alſo die groͤß-
ten Thaten der Helden auf Erden!
wenn ſie am fuͤrtreflichſten gefuͤhret
werden, und den gluͤcklichſten Fort-
gang haben. Sie uͤberwinden und
beſiegen Feinde; die, wenn ſie am
fuͤrchterlichſten und maͤchtigſten, nur
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