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Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759.

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Thaten der Gnade. III. Stück.
che, ihnen ihren nahen Untergang vor Au-
gen zu stellen, aber alles war umsonst, sie
blieben in ihrem Schlaf, und erwarteten in
größter Sicherheit die Gerichte, die sie auf
die jämmerlichste Weise aufreibten und ver-
derbten. Die Sodomiten hörten ohne
Zweifel manche Warnung und Aufweckung
von Loth, sie sehen ihn und die Seinen mit
denen Engeln ausziehen, aber sie bleiben
fühllos, bis der Schwefelregen sie verzehr-
te. Jerusalem hörte den Heyland predigen,
Thaten und Wunder thun, aber es bliebe
in der Sicherheit, und gedachte nicht an
diesem seinem Tag, was zu seinem Frieden
dienete, denn es war vor seinen Augen ver-
borgen. Lucä 19:42. Doch nicht nur die
entfernteste Zeiten liefern uns die betrübte-
ste Beyspiele von der Sicherheit der Men-
schen, sondern wir haben die deutlichste
Zeugnisse in der heiligen Schrift, daß die
letzte Zeiten an Sicherheit, Finsterniß und
Sorglosigkeit denen ersten gleich kommen,
wo nicht übertreffen werden, erwege man
zu diesem Ende folgende Aussprüche: Lucä
17:26.27.28.29.30.18:8. 1. Thess.
5:3. 1. Tim. 4:1. 2. Tim. 3:1=5.
2. Pet. 3:3. Jud. 18.

Wir sehen die Erfüllung dieser Vorher-
sagungen in unsern Tagen auf eine über-
zeugende aber auch betrübte Weise. Wer

Licht
N 3

Thaten der Gnade. III. Stuͤck.
che, ihnen ihren nahen Untergang vor Au-
gen zu ſtellen, aber alles war umſonſt, ſie
blieben in ihrem Schlaf, und erwarteten in
groͤßter Sicherheit die Gerichte, die ſie auf
die jaͤmmerlichſte Weiſe aufreibten und ver-
derbten. Die Sodomiten hoͤrten ohne
Zweifel manche Warnung und Aufweckung
von Loth, ſie ſehen ihn und die Seinen mit
denen Engeln ausziehen, aber ſie bleiben
fuͤhllos, bis der Schwefelregen ſie verzehr-
te. Jeruſalem hoͤrte den Heyland predigen,
Thaten und Wunder thun, aber es bliebe
in der Sicherheit, und gedachte nicht an
dieſem ſeinem Tag, was zu ſeinem Frieden
dienete, denn es war vor ſeinen Augen ver-
borgen. Lucaͤ 19:42. Doch nicht nur die
entfernteſte Zeiten liefern uns die betruͤbte-
ſte Beyſpiele von der Sicherheit der Men-
ſchen, ſondern wir haben die deutlichſte
Zeugniſſe in der heiligen Schrift, daß die
letzte Zeiten an Sicherheit, Finſterniß und
Sorgloſigkeit denen erſten gleich kommen,
wo nicht uͤbertreffen werden, erwege man
zu dieſem Ende folgende Ausſpruͤche: Lucaͤ
17:26.27.28.29.30.18:8. 1. Theſſ.
5:3. 1. Tim. 4:1. 2. Tim. 3:1=5.
2. Pet. 3:3. Jud. 18.

Wir ſehen die Erfuͤllung dieſer Vorher-
ſagungen in unſern Tagen auf eine uͤber-
zeugende aber auch betruͤbte Weiſe. Wer

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[197/0249] Thaten der Gnade. III. Stuͤck. che, ihnen ihren nahen Untergang vor Au- gen zu ſtellen, aber alles war umſonſt, ſie blieben in ihrem Schlaf, und erwarteten in groͤßter Sicherheit die Gerichte, die ſie auf die jaͤmmerlichſte Weiſe aufreibten und ver- derbten. Die Sodomiten hoͤrten ohne Zweifel manche Warnung und Aufweckung von Loth, ſie ſehen ihn und die Seinen mit denen Engeln ausziehen, aber ſie bleiben fuͤhllos, bis der Schwefelregen ſie verzehr- te. Jeruſalem hoͤrte den Heyland predigen, Thaten und Wunder thun, aber es bliebe in der Sicherheit, und gedachte nicht an dieſem ſeinem Tag, was zu ſeinem Frieden dienete, denn es war vor ſeinen Augen ver- borgen. Lucaͤ 19:42. Doch nicht nur die entfernteſte Zeiten liefern uns die betruͤbte- ſte Beyſpiele von der Sicherheit der Men- ſchen, ſondern wir haben die deutlichſte Zeugniſſe in der heiligen Schrift, daß die letzte Zeiten an Sicherheit, Finſterniß und Sorgloſigkeit denen erſten gleich kommen, wo nicht uͤbertreffen werden, erwege man zu dieſem Ende folgende Ausſpruͤche: Lucaͤ 17:26.27.28.29.30.18:8. 1. Theſſ. 5:3. 1. Tim. 4:1. 2. Tim. 3:1=5. 2. Pet. 3:3. Jud. 18. Wir ſehen die Erfuͤllung dieſer Vorher- ſagungen in unſern Tagen auf eine uͤber- zeugende aber auch betruͤbte Weiſe. Wer Licht N 3

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Zitationshilfe: Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_wiedergebohrne_1759/249>, abgerufen am 24.11.2024.