schaffen, eile jedermann seine Erbarmungen zu suchen, weil sein Herze sich offen zeiget.
O Heyland! du hast das Recht zum Heil der Seelen in deinen Händen, nach- dem du dasselbe mit deinem Tode erworben hast. Theile es doch alle Tage vielen Men- schen aus. Die Errettung einer jeden See- le, legt ein Zeugniß ab, von der Vollgül- tigkeit deines Opfers. Richte dir darum viele Denkmahle deiner Ehre auf, damit deine Feinde beschämet, dem Name aber an allen Orten erhöhet und verherrlichet werde.
Nachdem nun diese Seele einmahl zu dem Leben, das aus GOtt ist, durchgebro- chen, so legte sie auch viele köstliche Kenn- zeichen ihrer neuen Geburt aus GOtt an den Tag, und suchte nun als eine Erlösete aus der Hand ihrer Feinde, dem HErrn ohne Furcht (in einer Evangelischen Freu- digkeit) zu dienen, in Heiligkeit und Ge- rechtigkeit für ihm, alle die Tage ihres Le- bens. Luc. 1:75. 76. Sie freute sich herzlich die Vorhöfe des HErrn zu besu- chen, ihre Opfer ihrem GOtt zu bringen, und ihre Seele in seinem Dienste zu er- quicken. Jhre besondern Uebungen waren herzlich, und ihr Geist wurde immer hun- geriger nach denen Seligkeiten der innersten Gemeinschaft mit GOtt, und der völligsten
Ver-
Der groſſen und ſeligen
ſchaffen, eile jedermann ſeine Erbarmungen zu ſuchen, weil ſein Herze ſich offen zeiget.
O Heyland! du haſt das Recht zum Heil der Seelen in deinen Haͤnden, nach- dem du daſſelbe mit deinem Tode erworben haſt. Theile es doch alle Tage vielen Men- ſchen aus. Die Errettung einer jeden See- le, legt ein Zeugniß ab, von der Vollguͤl- tigkeit deines Opfers. Richte dir darum viele Denkmahle deiner Ehre auf, damit deine Feinde beſchaͤmet, dem Name aber an allen Orten erhoͤhet und verherrlichet werde.
Nachdem nun dieſe Seele einmahl zu dem Leben, das aus GOtt iſt, durchgebro- chen, ſo legte ſie auch viele koͤſtliche Kenn- zeichen ihrer neuen Geburt aus GOtt an den Tag, und ſuchte nun als eine Erloͤſete aus der Hand ihrer Feinde, dem HErrn ohne Furcht (in einer Evangeliſchen Freu- digkeit) zu dienen, in Heiligkeit und Ge- rechtigkeit fuͤr ihm, alle die Tage ihres Le- bens. Luc. 1:75. 76. Sie freute ſich herzlich die Vorhoͤfe des HErrn zu beſu- chen, ihre Opfer ihrem GOtt zu bringen, und ihre Seele in ſeinem Dienſte zu er- quicken. Jhre beſondern Uebungen waren herzlich, und ihr Geiſt wurde immer hun- geriger nach denen Seligkeiten der innerſten Gemeinſchaft mit GOtt, und der voͤlligſten
Ver-
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0206"n="154"/><fwplace="top"type="header">Der groſſen und ſeligen</fw><lb/>ſchaffen, eile jedermann ſeine Erbarmungen<lb/>
zu ſuchen, weil ſein Herze ſich offen zeiget.</p><lb/><p>O Heyland! du haſt das Recht zum<lb/>
Heil der Seelen in deinen Haͤnden, nach-<lb/>
dem du daſſelbe mit deinem Tode erworben<lb/>
haſt. Theile es doch alle Tage vielen Men-<lb/>ſchen aus. Die Errettung einer jeden See-<lb/>
le, legt ein Zeugniß ab, von der Vollguͤl-<lb/>
tigkeit deines Opfers. Richte dir darum<lb/>
viele Denkmahle deiner Ehre auf, damit<lb/>
deine Feinde beſchaͤmet, dem Name aber<lb/>
an allen Orten erhoͤhet und verherrlichet<lb/>
werde.</p><lb/><p>Nachdem nun dieſe Seele einmahl zu<lb/>
dem Leben, das aus GOtt iſt, durchgebro-<lb/>
chen, ſo legte ſie auch viele koͤſtliche Kenn-<lb/>
zeichen ihrer neuen Geburt aus GOtt an<lb/>
den Tag, und ſuchte nun als eine Erloͤſete<lb/>
aus der Hand ihrer Feinde, dem HErrn<lb/>
ohne Furcht (in einer Evangeliſchen Freu-<lb/>
digkeit) zu dienen, in Heiligkeit und Ge-<lb/>
rechtigkeit fuͤr ihm, alle die Tage ihres Le-<lb/>
bens. Luc. 1:75. 76. Sie freute ſich<lb/>
herzlich die Vorhoͤfe des HErrn zu beſu-<lb/>
chen, ihre Opfer ihrem GOtt zu bringen,<lb/>
und ihre Seele in ſeinem Dienſte zu er-<lb/>
quicken. Jhre beſondern Uebungen waren<lb/>
herzlich, und ihr Geiſt wurde immer hun-<lb/>
geriger nach denen Seligkeiten der innerſten<lb/>
Gemeinſchaft mit GOtt, und der voͤlligſten<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Ver-</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[154/0206]
Der groſſen und ſeligen
ſchaffen, eile jedermann ſeine Erbarmungen
zu ſuchen, weil ſein Herze ſich offen zeiget.
O Heyland! du haſt das Recht zum
Heil der Seelen in deinen Haͤnden, nach-
dem du daſſelbe mit deinem Tode erworben
haſt. Theile es doch alle Tage vielen Men-
ſchen aus. Die Errettung einer jeden See-
le, legt ein Zeugniß ab, von der Vollguͤl-
tigkeit deines Opfers. Richte dir darum
viele Denkmahle deiner Ehre auf, damit
deine Feinde beſchaͤmet, dem Name aber
an allen Orten erhoͤhet und verherrlichet
werde.
Nachdem nun dieſe Seele einmahl zu
dem Leben, das aus GOtt iſt, durchgebro-
chen, ſo legte ſie auch viele koͤſtliche Kenn-
zeichen ihrer neuen Geburt aus GOtt an
den Tag, und ſuchte nun als eine Erloͤſete
aus der Hand ihrer Feinde, dem HErrn
ohne Furcht (in einer Evangeliſchen Freu-
digkeit) zu dienen, in Heiligkeit und Ge-
rechtigkeit fuͤr ihm, alle die Tage ihres Le-
bens. Luc. 1:75. 76. Sie freute ſich
herzlich die Vorhoͤfe des HErrn zu beſu-
chen, ihre Opfer ihrem GOtt zu bringen,
und ihre Seele in ſeinem Dienſte zu er-
quicken. Jhre beſondern Uebungen waren
herzlich, und ihr Geiſt wurde immer hun-
geriger nach denen Seligkeiten der innerſten
Gemeinſchaft mit GOtt, und der voͤlligſten
Ver-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_wiedergebohrne_1759/206>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.