Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759.Thaten der Gnade. II. Stück. setzlichen Finsterniß, die eine Art der Ehreund Achtung unter denen Menschen, und ein Mittel, ihr Glücke in einer gleichen Waagschale zu behalten, darinnen suchen und zu finden meynen, auf eine recht tolle und heidnische Weise sich gegen ein jedes Creutz, Anfechtung und Widerwärtigkeit zu wehren, und ehender die Seele allen tödt- lichen Gefahren bloß zu geben, als sich de- nen Absichten der Gnade unter dem Creutze zu ergeben! Wie viele Blödigkeit, wie vie- len Unglauben, Schwachheit und Zaghaf- tigkeit zeigen auch viele Begnadete in denen Anfängen eines jeden Creutzesweges! Wie öfters sinket man mit Petro, wenn eine Fluth der Trübsalen gegen uns schläget! Wie vielmahl fliehet man von JEsu nicht! wenn man bey ihm in denen schweren Stun- den aushalten sollte. Guter Heyland! du Vorgänger in de- Nach- H 3
Thaten der Gnade. II. Stuͤck. ſetzlichen Finſterniß, die eine Art der Ehreund Achtung unter denen Menſchen, und ein Mittel, ihr Gluͤcke in einer gleichen Waagſchale zu behalten, darinnen ſuchen und zu finden meynen, auf eine recht tolle und heidniſche Weiſe ſich gegen ein jedes Creutz, Anfechtung und Widerwaͤrtigkeit zu wehren, und ehender die Seele allen toͤdt- lichen Gefahren bloß zu geben, als ſich de- nen Abſichten der Gnade unter dem Creutze zu ergeben! Wie viele Bloͤdigkeit, wie vie- len Unglauben, Schwachheit und Zaghaf- tigkeit zeigen auch viele Begnadete in denen Anfaͤngen eines jeden Creutzesweges! Wie oͤfters ſinket man mit Petro, wenn eine Fluth der Truͤbſalen gegen uns ſchlaͤget! Wie vielmahl fliehet man von JEſu nicht! wenn man bey ihm in denen ſchweren Stun- den aushalten ſollte. Guter Heyland! du Vorgaͤnger in de- Nach- H 3
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Thaten der Gnade. II. Stuͤck.
ſetzlichen Finſterniß, die eine Art der Ehre
und Achtung unter denen Menſchen, und
ein Mittel, ihr Gluͤcke in einer gleichen
Waagſchale zu behalten, darinnen ſuchen
und zu finden meynen, auf eine recht tolle
und heidniſche Weiſe ſich gegen ein jedes
Creutz, Anfechtung und Widerwaͤrtigkeit
zu wehren, und ehender die Seele allen toͤdt-
lichen Gefahren bloß zu geben, als ſich de-
nen Abſichten der Gnade unter dem Creutze
zu ergeben! Wie viele Bloͤdigkeit, wie vie-
len Unglauben, Schwachheit und Zaghaf-
tigkeit zeigen auch viele Begnadete in denen
Anfaͤngen eines jeden Creutzesweges! Wie
oͤfters ſinket man mit Petro, wenn eine
Fluth der Truͤbſalen gegen uns ſchlaͤget!
Wie vielmahl fliehet man von JEſu nicht!
wenn man bey ihm in denen ſchweren Stun-
den aushalten ſollte.
Guter Heyland! du Vorgaͤnger in de-
nen Creutzeswegen, lehre jedermann das
Geheimniß, die heilſamen Abſichten, und
die groſſen Seligkeiten, die in denen Leiden
liegen, in welche du die Deinen fuͤhreſt,
ſchenke jeder Seele deine Gnade, mit Ge-
laſſenheit und willigem Herzen die Wege zu
betretten, deren Ende du mit Ehre und
Herrlichkeit zu bekroͤnen eileſt. Laſſe uns
hier unter deiner Gnadenkraft mit dir leiden,
damit wir dort mit dir herrſchen und ſiegen.
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