Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.cher nach gehends weiters Kriegen mußte/ bis er auch umkommen. Worbej dann die Pöeten und Heidnische scribenten vil fablen und gedichte auff die bahn gebracht haben. Es hat aber AEneas in Italien 3. jahr lang/ und sein Sohn Ascanius 38. jahr geregiert. Von den Königen/ welche über das Volk Israel geherrschet. Jahr der Welt 2880. Saul DEr Hebreer erste König ware Saul / welcher alß er seines Vatters verlohrne Esel wider zubekommen/ den Propheten Samuel besprochen/ das Königreich gefunden und erlangt/ und wurde zu einem König über Israel gesalbet. Hat sich bej dem antritt der Regierung wol angelassen/ er ware ein ansehnliche Person/ umm das Haupt länger dan andere. Er dämpfte die feinde der Kirchen mit seinem Söhn Jonathan gewaltiglich. Der schein seiner Gottsforch/ seines eifers und die ehrerbietung gege dem Propheten Samuel/ hat ein greßliches aussehen gewünnen/ in dem er auß hochmuth und geiz Gott dem Herren ungehorsam worden/ auch darauff auß einer sünde in die andere gefallen. Deß Davids abgesagter Feind ward Saul / dessen sein Sohn Jonathan bester Freünd verbleibte. Zu letst verließ jhn der gute Seist überal/ und die Götliche Offenbahrungen/ zauberin zu Endor/ welche Saul auß verzweifflung berahtete/ ein Gespenst dem Propheren Samuel gleich schend/ nach den bezauberren Augenschein herfürgebracht/ und ist Saul entlich in verzweifflung gestorben / sich selbsten leibloß machend/ die Seel dem Sathan/ den todnen Leichnam den Feinden zu ihrem Hönischen bejspil hinderlaßend/ alles nach den dröüungen des gerechten Gottes. David. David der liebe man Gottes/ und Hocherleüchter Prophet / ward nach des Herren wahl/ in seinen jungen jahren zum König Jahr der Welt 2890. über Israel an Saul Statt verordnet. Erzeigete vor den Jahren ein Königlichen Geist/ und ein gemüet welches zu heroischen Tugenden und anschlegen gewidmet. Dessen Königliche Ambts verwaltung in der Gottsforcht gegen dem Allerböchsten/ in der ge[unleserliches Material]echtigkeit gegen die undergebnen/ in der sanfftmut gegen den feinden/ billich allen Königen/ Fürsten und Regenten zum Exempel fürgestelt sein solle. cher nach gehends weiters Kriegen mußte/ bis er auch umkommen. Worbej dann die Pöeten und Heidnische scribenten vil fablen und gedichte auff die bahn gebracht haben. Es hat aber AEneas in Italien 3. jahr lang/ und sein Sohn Ascanius 38. jahr geregiert. Von den Königen/ welche über das Volk Israel geherrschet. Jahr der Welt 2880. Saul DEr Hebreer erste König ware Saul / welcher alß er seines Vatters verlohrne Esel wider zubekom̃en/ den Propheten Samuel besprochen/ das Königreich gefunden und erlangt/ und wurde zu einem König über Israel gesalbet. Hat sich bej dem antritt der Regierung wol angelassen/ er ware ein ansehnliche Person/ um̃ das Haupt länger dan andere. Er dämpfte die feinde der Kirchen mit seinem Söhn Jonathan gewaltiglich. Der schein seiner Gottsforch/ seines eifers und die ehrerbietung gege dem Propheten Samuel/ hat ein greßliches aussehen gewünnen/ in dem er auß hochmuth und geiz Gott dem Herren ungehorsam worden/ auch darauff auß einer sünde in die andere gefallen. Deß Davids abgesagter Feind ward Saul / dessen sein Sohn Jonathan bester Freünd verbleibte. Zu letst verließ jhn der gute Seist überal/ und die Götliche Offenbahrungen/ zauberin zu Endor/ welche Saul auß verzweifflung berahtete/ ein Gespenst dem Propheren Samuel gleich schend/ nach den bezauberren Augenschein herfürgebracht/ und ist Saul entlich in verzweifflung gestorben / sich selbsten leibloß machend/ die Seel dem Sathan/ den todnen Leichnam den Feinden zu ihrem Hönischen bejspil hinderlaßend/ alles nach den dröüungen des gerechten Gottes. David. David der liebe man Gottes/ und Hocherleüchter Prophet / ward nach des Herren wahl/ in seinen jungen jahren zum König Jahr der Welt 2890. über Israel an Saul Statt verordnet. Erzeigete vor den Jahren ein Königlichen Geist/ und ein gemüet welches zu heroischen Tugenden und anschlegen gewidmet. Dessen Königliche Ambts verwaltung in der Gottsforcht gegen dem Allerböchsten/ in der ge[unleserliches Material]echtigkeit gegen die undergebnen/ in der sanfftmut gegen den feinden/ billich allen Königen/ Fürsten und Regenten zum Exempel fürgestelt sein solle. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0080" n="50"/> cher nach gehends weiters Kriegen mußte/ bis er auch umkommen. Worbej dann die Pöeten und Heidnische scribenten vil fablen und gedichte auff die bahn gebracht haben. Es hat aber AEneas in Italien 3. jahr lang/ und sein Sohn Ascanius 38. jahr geregiert.</p> <p>Von den Königen/ welche über das Volk Israel geherrschet.</p> <p><note place="left">Jahr der Welt 2880. Saul</note> DEr Hebreer erste König ware Saul / welcher alß er seines Vatters verlohrne Esel wider zubekom̃en/ den Propheten Samuel besprochen/ das Königreich gefunden und erlangt/ und wurde zu einem König über Israel gesalbet. Hat sich bej dem antritt der Regierung wol angelassen/ er ware ein ansehnliche Person/ um̃ das Haupt länger dan andere. Er dämpfte die feinde der Kirchen mit seinem Söhn Jonathan gewaltiglich. Der schein seiner Gottsforch/ seines eifers und die ehrerbietung gege dem Propheten Samuel/ hat ein greßliches aussehen gewünnen/ in dem er auß hochmuth und geiz Gott dem Herren ungehorsam worden/ auch darauff auß einer sünde in die andere gefallen. Deß Davids abgesagter Feind ward Saul / dessen sein Sohn Jonathan bester Freünd verbleibte. Zu letst verließ jhn der gute Seist überal/ und die Götliche Offenbahrungen/ zauberin zu Endor/ welche Saul auß verzweifflung berahtete/ ein Gespenst dem Propheren Samuel gleich schend/ nach den bezauberren Augenschein herfürgebracht/ und ist Saul entlich in verzweifflung gestorben / sich selbsten leibloß machend/ die Seel dem Sathan/ den todnen Leichnam den Feinden zu ihrem Hönischen bejspil hinderlaßend/ alles nach den dröüungen des gerechten Gottes.</p> <p><note place="left">David.</note> David der liebe man Gottes/ und Hocherleüchter Prophet / ward nach des Herren wahl/ in seinen jungen jahren zum König <note place="left">Jahr der Welt 2890.</note> über Israel an Saul Statt verordnet. Erzeigete vor den Jahren ein Königlichen Geist/ und ein gemüet welches zu heroischen Tugenden und anschlegen gewidmet. Dessen Königliche Ambts verwaltung in der Gottsforcht gegen dem Allerböchsten/ in der ge<gap reason="illegible"/>echtigkeit gegen die undergebnen/ in der sanfftmut gegen den feinden/ billich allen Königen/ Fürsten und Regenten zum Exempel fürgestelt sein solle.</p> </div> </body> </text> </TEI> [50/0080]
cher nach gehends weiters Kriegen mußte/ bis er auch umkommen. Worbej dann die Pöeten und Heidnische scribenten vil fablen und gedichte auff die bahn gebracht haben. Es hat aber AEneas in Italien 3. jahr lang/ und sein Sohn Ascanius 38. jahr geregiert.
Von den Königen/ welche über das Volk Israel geherrschet.
DEr Hebreer erste König ware Saul / welcher alß er seines Vatters verlohrne Esel wider zubekom̃en/ den Propheten Samuel besprochen/ das Königreich gefunden und erlangt/ und wurde zu einem König über Israel gesalbet. Hat sich bej dem antritt der Regierung wol angelassen/ er ware ein ansehnliche Person/ um̃ das Haupt länger dan andere. Er dämpfte die feinde der Kirchen mit seinem Söhn Jonathan gewaltiglich. Der schein seiner Gottsforch/ seines eifers und die ehrerbietung gege dem Propheten Samuel/ hat ein greßliches aussehen gewünnen/ in dem er auß hochmuth und geiz Gott dem Herren ungehorsam worden/ auch darauff auß einer sünde in die andere gefallen. Deß Davids abgesagter Feind ward Saul / dessen sein Sohn Jonathan bester Freünd verbleibte. Zu letst verließ jhn der gute Seist überal/ und die Götliche Offenbahrungen/ zauberin zu Endor/ welche Saul auß verzweifflung berahtete/ ein Gespenst dem Propheren Samuel gleich schend/ nach den bezauberren Augenschein herfürgebracht/ und ist Saul entlich in verzweifflung gestorben / sich selbsten leibloß machend/ die Seel dem Sathan/ den todnen Leichnam den Feinden zu ihrem Hönischen bejspil hinderlaßend/ alles nach den dröüungen des gerechten Gottes.
Jahr der Welt 2880. Saul David der liebe man Gottes/ und Hocherleüchter Prophet / ward nach des Herren wahl/ in seinen jungen jahren zum König über Israel an Saul Statt verordnet. Erzeigete vor den Jahren ein Königlichen Geist/ und ein gemüet welches zu heroischen Tugenden und anschlegen gewidmet. Dessen Königliche Ambts verwaltung in der Gottsforcht gegen dem Allerböchsten/ in der ge_ echtigkeit gegen die undergebnen/ in der sanfftmut gegen den feinden/ billich allen Königen/ Fürsten und Regenten zum Exempel fürgestelt sein solle.
David.
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Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/80>, abgerufen am 16.07.2024. |