Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite

Jahr der Welt 2520. Nach dem tode Josua/ welcher 110. jahr gelebt/ rufften die Otho[unleserliches Material] über Israel. [unleserliches Material]dnische sachen. betrangten Israeliten zu Gott/ da ihnen dann der Othontel/ Calebs Bruder zum Haupt und richter geben war/ welcher die Syrer geschlagen und Israel errettet hatte.

Um selbige zeit/ nam die Heidnische abgötterej und aberglauben allenthalben/ neben der wahren Kirchen/ überhand. Dazumal solle in Assyrien Amyntas, Panaus in der Statt Argos, Erichtonius bej den Atheniensern/ Minos in Creta geregtert haben und verrümt gewesen sem / und solle Sisyphus in Achaja, die Statt Ephyram, so nachgehends Corinthus genenner worden/ erbaut haben.

Chud. Chud der Fürst über Israel/ als er noch jung/ schlug der Moabiter König Eglon mit list rod/ und sezete die Kinder Israel in die Frejheit wider / nach dem Zehen tausend der dapfersten under den Samgar. Moabitern in einer Schlacht erlegt waren. Samgar schlug auch mit einem Ochsensteken 600. Philister. Daher der Satan solche nachzuäffen/ seine Helden under den Heiden aufgebracht / als da sejn mußte Perseus, Bellerophontes, Pelops und andere.

Debora. Jahr der Welt 2632. Barac. Iael. So sind etwan auch fürnemme Staats sachen durch Weibspersonen verwaltet worden/ wie dann nicht allein die Weltlichen Historien bezeugen/ sondern das Wort Gottes selbst zeiget: Deßgleichen darin ware Debora eine Prophetin und Iael. Deren dise den Feldobersten Sisseram/ als er trunken Weins/ erlegt/ und hiemit Jabins eines Königs der Cananiter träfften gebrochen/ bäide zu mahl aber und Barac haben der Israeliten Wolfart durch Gottes bejstand verschaffet.

Des Sathans blenbungen zu Delphis. So hatte der Sathan seine Weissegerinnen zur selbigen zeit/ und ward verrühmt das Oraculum zu Delphis, wann der Teufel aus einer Höle/ darob ein Drejfüssiger Tisch/ und darauf eine gewüsse Weibsperson hierzu gewidmet stunde/ durch welche könfftige ding/ wiewol nach des Teufels art / geoffenbart wurden. Umm diese Zeit solle auch Orpheus gelebt/ und sollen die Heiden angehebt haben Orpheus. auf Vogelgeschrej achtung geben / das Eingeweid anschauen/ bej dem Feuer weissagen/ und was dergleichen mehr. Amphictyon lehrete under den Griechen die Träum außlegen. Auch solle dazumal Daedalus. der Künstler Daedalus/ von dem man gedichtet/ er habe fliegen können / sich erzeigt haben.

Jahr der Welt 2520. Nach dem tode Josua/ welcher 110. jahr gelebt/ rufften die Otho[unleserliches Material] über Israel. [unleserliches Material]dnische sachen. betrangten Israeliten zu Gott/ da ihnen dann der Othontel/ Calebs Bruder zum Haupt und richter geben war/ welcher die Syrer geschlagen und Israel errettet hatte.

Um selbige zeit/ nam die Heidnische abgötterej und aberglauben allenthalben/ neben der wahren Kirchen/ überhand. Dazumal solle in Assyrien Amyntas, Panaus in der Statt Argos, Erichtonius bej den Atheniensern/ Minos in Creta geregtert haben und verrümt gewesen sem / und solle Sisyphus in Achaja, die Statt Ephyram, so nachgehends Corinthus genenner worden/ erbaut haben.

Chud. Chud der Fürst über Israel/ als er noch jung/ schlug der Moabiter König Eglon mit list rod/ und sezete die Kinder Israel in die Frejheit wider / nach dem Zehen tausend der dapfersten under den Samgar. Moabitern in einer Schlacht erlegt waren. Samgar schlug auch mit einem Ochsensteken 600. Philister. Daher der Satan solche nachzuäffen/ seine Helden under den Heiden aufgebracht / als da sejn mußte Perseus, Bellerophontes, Pelops und andere.

Debora. Jahr der Welt 2632. Barac. Iael. So sind etwan auch fürnemme Staats sachen durch Weibspersonen verwaltet worden/ wie dann nicht allein die Weltlichen Historien bezeugen/ sondern das Wort Gottes selbst zeiget: Deßgleichen darin ware Debora eine Prophetin und Iael. Deren dise den Feldobersten Sisseram/ als er trunken Weins/ erlegt/ und hiemit Jabins eines Königs der Cananiter träfften gebrochen/ bäide zu mahl aber und Barac haben der Israeliten Wolfart durch Gottes bejstand verschaffet.

Des Sathans blenbungen zu Delphis. So hatte der Sathan seine Weissegerinnen zur selbigen zeit/ und ward verrühmt das Oraculum zu Delphis, wann der Teufel aus einer Höle/ darob ein Drejfüssiger Tisch/ und darauf eine gewüsse Weibsperson hierzu gewidmet stunde/ durch welche könfftige ding/ wiewol nach des Teufels art / geoffenbart wurden. Um̃ diese Zeit solle auch Orpheus gelebt/ und sollen die Heiden angehebt haben Orpheus. auf Vogelgeschrej achtung geben / das Eingeweid anschauen/ bej dem Feuer weissagen/ und was dergleichen mehr. Amphictyon lehrete under den Griechen die Träum außlegen. Auch solle dazumal Daedalus. der Künstler Daedalus/ von dem man gedichtet/ er habe fliegen können / sich erzeigt haben.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0073" n="43"/>
        <p><note place="right">Jahr der Welt 2520.</note> Nach dem tode Josua/ welcher 110. jahr            gelebt/ rufften die <note place="right">Otho<gap reason="illegible"/> über Israel. <gap reason="illegible"/>dnische sachen.</note>            betrangten Israeliten zu Gott/ da ihnen dann der Othontel/ Calebs Bruder zum Haupt und            richter geben war/ welcher die Syrer geschlagen und Israel errettet hatte.</p>
        <p>Um selbige zeit/ nam die Heidnische abgötterej und aberglauben allenthalben/ neben der            wahren Kirchen/ überhand. Dazumal solle in Assyrien Amyntas, Panaus in der Statt Argos,            Erichtonius bej den Atheniensern/ Minos in Creta geregtert haben und verrümt gewesen sem           / und solle Sisyphus in Achaja, die Statt Ephyram, so nachgehends Corinthus genenner            worden/ erbaut haben.</p>
        <p><note place="right">Chud.</note> Chud der Fürst über Israel/ als er noch jung/ schlug            der Moabiter König Eglon mit list rod/ und sezete die Kinder Israel in die Frejheit wider           / nach dem Zehen tausend der dapfersten under den <note place="right">Samgar.</note>            Moabitern in einer Schlacht erlegt waren. Samgar schlug auch mit einem Ochsensteken 600.            Philister. Daher der Satan solche nachzuäffen/ seine Helden under den Heiden aufgebracht           / als da sejn mußte Perseus, Bellerophontes, Pelops und andere.</p>
        <p><note place="right">Debora. Jahr der Welt 2632. Barac. Iael.</note> So sind etwan auch            fürnemme Staats sachen durch Weibspersonen verwaltet worden/ wie dann nicht allein die            Weltlichen Historien bezeugen/ sondern das Wort Gottes selbst zeiget: Deßgleichen darin            ware Debora eine Prophetin und Iael. Deren dise den Feldobersten Sisseram/ als er trunken            Weins/ erlegt/ und hiemit Jabins eines Königs der Cananiter träfften gebrochen/ bäide            zu mahl aber und Barac haben der Israeliten Wolfart durch Gottes bejstand verschaffet.</p>
        <p><note place="right">Des Sathans blenbungen zu Delphis.</note> So hatte der Sathan seine            Weissegerinnen zur selbigen zeit/ und ward verrühmt das Oraculum zu Delphis, wann der            Teufel aus einer Höle/ darob ein Drejfüssiger Tisch/ und darauf eine gewüsse Weibsperson            hierzu gewidmet stunde/ durch welche könfftige ding/ wiewol nach des Teufels art /            geoffenbart wurden. Um&#x0303; diese Zeit solle auch Orpheus gelebt/ und sollen die            Heiden angehebt haben <note place="right">Orpheus.</note> auf Vogelgeschrej achtung geben           / das Eingeweid anschauen/ bej dem Feuer weissagen/ und was dergleichen mehr. Amphictyon            lehrete under den Griechen die Träum außlegen. Auch solle dazumal <note place="right">Daedalus.</note> der Künstler Daedalus/ von dem man gedichtet/ er habe fliegen können           / sich erzeigt haben.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[43/0073] Nach dem tode Josua/ welcher 110. jahr gelebt/ rufften die betrangten Israeliten zu Gott/ da ihnen dann der Othontel/ Calebs Bruder zum Haupt und richter geben war/ welcher die Syrer geschlagen und Israel errettet hatte. Jahr der Welt 2520. Otho_ über Israel. _ dnische sachen. Um selbige zeit/ nam die Heidnische abgötterej und aberglauben allenthalben/ neben der wahren Kirchen/ überhand. Dazumal solle in Assyrien Amyntas, Panaus in der Statt Argos, Erichtonius bej den Atheniensern/ Minos in Creta geregtert haben und verrümt gewesen sem / und solle Sisyphus in Achaja, die Statt Ephyram, so nachgehends Corinthus genenner worden/ erbaut haben. Chud der Fürst über Israel/ als er noch jung/ schlug der Moabiter König Eglon mit list rod/ und sezete die Kinder Israel in die Frejheit wider / nach dem Zehen tausend der dapfersten under den Moabitern in einer Schlacht erlegt waren. Samgar schlug auch mit einem Ochsensteken 600. Philister. Daher der Satan solche nachzuäffen/ seine Helden under den Heiden aufgebracht / als da sejn mußte Perseus, Bellerophontes, Pelops und andere. Chud. Samgar. So sind etwan auch fürnemme Staats sachen durch Weibspersonen verwaltet worden/ wie dann nicht allein die Weltlichen Historien bezeugen/ sondern das Wort Gottes selbst zeiget: Deßgleichen darin ware Debora eine Prophetin und Iael. Deren dise den Feldobersten Sisseram/ als er trunken Weins/ erlegt/ und hiemit Jabins eines Königs der Cananiter träfften gebrochen/ bäide zu mahl aber und Barac haben der Israeliten Wolfart durch Gottes bejstand verschaffet. Debora. Jahr der Welt 2632. Barac. Iael. So hatte der Sathan seine Weissegerinnen zur selbigen zeit/ und ward verrühmt das Oraculum zu Delphis, wann der Teufel aus einer Höle/ darob ein Drejfüssiger Tisch/ und darauf eine gewüsse Weibsperson hierzu gewidmet stunde/ durch welche könfftige ding/ wiewol nach des Teufels art / geoffenbart wurden. Um̃ diese Zeit solle auch Orpheus gelebt/ und sollen die Heiden angehebt haben auf Vogelgeschrej achtung geben / das Eingeweid anschauen/ bej dem Feuer weissagen/ und was dergleichen mehr. Amphictyon lehrete under den Griechen die Träum außlegen. Auch solle dazumal der Künstler Daedalus/ von dem man gedichtet/ er habe fliegen können / sich erzeigt haben. Des Sathans blenbungen zu Delphis. Orpheus. Daedalus.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/73
Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/73>, abgerufen am 21.11.2024.