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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Warschau geht über 1. Septemb. gegen ein ander geruket/ hat es zwar anfänglich das ansehen/ als wann ein edweder sein Glük durch ein treffen versuchen wolte/ es machte sich aber der König in Pohlen in aller stille nach Krakau/ Carl Gustav schikte ihm General Wittenbergen nach / gieng inzwüschen auff Warschau/ und bekam selbige statt ohne sonderbaren widerstand ein / da aber Pohlen ihr läger zwüschen Opozno/ und Crzamow auffgeschlagen/ und die Schweden dergleichen gethan/ Pohlen werden geschladen 6. Sept. geriete es zu einem harien treffen/ darinnen von Pohlnischer seiten auff die 2000. mann/ und ein guter theil der Schweden gebliben: General Wittenberg aber verwundet worden/ hierauff begaben sich die Pohlen gegen Crakau/ denen die Schweden nicht allein nachgiengen / sondern auch sich des Berg Schlosses Landes Cron/ und Wizniz bemächtigten/ und die statt Crakau belägerten. Wenig Land Graaf Fridrichens in Hessen tod 30. Sept. darnachkam Land Graaf Friderich in Hessen um sein leben.

Dann als zuvor die Schweden das stättlein Costian eingenommen/ und solches der Staroste von Bomstel wider durch hinderlist erobert/ hat sich gedachter Land Graaf dises unwissend mit seinen bei sich habenden leuten dahin begeben/ in dem er aber etliche von den seinigen voran geschiket/ und selbige nit wider zuruk gekommen/ ist er selbsten gegen den Schlagbaum zugeritten/ allda er bald vom Pferde geschossen worden. Dises zu rechnen ist der Schwedische General Major Wrezowiz mit völkern dahin gegangen/ und hat nach einbekommenem stättlein alles was in den Waaffen gewesen/ wider nider gehauen.

In dem also die statt Crakau über drei wochen lang belägert/ Crakau erobert 9. Oct. und keinen entsaz zu hoffen/ schloß mit General Wittenbergen einen Accord: Daß alle Catholische Stände darinne bei ihrer Religion solten gelassen: die Geistlichen von aller einqvartierung befrejet: bei ihren Gütern beschüzet: de Adel/ die Academi/ und burger an ihren Privilegien und freiheiten nicht gehindert: dem Kiowischen Castellan samt andern Kriegs Officirern neben der darin ligende besazung mit Sak und Pak / fliegenden Fahnen/ brennenden Luuden/ klingendem Spile/ groben Geschüze/ sicher abzuziehen: die bei wärender belägerung Schwedische gefangene auff srejen Fuß gestellet: die Polnische Canzelei und Rentherei daselbsten samt allen darzu gehörigen Schrifften den Schwedischen Commissarien auß geantwortet/ und zu mehrer versicherung der verborgenen

Warschau geht über 1. Septemb. gegen ein ander geruket/ hat es zwar anfänglich das ansehen/ als wann ein edweder sein Glük durch ein treffen versuchen wolte/ es machte sich aber der König in Pohlen in aller stille nach Krakau/ Carl Gustav schikte ihm General Wittenbergen nach / gieng inzwüschen auff Warschau/ und bekam selbige statt ohne sonderbaren widerstand ein / da aber Pohlen ihr läger zwüschen Opozno/ und Crzamow auffgeschlagen/ und die Schweden dergleichen gethan/ Pohlen werden geschladen 6. Sept. geriete es zu einem harien treffen/ darinnen von Pohlnischer seiten auff die 2000. mann/ und ein guter theil der Schweden gebliben: General Wittenberg aber verwundet worden/ hierauff begaben sich die Pohlen gegen Crakau/ denen die Schweden nicht allein nachgiengen / sondern auch sich des Berg Schlosses Landes Cron/ und Wizniz bemächtigten/ und die statt Crakau belägerten. Wenig Land Graaf Fridrichens in Hessen tod 30. Sept. darnachkam Land Graaf Friderich in Hessen um sein leben.

Dann als zuvor die Schweden das stättlein Costian eingenom̃en/ und solches der Staroste von Bomstel wider durch hinderlist erobert/ hat sich gedachter Land Graaf dises unwissend mit seinen bei sich habenden leuten dahin begeben/ in dem er aber etliche von den seinigen voran geschiket/ und selbige nit wider zuruk gekommen/ ist er selbsten gegen den Schlagbaum zugeritten/ allda er bald vom Pferde geschossen worden. Dises zu rechnen ist der Schwedische General Major Wrezowiz mit völkern dahin gegangen/ und hat nach einbekommenem stättlein alles was in den Waaffen gewesen/ wider nider gehauen.

In dem also die statt Crakau über drei wochen lang belägert/ Crakau erobert 9. Oct. und keinen entsaz zu hoffen/ schloß mit General Wittenbergen einen Accord: Daß alle Catholische Stände darinne bei ihrer Religion solten gelassen: die Geistlichen von aller einqvartierung befrejet: bei ihren Gütern beschüzet: de Adel/ die Academi/ und burger an ihren Privilegien und freiheiten nicht gehindert: dem Kiowischen Castellan samt andern Kriegs Officirern neben der darin ligende besazung mit Sak und Pak / fliegenden Fahnen/ brennenden Luuden/ klingendem Spile/ groben Geschüze/ sicher abzuziehen: die bei wärender belägerung Schwedische gefangene auff srejen Fuß gestellet: die Polnische Canzelei und Rentherei daselbsten samt allen darzu gehörigen Schrifften den Schwedischen Commissarien auß geantwortet/ und zu mehrer versicherung der verborgenen

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[471/0511] gegen ein ander geruket/ hat es zwar anfänglich das ansehen/ als wann ein edweder sein Glük durch ein treffen versuchen wolte/ es machte sich aber der König in Pohlen in aller stille nach Krakau/ Carl Gustav schikte ihm General Wittenbergen nach / gieng inzwüschen auff Warschau/ und bekam selbige statt ohne sonderbaren widerstand ein / da aber Pohlen ihr läger zwüschen Opozno/ und Crzamow auffgeschlagen/ und die Schweden dergleichen gethan/ geriete es zu einem harien treffen/ darinnen von Pohlnischer seiten auff die 2000. mann/ und ein guter theil der Schweden gebliben: General Wittenberg aber verwundet worden/ hierauff begaben sich die Pohlen gegen Crakau/ denen die Schweden nicht allein nachgiengen / sondern auch sich des Berg Schlosses Landes Cron/ und Wizniz bemächtigten/ und die statt Crakau belägerten. Wenig darnachkam Land Graaf Friderich in Hessen um sein leben. Warschau geht über 1. Septemb. Pohlen werden geschladen 6. Sept. Land Graaf Fridrichens in Hessen tod 30. Sept. Dann als zuvor die Schweden das stättlein Costian eingenom̃en/ und solches der Staroste von Bomstel wider durch hinderlist erobert/ hat sich gedachter Land Graaf dises unwissend mit seinen bei sich habenden leuten dahin begeben/ in dem er aber etliche von den seinigen voran geschiket/ und selbige nit wider zuruk gekommen/ ist er selbsten gegen den Schlagbaum zugeritten/ allda er bald vom Pferde geschossen worden. Dises zu rechnen ist der Schwedische General Major Wrezowiz mit völkern dahin gegangen/ und hat nach einbekommenem stättlein alles was in den Waaffen gewesen/ wider nider gehauen. In dem also die statt Crakau über drei wochen lang belägert/ und keinen entsaz zu hoffen/ schloß mit General Wittenbergen einen Accord: Daß alle Catholische Stände darinne bei ihrer Religion solten gelassen: die Geistlichen von aller einqvartierung befrejet: bei ihren Gütern beschüzet: de Adel/ die Academi/ und burger an ihren Privilegien und freiheiten nicht gehindert: dem Kiowischen Castellan samt andern Kriegs Officirern neben der darin ligende besazung mit Sak und Pak / fliegenden Fahnen/ brennenden Luuden/ klingendem Spile/ groben Geschüze/ sicher abzuziehen: die bei wärender belägerung Schwedische gefangene auff srejen Fuß gestellet: die Polnische Canzelei und Rentherei daselbsten samt allen darzu gehörigen Schrifften den Schwedischen Commissarien auß geantwortet/ und zu mehrer versicherung der verborgenen Crakau erobert 9. Oct.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/511>, abgerufen am 23.11.2024.