Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite

Churfürsten von Brandenburg zu einem ewigen Erb-Lehen heimfallen Es solte auch das Capitel und die Vnderthanen dem Churfürsten und seinen Erben auf allen Fall den Eid leisten. Der Statt Magdeburg aber blieben ihre alte Privilegia underdessen unverruket. Doch so ten die Aemter Querfurt/ Güterbok/ Dam und Bok dem Churfürsten von Sachsen ver/ bleiben: Hergegen solte der Churfürst an deren statt das Amt Eglen haben. Es möchte auch hier der Churfürst von Brandenburg den Vierten Theil der Intraden/ wann die Canonici abgiengen/ einziehen. Die Schulden welche von jezigem Administratore auf das Stifft gebracht/ solten den Churfürsten nichts angehen. Es verblibe in denselben Stifftern den Vnder thanen die freje übung der Religion/ wie sie jezund im schwang gehen. Es gehöret auch hieher/ was in Puncto Gravaminum verglichen. Wegen diser Stiffter solte der Churfürst und seine Nachkommen Herzoge zu Magdenburg und Fürsten von Halberstatt und Minden titulirt werden. Die Königin in Schweden solte dem Churfürsten und seinen Erben restituiren 1. Hinder Pommern mit allen anhängenden Gerechtigkeiten. 2. Colberg mit dem Bisthum Camin und desselben Gerechtigkeiten. Den Vnderthanen verbliben ihre Frejheiten/ beneben der frejen übung der Religion nach Form und Inhalt der ungeänderten Augspurg. Confession. 3. Solte die Königin in Schweden dem Churfürsten wider einraumen alle Pläze. 4. Alle Commenthurejen dem Johanniter Orden zuständig/ so ausser dem Pommerischen Theil der Cron Schweden cediret/ gelegen.

12. Weil der Herzog von Mechelnburg-Schwerin Adolph Friderich der Cron Schweden die Statt Wismar abtrette: So solte er und seine Männliche Erben darvor zu einem ewigen Erb-Lehen haben und behalten die Bistummer Schwerin und Razenburg mit allen Gerechtigkeiten: Vnd macht haben die Ejnkunfften/ nach der Canonicorum Absterben/ einzu ziehen: Auch deßhalben in Reichs- und Cräis-Tagen jhre Session und Stimmen haben. Aber Herzog Gustav Ab olph von Mekelnburg Gustrow/ weil er seinen Vettern seinen Anspruch an das Razenburgische cedirte/ solte an dessen statt zwej Canonicaten im Magdenburgischen und Halberstättischen bej erster Vacanz zugewarten haben. Es bleibe auch denselben Herzogen jhr Recht an die pretendirten Canonicaten in dem Straßburgischen. Noch über diß solte jhnen der Johanniter Orden cediren die Commenthurejen Mirow und Nemerow. Käiserl. Maj. wolte jhnen auch den Zoll an der Elbe confirmiren Vnd solten von der ersten Reichs-Contribution die Schwedische Satisfaction betreffend/ frej sejn. Es solte auch die Wingerische pretendirte Schuld ganz cassiret sejn.

13. Demnach das Haus Braunschweig und Lüneburg wegen gemeines Fridens seine Pretension an die Stiffter Magdeburg/ Brehmen/ Halberstatt und Razenburg fallen siessen/ so were Käis. Majest. zu friden/ daß dasselbige Haus und die Catholische das Stifft Oßnabruk Abwechslungsweise/ einer umm den andern innhätten und verwalteten/ solcher gestalten:

1. Weiln Gustav Gustavsohn/ Graffin Wasaburg/ das Bisthum Oßnabruk cedirte: So solte Bischoff Franz Wilhelm und seine Nachkommen jhm innerhalb 4. jaren zu Hamburg zahlen lassen 80000. Reichsthaler.

Churfürsten von Brandenburg zu einem ewigen Erb-Lehen heimfallen Es solte auch das Capitel und die Vnderthanen dem Churfürsten und seinen Erben auf allen Fall den Eid leisten. Der Statt Magdeburg aber blieben ihre alte Privilegia underdessen unverruket. Doch so ten die Aemter Querfurt/ Güterbok/ Dam und Bok dem Churfürsten von Sachsen ver/ bleiben: Hergegen solte der Churfürst an deren statt das Amt Eglen haben. Es möchte auch hier der Churfürst von Brandenburg den Vierten Theil der Intraden/ wann die Canonici abgiengen/ einziehen. Die Schulden welche von jezigem Administratore auf das Stifft gebracht/ solten den Churfürsten nichts angehen. Es verblibe in denselben Stifftern den Vnder thanen die freje übung der Religion/ wie sie jezund im schwang gehen. Es gehöret auch hieher/ was in Puncto Gravaminum verglichen. Wegen diser Stiffter solte der Churfürst und seine Nachkommen Herzoge zu Magdenburg und Fürsten von Halberstatt und Minden titulirt werden. Die Königin in Schweden solte dem Churfürsten und seinen Erben restituiren 1. Hinder Pommern mit allen anhängenden Gerechtigkeiten. 2. Colberg mit dem Bisthum Camin und desselben Gerechtigkeiten. Den Vnderthanen verbliben ihre Frejheiten/ beneben der frejen übung der Religion nach Form und Inhalt der ungeänderten Augspurg. Confession. 3. Solte die Königin in Schweden dem Churfürsten wider einraumen alle Pläze. 4. Alle Commenthurejen dem Johanniter Orden zuständig/ so ausser dem Pommerischen Theil der Cron Schweden cediret/ gelegen.

12. Weil der Herzog von Mechelnburg-Schwerin Adolph Friderich der Cron Schweden die Statt Wismar abtrette: So solte er und seine Männliche Erben darvor zu einem ewigen Erb-Lehen haben und behalten die Bistummer Schwerin und Razenburg mit allen Gerechtigkeiten: Vnd macht haben die Ejnkunfften/ nach der Canonicorum Absterben/ einzu ziehen: Auch deßhalben in Reichs- und Cräis-Tagen jhre Session und Stimmen haben. Aber Herzog Gustav Ab olph von Mekelnburg Gustrow/ weil er seinen Vettern seinen Anspruch an das Razenburgische cedirte/ solte an dessen statt zwej Canonicaten im Magdenburgischen und Halberstättischen bej erster Vacanz zugewarten haben. Es bleibe auch denselben Herzogen jhr Recht an die pretendirten Canonicaten in dem Straßburgischen. Noch über diß solte jhnen der Johanniter Orden cediren die Commenthurejen Mirow und Nemerow. Käiserl. Maj. wolte jhnen auch den Zoll an der Elbe confirmiren Vnd solten von der ersten Reichs-Contribution die Schwedische Satisfaction betreffend/ frej sejn. Es solte auch die Wingerische pretendirte Schuld ganz cassiret sejn.

13. Demnach das Haus Braunschweig und Lüneburg wegen gemeines Fridens seine Pretension an die Stiffter Magdeburg/ Brehmen/ Halberstatt und Razenburg fallen siessen/ so were Käis. Majest. zu friden/ daß dasselbige Haus und die Catholische das Stifft Oßnabruk Abwechslungsweise/ einer um̃ den andern innhätten und verwalteten/ solcher gestalten:

1. Weiln Gustav Gustavsohn/ Graffin Wasaburg/ das Bisthum Oßnabruk cedirte: So solte Bischoff Franz Wilhelm und seine Nachkommen jhm iñerhalb 4. jaren zu Hamburg zahlen lassen 80000. Reichsthaler.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0488" n="448"/>
Churfürsten von Brandenburg zu einem ewigen            Erb-Lehen heimfallen Es solte auch das Capitel und die Vnderthanen dem Churfürsten und            seinen Erben auf allen Fall den Eid leisten. Der Statt Magdeburg aber blieben ihre alte            Privilegia underdessen unverruket. Doch so ten die Aemter Querfurt/ Güterbok/ Dam und            Bok dem Churfürsten von Sachsen ver/ bleiben: Hergegen solte der Churfürst an deren statt            das Amt Eglen haben. Es möchte auch hier der Churfürst von Brandenburg den Vierten Theil            der Intraden/ wann die Canonici abgiengen/ einziehen. Die Schulden welche von jezigem            Administratore auf das Stifft gebracht/ solten den Churfürsten nichts angehen. Es            verblibe in denselben Stifftern den Vnder thanen die freje übung der Religion/ wie sie            jezund im schwang gehen. Es gehöret auch hieher/ was in Puncto Gravaminum verglichen.            Wegen diser Stiffter solte der Churfürst und seine Nachkommen Herzoge zu Magdenburg und            Fürsten von Halberstatt und Minden titulirt werden. Die Königin in Schweden solte dem            Churfürsten und seinen Erben restituiren 1. Hinder Pommern mit allen anhängenden            Gerechtigkeiten. 2. Colberg mit dem Bisthum Camin und desselben Gerechtigkeiten. Den            Vnderthanen verbliben ihre Frejheiten/ beneben der frejen übung der Religion nach Form            und Inhalt der ungeänderten Augspurg. Confession. 3. Solte die Königin in Schweden dem            Churfürsten wider einraumen alle Pläze. 4. Alle Commenthurejen dem Johanniter Orden            zuständig/ so ausser dem Pommerischen Theil der Cron Schweden cediret/ gelegen.</p>
        <p>12. Weil der Herzog von Mechelnburg-Schwerin Adolph Friderich der Cron Schweden die Statt            Wismar abtrette: So solte er und seine Männliche Erben darvor zu einem ewigen Erb-Lehen            haben und behalten die Bistummer Schwerin und Razenburg mit allen Gerechtigkeiten: Vnd            macht haben die Ejnkunfften/ nach der Canonicorum Absterben/ einzu ziehen: Auch            deßhalben in Reichs- und Cräis-Tagen jhre Session und Stimmen haben. Aber Herzog Gustav Ab            olph von Mekelnburg Gustrow/ weil er seinen Vettern seinen Anspruch an das Razenburgische            cedirte/ solte an dessen statt zwej Canonicaten im Magdenburgischen und Halberstättischen            bej erster Vacanz zugewarten haben. Es bleibe auch denselben Herzogen jhr Recht an die            pretendirten Canonicaten in dem Straßburgischen. Noch über diß solte jhnen der Johanniter            Orden cediren die Commenthurejen Mirow und Nemerow. Käiserl. Maj. wolte jhnen auch den            Zoll an der Elbe confirmiren Vnd solten von der ersten Reichs-Contribution die Schwedische            Satisfaction betreffend/ frej sejn. Es solte auch die Wingerische pretendirte Schuld ganz            cassiret sejn.</p>
        <p>13. Demnach das Haus Braunschweig und Lüneburg wegen gemeines Fridens seine Pretension an            die Stiffter Magdeburg/ Brehmen/ Halberstatt und Razenburg fallen siessen/ so were            Käis. Majest. zu friden/ daß dasselbige Haus und die Catholische das Stifft Oßnabruk            Abwechslungsweise/ einer um&#x0303; den andern innhätten und verwalteten/ solcher            gestalten:</p>
        <p>1. Weiln Gustav Gustavsohn/ Graffin Wasaburg/ das Bisthum Oßnabruk cedirte: So solte            Bischoff Franz Wilhelm und seine Nachkommen jhm in&#x0303;erhalb 4. jaren zu Hamburg            zahlen lassen 80000. Reichsthaler.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[448/0488] Churfürsten von Brandenburg zu einem ewigen Erb-Lehen heimfallen Es solte auch das Capitel und die Vnderthanen dem Churfürsten und seinen Erben auf allen Fall den Eid leisten. Der Statt Magdeburg aber blieben ihre alte Privilegia underdessen unverruket. Doch so ten die Aemter Querfurt/ Güterbok/ Dam und Bok dem Churfürsten von Sachsen ver/ bleiben: Hergegen solte der Churfürst an deren statt das Amt Eglen haben. Es möchte auch hier der Churfürst von Brandenburg den Vierten Theil der Intraden/ wann die Canonici abgiengen/ einziehen. Die Schulden welche von jezigem Administratore auf das Stifft gebracht/ solten den Churfürsten nichts angehen. Es verblibe in denselben Stifftern den Vnder thanen die freje übung der Religion/ wie sie jezund im schwang gehen. Es gehöret auch hieher/ was in Puncto Gravaminum verglichen. Wegen diser Stiffter solte der Churfürst und seine Nachkommen Herzoge zu Magdenburg und Fürsten von Halberstatt und Minden titulirt werden. Die Königin in Schweden solte dem Churfürsten und seinen Erben restituiren 1. Hinder Pommern mit allen anhängenden Gerechtigkeiten. 2. Colberg mit dem Bisthum Camin und desselben Gerechtigkeiten. Den Vnderthanen verbliben ihre Frejheiten/ beneben der frejen übung der Religion nach Form und Inhalt der ungeänderten Augspurg. Confession. 3. Solte die Königin in Schweden dem Churfürsten wider einraumen alle Pläze. 4. Alle Commenthurejen dem Johanniter Orden zuständig/ so ausser dem Pommerischen Theil der Cron Schweden cediret/ gelegen. 12. Weil der Herzog von Mechelnburg-Schwerin Adolph Friderich der Cron Schweden die Statt Wismar abtrette: So solte er und seine Männliche Erben darvor zu einem ewigen Erb-Lehen haben und behalten die Bistummer Schwerin und Razenburg mit allen Gerechtigkeiten: Vnd macht haben die Ejnkunfften/ nach der Canonicorum Absterben/ einzu ziehen: Auch deßhalben in Reichs- und Cräis-Tagen jhre Session und Stimmen haben. Aber Herzog Gustav Ab olph von Mekelnburg Gustrow/ weil er seinen Vettern seinen Anspruch an das Razenburgische cedirte/ solte an dessen statt zwej Canonicaten im Magdenburgischen und Halberstättischen bej erster Vacanz zugewarten haben. Es bleibe auch denselben Herzogen jhr Recht an die pretendirten Canonicaten in dem Straßburgischen. Noch über diß solte jhnen der Johanniter Orden cediren die Commenthurejen Mirow und Nemerow. Käiserl. Maj. wolte jhnen auch den Zoll an der Elbe confirmiren Vnd solten von der ersten Reichs-Contribution die Schwedische Satisfaction betreffend/ frej sejn. Es solte auch die Wingerische pretendirte Schuld ganz cassiret sejn. 13. Demnach das Haus Braunschweig und Lüneburg wegen gemeines Fridens seine Pretension an die Stiffter Magdeburg/ Brehmen/ Halberstatt und Razenburg fallen siessen/ so were Käis. Majest. zu friden/ daß dasselbige Haus und die Catholische das Stifft Oßnabruk Abwechslungsweise/ einer um̃ den andern innhätten und verwalteten/ solcher gestalten: 1. Weiln Gustav Gustavsohn/ Graffin Wasaburg/ das Bisthum Oßnabruk cedirte: So solte Bischoff Franz Wilhelm und seine Nachkommen jhm iñerhalb 4. jaren zu Hamburg zahlen lassen 80000. Reichsthaler.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/488
Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 448. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/488>, abgerufen am 25.11.2024.