Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite
Biß in die fünfte Stund hat diese Schlacht geweret. In welcher zeit der Fürst/ als solchem Haupt gebührt / Die Ordnung selbst gemacht/ die Häuffen angeführt / Vnd aller orten selbst der erst zusein begehret. Wie sahe man jhn da die freje hand erschwingen / Jezt mit gezuktem rohr/ jezt mit entblößtem schwerdt / Vnd wo Er hingewendt das Streitgewohnte Pferdt / Den Seinen newe kraft/ den feinden schreken bringen. Damit Er auch zulezt den preiß darvon getragen / Die wägen all erlangt/ wie oben angeregt / Der Feinden grossen theil gefangen/ und erlegt. Die andren auß dem Feld und in die flucht geschlagen. Darunder auch der Göz/ jhr führer/ ist genesen. Savelli aber hatt so dapfer sich gewehrt / Das eine kugel jhm den Ruken hat versehrt / Ist also kümmerlich entrunnen und gewesen. Wie übeldamahl nun der anschlag abgegangen / So war doch diese Stadt den feinden also werth / Daß sie sich keiner müh und arbeit nicht beschwert / Vnd sie noch jmmerfort zuretten underfangen. Gestalt dan bald hernach gedachter Graaf von Gözen Mit denen/ die Er theils auß obberührter Schlacht Zusameu/ theils auch sonst von newem aufgebracht / Sich wider eingestellt die Festung zuentsezen: Vnd ob er das nicht könnt/ doch frücht hinein zubringen. Dieweil die hungersnoth bej denen in der Stadt Immittelst sich gemehrt und zugenommen hatt Zu welchem end er auch mit dem auß Lotharingen / Der eben da zumahl im Anzug war begriffen / Verglichen/ das zugleich Er hier/ und Jener dort Den Angriff solte thun: und war mit einem wort / Die Orgel wolgestimmt/ doch schlecht genug gepfiffen. Der oftgemeldte Göz verschonte seiner Flöten: Der ander thate zwar sein bestes zimlich fein / Jedoch weil sein gesell jhn liesse ganz allein / So wurd er schlecht belohnt/ und hatte bald von [unleserliches Material]öthen Mit schaden und mit spott sich auß dem staub zumachen Dan herzog BErnhard sezt die krankheit auf die seit / Mit der Er war behaftt/ und dacht es sej nicht zeit Für dißmahl krank zu sein/ bej so gestalten sachen. So bald Er nuhn gehört/ daß der auß Lotharingen Im anzug/ und bej Thann schon angelanget sej: So hat Er sich erhebt nur mit der Reutterey / Bes zeiten widerumb jhn auß dem land zubringen.
Biß in die fünfte Stund hat diese Schlacht geweret. In welcher zeit der Fürst/ als solchem Haupt gebührt / Die Ordnung selbst gemacht/ die Häuffen angeführt / Vnd aller orten selbst der erst zusein begehret. Wie sahe man jhn da die freje hand erschwingen / Jezt mit gezuktem rohr/ jezt mit entblößtem schwerdt / Vnd wo Er hingewendt das Streitgewohnte Pferdt / Den Seinen newe kraft/ den feinden schreken bringen. Damit Er auch zulezt den preiß darvon getragen / Die wägen all erlangt/ wie oben angeregt / Der Feinden grossen theil gefangen/ und erlegt. Die andren auß dem Feld und in die flucht geschlagen. Darunder auch der Göz/ jhr führer/ ist genesen. Savelli aber hatt so dapfer sich gewehrt / Das eine kugel jhm den Ruken hat versehrt / Ist also kümmerlich entrunnen und gewesen. Wie übeldamahl nun der anschlag abgegangen / So war doch diese Stadt den feinden also werth / Daß sie sich keiner müh und arbeit nicht beschwert / Vnd sie noch jmmerfort zuretten underfangen. Gestalt dan bald hernach gedachter Graaf von Gözen Mit denen/ die Er theils auß obberührter Schlacht Zusameu/ theils auch sonst von newem aufgebracht / Sich wider eingestellt die Festung zuentsezen: Vnd ob er das nicht köñt/ doch frücht hinein zubringẽ. Dieweil die hungersnoth bej denen in der Stadt Immittelst sich gemehrt und zugenommen hatt Zu welchem end er auch mit dem auß Lotharingen / Der eben da zumahl im Anzug war begriffen / Verglichen/ das zugleich Er hier/ und Jener dort Den Angriff solte thun: und war mit einem wort / Die Orgel wolgestimmt/ doch schlecht genug gepfiffen. Der oftgemeldte Göz verschonte seiner Flöten: Der ander thate zwar sein bestes zimlich fein / Jedoch weil sein gesell jhn liesse ganz allein / So wurd er schlecht belohnt/ und hatte bald von [unleserliches Material]öthen Mit schadẽ und mit spott sich auß dem staub zumachẽ Dan herzog BErnhard sezt die krankheit auf die seit / Mit der Er war behaftt/ und dacht es sej nicht zeit Für dißmahl krank zu sein/ bej so gestalten sachen. So bald Er nuhn gehört/ daß der auß Lotharingen Im anzug/ und bej Thann schon angelanget sej: So hat Er sich erhebt nur mit der Reutterey / Bes zeiten widerumb jhn auß dem land zubringen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0435" n="397"/>
        <l>Biß in die fünfte Stund hat diese Schlacht geweret.</l>
        <l>In welcher zeit der Fürst/ als solchem Haupt gebührt /</l>
        <l>Die Ordnung selbst gemacht/ die Häuffen angeführt /</l>
        <l>Vnd aller orten selbst der erst zusein begehret.</l>
        <l>Wie sahe man jhn da die freje hand erschwingen /</l>
        <l>Jezt mit gezuktem rohr/ jezt mit entblößtem schwerdt /</l>
        <l>Vnd wo Er hingewendt das Streitgewohnte Pferdt /</l>
        <l>Den Seinen newe kraft/ den feinden schreken bringen.</l>
        <l>Damit Er auch zulezt den preiß darvon getragen /</l>
        <l>Die wägen all erlangt/ wie oben angeregt /</l>
        <l>Der Feinden grossen theil gefangen/ und erlegt.</l>
        <l>Die andren auß dem Feld und in die flucht geschlagen.</l>
        <l>Darunder auch der Göz/ jhr führer/ ist genesen.</l>
        <l>Savelli aber hatt so dapfer sich gewehrt /</l>
        <l>Das eine kugel jhm den Ruken hat versehrt /</l>
        <l>Ist also kümmerlich entrunnen und gewesen.</l>
        <l>Wie übeldamahl nun der anschlag abgegangen /</l>
        <l>So war doch diese Stadt den feinden also werth /</l>
        <l>Daß sie sich keiner müh und arbeit nicht beschwert /</l>
        <l>Vnd sie noch jmmerfort zuretten underfangen.</l>
        <l>Gestalt dan bald hernach gedachter Graaf von Gözen</l>
        <l>Mit denen/ die Er theils auß obberührter Schlacht</l>
        <l>Zusameu/ theils auch sonst von newem aufgebracht /</l>
        <l>Sich wider eingestellt die Festung zuentsezen:</l>
        <l>Vnd ob er das nicht kön&#x0303;t/ doch frücht hinein zubringe&#x0303;.</l>
        <l>Dieweil die hungersnoth bej denen in der Stadt</l>
        <l>Immittelst sich gemehrt und zugenommen hatt</l>
        <l>Zu welchem end er auch mit dem auß Lotharingen /</l>
        <l>Der eben da zumahl im Anzug war begriffen /</l>
        <l>Verglichen/ das zugleich Er hier/ und Jener dort</l>
        <l>Den Angriff solte thun: und war mit einem wort /</l>
        <l>Die Orgel wolgestimmt/ doch schlecht genug gepfiffen.</l>
        <l>Der oftgemeldte Göz verschonte seiner Flöten:</l>
        <l>Der ander thate zwar sein bestes zimlich fein /</l>
        <l>Jedoch weil sein gesell jhn liesse ganz allein /</l>
        <l>So wurd er schlecht belohnt/ und hatte bald von <gap reason="illegible"/>öthen</l>
        <l>Mit schade&#x0303; und mit spott sich auß dem staub zumache&#x0303;</l>
        <l>Dan herzog BErnhard sezt die krankheit auf die seit /</l>
        <l>Mit der Er war behaftt/ und dacht es sej nicht zeit</l>
        <l>Für dißmahl krank zu sein/ bej so gestalten sachen.</l>
        <l>So bald Er nuhn gehört/ daß der auß Lotharingen</l>
        <l>Im anzug/ und bej Thann schon angelanget sej:</l>
        <l>So hat Er sich erhebt nur mit der Reutterey /</l>
        <l>Bes zeiten widerumb jhn auß dem land zubringen.</l>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[397/0435] Biß in die fünfte Stund hat diese Schlacht geweret. In welcher zeit der Fürst/ als solchem Haupt gebührt / Die Ordnung selbst gemacht/ die Häuffen angeführt / Vnd aller orten selbst der erst zusein begehret. Wie sahe man jhn da die freje hand erschwingen / Jezt mit gezuktem rohr/ jezt mit entblößtem schwerdt / Vnd wo Er hingewendt das Streitgewohnte Pferdt / Den Seinen newe kraft/ den feinden schreken bringen. Damit Er auch zulezt den preiß darvon getragen / Die wägen all erlangt/ wie oben angeregt / Der Feinden grossen theil gefangen/ und erlegt. Die andren auß dem Feld und in die flucht geschlagen. Darunder auch der Göz/ jhr führer/ ist genesen. Savelli aber hatt so dapfer sich gewehrt / Das eine kugel jhm den Ruken hat versehrt / Ist also kümmerlich entrunnen und gewesen. Wie übeldamahl nun der anschlag abgegangen / So war doch diese Stadt den feinden also werth / Daß sie sich keiner müh und arbeit nicht beschwert / Vnd sie noch jmmerfort zuretten underfangen. Gestalt dan bald hernach gedachter Graaf von Gözen Mit denen/ die Er theils auß obberührter Schlacht Zusameu/ theils auch sonst von newem aufgebracht / Sich wider eingestellt die Festung zuentsezen: Vnd ob er das nicht köñt/ doch frücht hinein zubringẽ. Dieweil die hungersnoth bej denen in der Stadt Immittelst sich gemehrt und zugenommen hatt Zu welchem end er auch mit dem auß Lotharingen / Der eben da zumahl im Anzug war begriffen / Verglichen/ das zugleich Er hier/ und Jener dort Den Angriff solte thun: und war mit einem wort / Die Orgel wolgestimmt/ doch schlecht genug gepfiffen. Der oftgemeldte Göz verschonte seiner Flöten: Der ander thate zwar sein bestes zimlich fein / Jedoch weil sein gesell jhn liesse ganz allein / So wurd er schlecht belohnt/ und hatte bald von _ öthen Mit schadẽ und mit spott sich auß dem staub zumachẽ Dan herzog BErnhard sezt die krankheit auf die seit / Mit der Er war behaftt/ und dacht es sej nicht zeit Für dißmahl krank zu sein/ bej so gestalten sachen. So bald Er nuhn gehört/ daß der auß Lotharingen Im anzug/ und bej Thann schon angelanget sej: So hat Er sich erhebt nur mit der Reutterey / Bes zeiten widerumb jhn auß dem land zubringen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/435
Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/435>, abgerufen am 23.11.2024.