Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.Herzog Bernhard Frankreich. Herzog Bernhard empfieng das Generalat über die 4. Ober Cräysischen Armeen. Der Schwedische Reichs Canzler/ Herr Ochsenstirn/ kam in Franreich/ ward herrlich-hoch empfangen/ und wol tractiret/ der König verehrte ihm im abweichen aus Franckreich 2000. Cronen/ und stekte ihm selbsten einen kostbaren Diamantring auff den finger mit disen worten: Disen Ring solt ihr zu unser gedächtnus und ehrem tragen. Herzog Julius Friderich von Wittenberg starb zu Sttaßurg im Exilio. Der gewesener Schwedische Canzler/ Herr Stallmann wolte durch böse leute den General Banner hinrichten lassen. Dises Stahlmann. eröffnete der Obriste Plato dem Herren General aus etlichen inter. cipirten schreiben. Der Cantzler Stalmann roche den braten bei zeiten/ und machte sich unsichtbar. Die Franzosen conjungirten sich mit den Staden. Der Herr Reichs Canzler Ochsenstirn kam Franckreich. aus Franckreich in Niderland/ ward nicht schlecht empfangen. Anno 1635. den 19. 29. Mäj begab es sich/ das ein Baurknecht Wunderliche Chur und heilung mit einem messerschluker./ namens Andreas Grünheide von Grunenwald/ 7. Meil von Königsberg in Preussen/ sich im Magen übel empfand / nam derowegen/ um mittel zu suchen sich (salvo honore) zu übergeben oder zu brechen / sein messer/ fassete solches bei der spize/ und wülete mit der schale des messers im halse herum/ in solcher bewegung entfuhr ihm die spiz des messers/ und das messer fuhr in halse hinunder wie es aber noch nicht den magen anrührete/ goß diser Andreas vil Landes-Bier in den hals/ und trib also das messer in den Magen er könte (mit Reverenz zu reden) ohne schmerzen sein gebürnus thun. Wie nun dise geschicht dem Burgermeister zu Landesberg zu Ohren kam/ forderte er diesen zu sich/ und vernahm von ihme den jezt beschribenen wahren bericht/ hatte derwegen mitleiden mit dem armen menschen/ und reisete auff Königsberg/ um dises Herren Doct. Daniel Bekern Prof. publ. und Preussischen Hof Medico zu communiciren/ diser ließ den Andreas zu sich kommen/ fragte um alle umstände/ und gedachte auff mittel dem menschen zu helffen / Herzog Bernhard Frankreich. Herzog Bernhard empfieng das Generalat über die 4. Ober Cräysischen Armeen. Der Schwedische Reichs Canzler/ Herr Ochsenstirn/ kam in Franreich/ ward herrlich-hoch empfangen/ und wol tractiret/ der König verehrte ihm im abweichen aus Franckreich 2000. Cronen/ und stekte ihm selbsten einen kostbaren Diamantring auff den finger mit disen worten: Disen Ring solt ihr zu unser gedächtnus und ehrem tragen. Herzog Julius Friderich von Wittenberg starb zu Sttaßurg im Exilio. Der gewesener Schwedische Canzler/ Herr Stallmann wolte durch böse leute den General Banner hinrichten lassen. Dises Stahlmann. eröffnete der Obriste Plato dem Herren General aus etlichen inter. cipirten schreiben. Der Cantzler Stalmann roche den braten bei zeiten/ und machte sich unsichtbar. Die Franzosen conjungirten sich mit den Staden. Der Herr Reichs Canzler Ochsenstirn kam Franckreich. aus Franckreich in Niderland/ ward nicht schlecht empfangen. Anno 1635. den 19. 29. Mäj begab es sich/ das ein Baurknecht Wunderliche Chur und heilung mit einem messerschluker./ namens Andreas Grünheide von Grunenwald/ 7. Meil von Königsberg in Preussen/ sich im Magen übel empfand / nam derowegen/ um mittel zu suchen sich (salvo honore) zu übergeben oder zu brechen / sein messer/ fassete solches bei der spize/ und wülete mit der schale des messers im halse herum/ in solcher bewegung entfuhr ihm die spiz des messers/ und das messer fuhr in halse hinunder wie es aber noch nicht den magen anrührete/ goß diser Andreas vil Landes-Bier in den hals/ und trib also das messer in den Magen er könte (mit Reverenz zu reden) ohne schmerzen sein gebürnus thun. Wie nun dise geschicht dem Burgermeister zu Landesberg zu Ohren kam/ forderte er diesen zu sich/ und vernahm von ihme den jezt beschribenen wahren bericht/ hatte derwegen mitleiden mit dem armen menschen/ und reisete auff Königsberg/ um dises Herren Doct. 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Meil von Königsberg in Preussen/ sich im Magen übel empfand / nam derowegen/ um mittel zu suchen sich (salvo honore) zu übergeben oder zu brechen / sein messer/ fassete solches bei der spize/ und wülete mit der schale des messers im halse herum/ in solcher bewegung entfuhr ihm die spiz des messers/ und das messer fuhr in halse hinunder wie es aber noch nicht den magen anrührete/ goß diser Andreas vil Landes-Bier in den hals/ und trib also das messer in den Magen er könte (mit Reverenz zu reden) ohne schmerzen sein gebürnus thun.</p> <p>Wie nun dise geschicht dem Burgermeister zu Landesberg zu Ohren kam/ forderte er diesen zu sich/ und vernahm von ihme den jezt beschribenen wahren bericht/ hatte derwegen mitleiden mit dem armen menschen/ und reisete auff Königsberg/ um dises Herren Doct. Daniel Bekern Prof. publ. und Preussischen Hof Medico zu communiciren/ diser ließ den Andreas zu sich kommen/ fragte um alle umstände/ und gedachte auff mittel dem menschen zu helffen / </p> </div> </body> </text> </TEI> [387/0425]
Herzog Bernhard empfieng das Generalat über die 4. Ober Cräysischen Armeen. Der Schwedische Reichs Canzler/ Herr Ochsenstirn/ kam in Franreich/ ward herrlich-hoch empfangen/ und wol tractiret/ der König verehrte ihm im abweichen aus Franckreich 2000. Cronen/ und stekte ihm selbsten einen kostbaren Diamantring auff den finger mit disen worten:
Herzog Bernhard Frankreich. Disen Ring solt ihr zu unser gedächtnus und ehrem tragen.
Herzog Julius Friderich von Wittenberg starb zu Sttaßurg im Exilio. Der gewesener Schwedische Canzler/ Herr Stallmann wolte durch böse leute den General Banner hinrichten lassen. Dises eröffnete der Obriste Plato dem Herren General aus etlichen inter. cipirten schreiben. Der Cantzler Stalmann roche den braten bei zeiten/ und machte sich unsichtbar. Die Franzosen conjungirten sich mit den Staden. Der Herr Reichs Canzler Ochsenstirn kam aus Franckreich in Niderland/ ward nicht schlecht empfangen.
Stahlmann.
Franckreich. Anno 1635. den 19. 29. Mäj begab es sich/ das ein Baurknecht / namens Andreas Grünheide von Grunenwald/ 7. Meil von Königsberg in Preussen/ sich im Magen übel empfand / nam derowegen/ um mittel zu suchen sich (salvo honore) zu übergeben oder zu brechen / sein messer/ fassete solches bei der spize/ und wülete mit der schale des messers im halse herum/ in solcher bewegung entfuhr ihm die spiz des messers/ und das messer fuhr in halse hinunder wie es aber noch nicht den magen anrührete/ goß diser Andreas vil Landes-Bier in den hals/ und trib also das messer in den Magen er könte (mit Reverenz zu reden) ohne schmerzen sein gebürnus thun.
Wunderliche Chur und heilung mit einem messerschluker. Wie nun dise geschicht dem Burgermeister zu Landesberg zu Ohren kam/ forderte er diesen zu sich/ und vernahm von ihme den jezt beschribenen wahren bericht/ hatte derwegen mitleiden mit dem armen menschen/ und reisete auff Königsberg/ um dises Herren Doct. Daniel Bekern Prof. publ. und Preussischen Hof Medico zu communiciren/ diser ließ den Andreas zu sich kommen/ fragte um alle umstände/ und gedachte auff mittel dem menschen zu helffen /
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