Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.für Volk? Als nun der Fürst verstanden/ daß es Obrist Oehm und Schwedisch Volk gewesen/ reitet er hinzu / fragte wie es zugienge. Obrist Oehm sagte Ihm absönderlich/ das geschrej gehe/ der König seje tod. Wolan/ sprach der kühne Fürst/ so wollen wir dann mit Gottes hülff des Königs Tod also rächen/ daß alle Welt von uns reden solle/ und ist der jenige nicht werth eines redlichen Cavalliers nammen/ der länger einen Augenblik zu leben begehrt/ und nicht bis auf seinen lezten blutstropfen fechten thut. Herzog Bernhard nahme also bald das Commando auf sich/ Der Herzog Bernhard samt Schwedischen Völkern schlägt die Käiserischen aus dem Feld. und gabe eine gute zeit Ordre/ als wann der König noch bej leben/ und gienge mit solcher Furi auf die Käiserischen los/ daß die Feinde mit Löuen zuthun hatten. Es erhielte auch diser Fürst durch Gottes Macht und Hülff den Sieg/ in einer solchen Schlacht/ da es wol 9000. Menschen solle gekostet haben. Als nun die zeit zur ruh/ und außzur asten den abgematteten gestattet sejn solte/ kame es darzu/ daß die Schlacht erst recht angiinge/ und bald unverdrossner als zu erst man fechten müßte. Dann der zu allen seinen zeiten Kriegs erfahrene/ anschlägige / dapfere und freche Marschalk von Pappenheim/ der keinem nicht bald gewichen/ kahme in vollem Marsch und grosser Furi/ sammt vilen Regimentern von frischem wolmundirtem Volk daher/ sammlete die flüchtigen und zerstreuten wider/ greiffte grimmiger an / als der von Wallenstein. Da mußte man erst recht umm haut und haar streiten/ und ware aller schon erhaltene Sig zweifelhafftig ja gefährlich. Es kame aber Gott der oberste Schidman/ und schlichtete Der von Pappenheim kommt umm. den Handel also/ das eine Kugel von einem Falkonet/ welche den halben Pappenheim aus dem Sattel lupffet/ den andern halben theil auf dem Pferd ligen laßt/ den Schweden widerum die Victori und den Sig geben/ und der blutigen Feldschlacht ein ende gemacht/ also das alsobald das Käiserische Volk in Unordnung Freinsheim gerathen/ und in die Flucht gebracht worden/ wo nicht der mehrere Theil auf der Wallstatt gebliben. Und zwahren also mußte/ und nicht anderst konnte der von Pappenheim sterben/ wie jener schreibt. Gelehrte Leuth. Zu disen Zeiten waren verrümt: Abraham Scultetus/ Josephus Hall/ Paulus Tossanus/ Philipp Pareus/ Henricus Alting/ Henricus Alstedius/ Franciscus Gomarus/ Johannes Buxtorffius/ Daniel Heinsius / für Volk? Als nun der Fürst verstanden/ daß es Obrist Oehm und Schwedisch Volk gewesen/ reitet er hinzu / fragte wie es zugienge. Obrist Oehm sagte Ihm absönderlich/ das geschrej gehe/ der König seje tod. Wolan/ sprach der kühne Fürst/ so wollen wir dann mit Gottes hülff des Königs Tod also rächen/ daß alle Welt von uns reden solle/ und ist der jenige nicht werth eines redlichen Cavalliers nammen/ der länger einen Augenblik zu leben begehrt/ und nicht bis auf seinen lezten blutstropfen fechten thut. Herzog Bernhard nahme also bald das Commando auf sich/ Der Herzog Bernhard samt Schwedischen Völkern schlägt die Käiserischen aus dem Feld. und gabe eine gute zeit Ordre/ als wann der König noch bej leben/ und gienge mit solcher Furi auf die Käiserischen los/ daß die Feinde mit Löuen zuthun hatten. Es erhielte auch diser Fürst durch Gottes Macht und Hülff den Sieg/ in einer solchen Schlacht/ da es wol 9000. Menschen solle gekostet haben. Als nun die zeit zur ruh/ und außzur asten den abgematteten gestattet sejn solte/ kame es darzu/ daß die Schlacht erst recht angiinge/ und bald unverdrossner als zu erst man fechten müßte. Dañ der zu allen seinen zeiten Kriegs erfahrene/ anschlägige / dapfere und freche Marschalk von Pappenheim/ der keinem nicht bald gewichen/ kahme in vollem Marsch und grosser Furi/ sam̃t vilen Regimentern von frischem wolmundirtem Volk daher/ sam̃lete die flüchtigen und zerstreuten wider/ greiffte grimmiger an / als der von Wallenstein. Da mußte man erst recht um̃ haut und haar streiten/ und ware aller schon erhaltene Sig zweifelhafftig ja gefährlich. Es kame aber Gott der oberste Schidman/ und schlichtete Der von Pappenheim kom̃t um̃. den Handel also/ das eine Kugel von einem Falkonet/ welche den halben Pappenheim aus dem Sattel lupffet/ den andern halben theil auf dem Pferd ligen laßt/ den Schweden widerum die Victori und den Sig geben/ und der blutigen Feldschlacht ein ende gemacht/ also das alsobald das Käiserische Volk in Unordnung Freinsheim gerathen/ und in die Flucht gebracht worden/ wo nicht der mehrere Theil auf der Wallstatt gebliben. Und zwahren also mußte/ und nicht anderst konnte der von Pappenheim sterben/ wie jener schreibt. Gelehrte Leuth. Zu disen Zeiten waren verrümt: Abraham Scultetus/ Josephus Hall/ Paulus Tossanus/ Philipp Pareus/ Henricus Alting/ Henricus Alstedius/ Franciscus Gomarus/ Johannes Buxtorffius/ Daniel Heinsius / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0419" n="381"/> für Volk? Als nun der Fürst verstanden/ daß es Obrist Oehm und Schwedisch Volk gewesen/ reitet er hinzu / fragte wie es zugienge. Obrist Oehm sagte Ihm absönderlich/ das geschrej gehe/ der König seje tod. Wolan/ sprach der kühne Fürst/ so wollen wir dann mit Gottes hülff des Königs Tod also rächen/ daß alle Welt von uns reden solle/ und ist der jenige nicht werth eines redlichen Cavalliers nammen/ der länger einen Augenblik zu leben begehrt/ und nicht bis auf seinen lezten blutstropfen fechten thut.</p> <p>Herzog Bernhard nahme also bald das Commando auf sich/ <note place="right">Der Herzog Bernhard samt Schwedischen Völkern schlägt die Käiserischen aus dem Feld.</note> und gabe eine gute zeit Ordre/ als wann der König noch bej leben/ und gienge mit solcher Furi auf die Käiserischen los/ daß die Feinde mit Löuen zuthun hatten. Es erhielte auch diser Fürst durch Gottes Macht und Hülff den Sieg/ in einer solchen Schlacht/ da es wol 9000. Menschen solle gekostet haben.</p> <p>Als nun die zeit zur ruh/ und außzur asten den abgematteten gestattet sejn solte/ kame es darzu/ daß die Schlacht erst recht angiinge/ und bald unverdrossner als zu erst man fechten müßte. Dañ der zu allen seinen zeiten Kriegs erfahrene/ anschlägige / dapfere und freche Marschalk von Pappenheim/ der keinem nicht bald gewichen/ kahme in vollem Marsch und grosser Furi/ sam̃t vilen Regimentern von frischem wolmundirtem Volk daher/ sam̃lete die flüchtigen und zerstreuten wider/ greiffte grimmiger an / als der von Wallenstein. Da mußte man erst recht um̃ haut und haar streiten/ und ware aller schon erhaltene Sig zweifelhafftig ja gefährlich. Es kame aber Gott der oberste Schidman/ und schlichtete <note place="right">Der von Pappenheim kom̃t um̃.</note> den Handel also/ das eine Kugel von einem Falkonet/ welche den halben Pappenheim aus dem Sattel lupffet/ den andern halben theil auf dem Pferd ligen laßt/ den Schweden widerum die Victori und den Sig geben/ und der blutigen Feldschlacht ein ende gemacht/ also das alsobald das Käiserische Volk in Unordnung <note place="right">Freinsheim</note> gerathen/ und in die Flucht gebracht worden/ wo nicht der mehrere Theil auf der Wallstatt gebliben. Und zwahren also mußte/ und nicht anderst konnte der von Pappenheim sterben/ wie jener schreibt.</p> <p><note place="right">Gelehrte Leuth.</note> Zu disen Zeiten waren verrümt: Abraham Scultetus/ Josephus Hall/ Paulus Tossanus/ Philipp Pareus/ Henricus Alting/ Henricus Alstedius/ Franciscus Gomarus/ Johannes Buxtorffius/ Daniel Heinsius / </p> </div> </body> </text> </TEI> [381/0419]
für Volk? Als nun der Fürst verstanden/ daß es Obrist Oehm und Schwedisch Volk gewesen/ reitet er hinzu / fragte wie es zugienge. Obrist Oehm sagte Ihm absönderlich/ das geschrej gehe/ der König seje tod. Wolan/ sprach der kühne Fürst/ so wollen wir dann mit Gottes hülff des Königs Tod also rächen/ daß alle Welt von uns reden solle/ und ist der jenige nicht werth eines redlichen Cavalliers nammen/ der länger einen Augenblik zu leben begehrt/ und nicht bis auf seinen lezten blutstropfen fechten thut.
Herzog Bernhard nahme also bald das Commando auf sich/ und gabe eine gute zeit Ordre/ als wann der König noch bej leben/ und gienge mit solcher Furi auf die Käiserischen los/ daß die Feinde mit Löuen zuthun hatten. Es erhielte auch diser Fürst durch Gottes Macht und Hülff den Sieg/ in einer solchen Schlacht/ da es wol 9000. Menschen solle gekostet haben.
Der Herzog Bernhard samt Schwedischen Völkern schlägt die Käiserischen aus dem Feld. Als nun die zeit zur ruh/ und außzur asten den abgematteten gestattet sejn solte/ kame es darzu/ daß die Schlacht erst recht angiinge/ und bald unverdrossner als zu erst man fechten müßte. Dañ der zu allen seinen zeiten Kriegs erfahrene/ anschlägige / dapfere und freche Marschalk von Pappenheim/ der keinem nicht bald gewichen/ kahme in vollem Marsch und grosser Furi/ sam̃t vilen Regimentern von frischem wolmundirtem Volk daher/ sam̃lete die flüchtigen und zerstreuten wider/ greiffte grimmiger an / als der von Wallenstein. Da mußte man erst recht um̃ haut und haar streiten/ und ware aller schon erhaltene Sig zweifelhafftig ja gefährlich. Es kame aber Gott der oberste Schidman/ und schlichtete den Handel also/ das eine Kugel von einem Falkonet/ welche den halben Pappenheim aus dem Sattel lupffet/ den andern halben theil auf dem Pferd ligen laßt/ den Schweden widerum die Victori und den Sig geben/ und der blutigen Feldschlacht ein ende gemacht/ also das alsobald das Käiserische Volk in Unordnung gerathen/ und in die Flucht gebracht worden/ wo nicht der mehrere Theil auf der Wallstatt gebliben. Und zwahren also mußte/ und nicht anderst konnte der von Pappenheim sterben/ wie jener schreibt.
Der von Pappenheim kom̃t um̃.
Freinsheim Zu disen Zeiten waren verrümt: Abraham Scultetus/ Josephus Hall/ Paulus Tossanus/ Philipp Pareus/ Henricus Alting/ Henricus Alstedius/ Franciscus Gomarus/ Johannes Buxtorffius/ Daniel Heinsius /
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Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/419>, abgerufen am 26.06.2024. |