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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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muß: Der König ist kommen/ uns mehr zu qwelen/ als zu vertädigen. Aber Gott ist meines herzens zeuge/ daß ich unschuldig bin/ ich habe euerthalben meine Erone ihres schazes entblösset/ in die 40. Tonnen Goldes auff gewandt/ und alles/ was meine streitende hände erobert/ habe ich under euch getheilet/ und selbst nichts behalten / begehre auch von dem eurigen nichts/ und ihr verübet doch alle wider meine euch gegebene gesäze/ verbottene thaten. Wollet ihr rebelliren/ wil ich meine Finnen abseit nemmen / und mich so dann mit euch herum schlagen/ daß die stuke davon fallen sollen. Im fechten handelt ihr wie redliche Cavalliere/ aber ich sabe jezt von der unartigen Disciplin. Nun nemmet dise euch guther zig gegebene vermahnung an/ und besseret euch.

Uber dise so ernsthaffte rede giengen vilen dit augen über/ andere Der König führet selbst einen soldaten zum Profos. erstarreten gar / batenn thränlich/ was vorgegangen were/ ihnen zu perdoniren/ und promittirten besserung. Nach diser so ernsthafften gethanen rede/ wurden dem König vor eines Marqvetenters gezelt geraubete kühe gezeiget. Der König gieng selber vor das gezelt / faffete den Marqvetenter bei den haaren/ führete ihn zum Profos/ und sagte: Komm mein sohn/ es ist besser/ daß ich dich/ dann Gott um deinet willen meine Armee und mich straffe/ und ließ ihn henken. Der Fried länder belägerte den König vor Nürnberg. Die Nürnberger versprachen bei dem König gut und blut auffzusezen. Als der Friedländer einen gefangenen Schwedischen Fändrich wider loß geben wolte/ hielte er ihn erstlich mit zur Tafel/ und rühmete in aller gegenwart bei der Tafel des Königs Gustavi Mann- und dapferkeit. zum höchsten. König Gustavus aber plünderte ihm sein Magazin/ erhielte hier auff wider ihn eine namhaffte Victori/ und nam ferner Cobolenz ein. Herr Gustavus Horn nam sein march ins Würtenberger land und Elsas.

Das blutige haupttreffen bei Lüzen/ da der König Diserm nach schikete es sich zu dem blutigen Haupttreffen bej Lüzen/ in welchem der König gebliben mit einem glorwürdigen Tode. Auch betraurten die Käiserschen ihres theils nicht vil weniger den Verlurst des gewaltigen Feldmarschalks von Pappenheim.

muß: Der König ist kommen/ uns mehr zu qwelen/ als zu vertädigen. Aber Gott ist meines herzens zeuge/ daß ich unschuldig bin/ ich habe euerthalben meine Erone ihres schazes entblösset/ in die 40. Tonnen Goldes auff gewandt/ und alles/ was meine streitende hände erobert/ habe ich under euch getheilet/ und selbst nichts behalten / begehre auch von dem eurigen nichts/ und ihr verübet doch alle wider meine euch gegebene gesäze/ verbottene thaten. Wollet ihr rebelliren/ wil ich meine Finnen abseit nemmen / und mich so dann mit euch herum schlagen/ daß die stuke davon fallen sollen. Im fechten handelt ihr wie redliche Cavalliere/ aber ich sabe jezt von der unartigen Disciplin. Nun nemmet dise euch guther zig gegebene vermahnung an/ und besseret euch.

Uber dise so ernsthaffte rede giengen vilen dit augen über/ andere Der König führet selbst einen soldaten zum Profos. erstarreten gar / bateñ thränlich/ was vorgegangen were/ ihnen zu perdoniren/ und promittirten besserung. Nach diser so ernsthafften gethanen rede/ wurden dem König vor eines Marqvetenters gezelt geraubete kühe gezeiget. Der König gieng selber vor das gezelt / faffete den Marqvetenter bei den haaren/ führete ihn zum Profos/ und sagte: Komm mein sohn/ es ist besser/ daß ich dich/ dann Gott um deinet willen meine Armee und mich straffe/ und ließ ihn henken. Der Fried länder belägerte den König vor Nürnberg. Die Nürnberger versprachen bei dem König gut und blut auffzusezen. Als der Friedländer einen gefangenen Schwedischen Fändrich wider loß geben wolte/ hielte er ihn erstlich mit zur Tafel/ und rühmete in aller gegenwart bei der Tafel des Königs Gustavi Mann- und dapferkeit. zum höchsten. König Gustavus aber plünderte ihm sein Magazin/ erhielte hier auff wider ihn eine namhaffte Victori/ und nam ferner Cobolenz ein. Herr Gustavus Horn nam sein march ins Würtenberger land und Elsas.

Das blutige haupttreffen bei Lüzen/ da der König Diserm nach schikete es sich zu dem blutigen Haupttreffen bej Lüzen/ in welchem der König gebliben mit einem glorwürdigen Tode. Auch betraurten die Käiserschen ihres theils nicht vil weniger den Verlurst des gewaltigen Feldmarschalks von Pappenheim.

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[376/0414] muß: Der König ist kommen/ uns mehr zu qwelen/ als zu vertädigen. Aber Gott ist meines herzens zeuge/ daß ich unschuldig bin/ ich habe euerthalben meine Erone ihres schazes entblösset/ in die 40. Tonnen Goldes auff gewandt/ und alles/ was meine streitende hände erobert/ habe ich under euch getheilet/ und selbst nichts behalten / begehre auch von dem eurigen nichts/ und ihr verübet doch alle wider meine euch gegebene gesäze/ verbottene thaten. Wollet ihr rebelliren/ wil ich meine Finnen abseit nemmen / und mich so dann mit euch herum schlagen/ daß die stuke davon fallen sollen. Im fechten handelt ihr wie redliche Cavalliere/ aber ich sabe jezt von der unartigen Disciplin. Nun nemmet dise euch guther zig gegebene vermahnung an/ und besseret euch. Uber dise so ernsthaffte rede giengen vilen dit augen über/ andere erstarreten gar / bateñ thränlich/ was vorgegangen were/ ihnen zu perdoniren/ und promittirten besserung. Nach diser so ernsthafften gethanen rede/ wurden dem König vor eines Marqvetenters gezelt geraubete kühe gezeiget. Der König gieng selber vor das gezelt / faffete den Marqvetenter bei den haaren/ führete ihn zum Profos/ und sagte: Komm mein sohn/ es ist besser/ daß ich dich/ dann Gott um deinet willen meine Armee und mich straffe/ und ließ ihn henken. Der Fried länder belägerte den König vor Nürnberg. Die Nürnberger versprachen bei dem König gut und blut auffzusezen. Als der Friedländer einen gefangenen Schwedischen Fändrich wider loß geben wolte/ hielte er ihn erstlich mit zur Tafel/ und rühmete in aller gegenwart bei der Tafel des Königs Gustavi Mann- und dapferkeit. zum höchsten. König Gustavus aber plünderte ihm sein Magazin/ erhielte hier auff wider ihn eine namhaffte Victori/ und nam ferner Cobolenz ein. Herr Gustavus Horn nam sein march ins Würtenberger land und Elsas. Der König führet selbst einen soldaten zum Profos. Diserm nach schikete es sich zu dem blutigen Haupttreffen bej Lüzen/ in welchem der König gebliben mit einem glorwürdigen Tode. Auch betraurten die Käiserschen ihres theils nicht vil weniger den Verlurst des gewaltigen Feldmarschalks von Pappenheim. Das blutige haupttreffen bei Lüzen/ da der König

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/414>, abgerufen am 23.11.2024.